Am 9. September 2016 präsentierte die Portugiesisch sprachende Katholische Gemeinde Mainz eine Fotoausstellung mit dem Titel Der verlorene Schatz und Unser Vater auf Erden.
Es waren 24 Fotos, die von religiösen Texten begleitet wurden, die nun in unserem Gemeindezentrum zu sehen sind.
Wir möchten uns bei denjenigen bedanken, die uns motiviert haben, diese Ausstellung zu organisieren:
José Cupido, ein Amateurfotograf, der die Fotos zur Verfügung gestellt hat.
José Tolentino Mendonça, heute Kardinal, der mit seinen Büchern O Tesouro escondido: Para uma arte de procura interior und Pai Nosso que estás na Terra: O Pai-nosso aberto a crentes e a não crentes die „Bildunterschriften“ zu den Fotos beisteuerte.
Jacinta, die mit ihrer Musik für die richtige Stimmung sorgte.
Ein besonderer Dank geht an Sonia Neves, die die Texte ausgewählt hat.
Aktualisiert: 01.07.2025
Wir brauchen uns nicht vor der Stille zu fürchten, sie ist der Atem des inneren Lebens. Wir sind dazu aufgerufen, sie in uns aufzunehmen. Mir gefällt dieser häufig zitierte Satz des italienischen Designers Bruno Munari: »Ein Baum ist ein Samenkorn, das langsam und in Stille wächst.« (S.19)
Eher machen wir uns auf die Suche nach Schlüsseln oder Münzen, von denen wir nicht wissen, wo sie zu finden sind ... Und so gewöhnen wir uns an ein reduziertes, verweichlichtes spirituelles Leben aus Halbwahrheiten, nichts Halbes und nichts Ganzes, und es fehlt uns der Mut zur ganzen Wahrheit. Wir geben es vorübergehend auf, von Gott und nur von Gott zu leben. Aber ist es das, was wir wollen? (S.24)
Im Grunde geht es darum zu akzeptieren, dass das Leben jetzt von mir ein energisches ja fordert. Wenn ich mein Haus nicht auskehre, wird es unbewohnbar, ist es bald nicht mehr meins ... Im Tagebuch von Paul Claudel gibt es einen merkwürdigen Satz: »Das spirituelle Leben ist keine Frage der Türen, sondern der Fenster.« Tatsächlich geht es nicht darum, aus dem herauszutreten, was ich bin, oder um mich herum nach einer Lösung zu suchen, sondern darum, die Fenster zu öffnen und Gott einzulassen, den frischen Wind des Heiligen Geistes zirkulieren zu lassen. (S. 29)
Der Glaube ist eine lange Geschichte der Treue und keine bloße Begeisterung des Augenblicks. Wir müssen zufrieden sein, dass wir den Schatz gefunden haben. (S. 33)
Ohne Einsamkeit ist ein spirituelles Leben nicht möglich. Einsamkeit bedeutet, Zelt und einen Ort für Gott zu reservieren und nur für ihn. (S. 36)
Der Glaube destabilisiert uns gleichsam, damit wir in der Abhängigkeit Gottes leben. Es gibt keine spirituellen Parkplätze. Doch es gibt den fortwährenden Aufruf, den Aufbruch zu wagen, ein Versprechen, das größer ist als wir. (S. 43)
Vertrauen ist ein Weg und meistens ein Weg, den man nicht ohne Fragen, Zweifel, Unsicherheiten und Sorgen geht. In der Tat kommen uns die Verse von Psalm 23 ganz natürlich und von Herzen: »Und muss ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil; denn du bist bei mir, dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht« (S. 54)
Die Gesellschaft erwartet von uns Stärke, Erfolg und Macht. Und wir geraten in Konflikt mit dem makelbehafteten Bild von uns selbst, mit dem wir nicht umgehen können. Wir verschließen uns in uns selbst, glauben nicht an unseren Weg und an unsere Möglichkeiten, schwanken zwischen Freude und Vertrauen. In unserem Innern sagen wir: »Was soll aus mir werden?«, und in der Verwirrung der Gefühle verschließen wir uns vielleicht der klaren Antwort Gottes. (S. 55)
Die Schönheit und im Besonderen die Schönheit Christi ergreift unser Herz, trifft uns in unserem Innersten, öffnet uns der Offenbarung, lässt uns uns selbst vergessen, bringt uns dazu zu relativieren, was wir waren, oft selbst dazu, unsere Heimat zu vergessen und unser Elternhaus, sie zieht uns an. (S.89)
Das Schöne zieht uns an, rührt das Herz, ergreift und verwandelt uns. Daher müssen wir das Schweigen, das eine gewisse rationalistische Einstellung sogar innerhalb der Theologie und der christlichen Spiritualität erzwingen will, überwinden. Versöhnen wir uns also mit dem Schönen, lassen wir uns von ihm innerlich umgestalten. (S. 95)
Wir schauen auf, und das Leben ist zum Wald geworden. Die Dinge erscheinen uns weniger klar und seltener zugänglich. Der Weg führt uns jetzt durch dichtes Geäst und Gezweig, das oftmals mühsam zu durchdringen ist. Wir brauchen länger von Punkt A nach B, wo uns zu anderer Zelt diese Reise so selbstverständlich, überschaubar und machbar erschien. (S. 110)
»Warum reisen die Menschen, statt zu Hause zu bleiben?« Eine Reise ist nie ein nur äußerer Vorgang. Der Mensch reist nicht nur auf der Landkarte der Welt. Man würde den Grund des menschlichen Seins nicht verstehen, wenn man zum Beispiel in dieser ganzen Unruhe, die sich seiner in den Sommermonaten bemächtigt, nicht den Wunsch nach mehr ausmachen könnte, den Wunsch, weiterzugehen. (S. 134)
Reisen bedeutet eine Standortveränderung, eine Erweiterung des Blickfeldes, eine Aufgeschlossenheit Neuem gegenüber, eine Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten und an die Sprache, eine Konfrontation, einen Dialog, der angespannt oder begeisternd sein kann und der zwangsläufig tiefe Eindrücke hinterlässt. (S. 134)
Die Erfahrung des Reisens ist die Erfahrung von Grenzen und von Weite, davon, was der Mensch braucht, um er selbst zu sein. In diesem Sinne ist Reisen eine grundlegende Etappe unserer Selbstfindung, der Gestaltung unserer selbst und unseres Weltbildes. (S. 135)
Wenn man eine Pilgerschaft antritt, fragt man sich oft, wo sie enden wird, denn eine der Erfahrungen ist, dass sich, je weiter wir gehen, die Wirklichkeit immer mehr auftut. Wenn der Pilger dahin gelangt, im Herzen zu verstehen, dann beginnt die Pilgerschaft wirklich. Die Pilgerschaft hat eigentlich kein Ende, sie hat ein außergewöhnliches Ziel. (S. 141)
Wo ist Gott? Wo sind wir? Zur Ironie wird manchmal unsere wenig überzeugende Art und Weise, dieses Niemandsland zu verbergen, zu dem das Leben gerät, zwischen Feuer und Asche, zwischen Schutzlosigkeit und Gegenwart, zwischen Aufschrei und Wehklagen. (S. 16)
Die Erde, diese Erde, die täglich von Krämpfen und sehnsüchtigem Verlangen heimgesucht wird, entfernt sie uns von Gott oder bringt sie uns Gott näher? (S. 16)
Das ist das Geheimnis: Wir sind ein Gebet. In unserem tiefsten Inneren, an unseren Wurzeln, dort, wo in uns Sein und Sprache wohnen, gibt es eine Grunderfahrung, die uns absolut von der Einsamkeit oder der Selbstgenügsamkeit fernhält: Niemand von uns ist der Ursprung seiner selbst. (S. 29)
Wir sagen: Gott ist dies, Gott ist das. Und Gott muss sich anpassen und sich unterordnen. Und unser Leben lang sagen wir zu Gott: »Du darfst nicht«, »du kannst nicht«. Dies ist ein grundlegender Teil unserer Umkehr: im Grunde meines Selbst zu überprüfen, ob ich Raum dafür lasse, dass Gott weiterhin sprechen kann, dass Gott weiterhin da sein kann…(S. 85)
Es ist beeindruckend, festzustellen, welche symbolische Kraft die einfachen Dinge in unserer übertechnisierten und hoch entwickelten Welt immer noch haben. Denken wir nur einmal an das Brot. Seine Aussagekraft und sein Symbolgehalt durchziehen Kulturen und Generationen. (S. 122)
Für den Christen bezeugt ein bescheidener Lebensstil den Glauben an Gott besser als tausend Worte. Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen in den Wettbewerb gedrängt werden, wo uns in der Werbung Überflüssiges als lebensnotwendig verkauft wird. (S. 129)
Alles ist, wir alle sind Weg, Erfahrung des Unvollendeten, Erforschung des Unvollständigen, Härte und Undurchdringlichkeit des Steins. Die großen Meisterwerke fallen nicht einfach vom Himmel. Sie sind das Ergebnis langer und geduldiger Prozesse auf der Erde. Doch ohne Hoffnung, ohne diesen Glaubensakt, diesen Liebesakt, gibt es kein Meisterwerk. (S. 136)
Im Angesicht der Spuren der Nicht-Liebe, die es in uns gibt, der Kratzer der Beleidigung, der Brüche des Leids, kann nur ein Überfluss an Liebe (und die Vergebung ist genau das, ein Überfluss an Liebe) die Einheit des Abbildes und die Ähnlichkeit Gottes in uns wiederherstellen. (S. 143)
In Bezug auf das Böse gibt es so vieles, was wir nicht kennen, was wir nicht erklären können, was niemand erklären kann. Aber haben wir denn Erklärungen für das Gute? Ist es denn nicht ebenso ein Rätsel oder sogar ein noch größeres Rätsel? (S. 180)
Em 09 de setembro de 2016, a Comunidade Católica de Língua Portuguesa de Mainz, apresentou a exposição de fotos entitulada O Tesouro Perdido e Pai Nosso que estais na Terra.
Foram 24 fotos que vieram acompanhadas por textos religiosos, que hoje se encontram em nosso Centro Comunitário disponíveis para visitação.
Deixamos aqui nosso agradecimento àqueles que nos motivaram nesta exposição:
José Cupido, fotógrafo amador que disponibilizou as fotos.
José Tolentino Mendonça, agora Cardeal, que através dos seus livros O Tesouro escondido: Para uma arte de procura interior e Pai Nosso que estás na Terra: O Pai-nosso aberto a crentes e a não crentes, que lançou as "legendas" que motivaram as fotos.
Jacinta, que emprestou sua música, criando ambiente.
E um agradecimento especial à Sonia Neves, que fez a seleção dos textos.
Atualizado em: 01.07.2025
1 - Temos de temer o silêncio que é a respiração da vida interior. Somos chamados, sim, a abraçá-lo. Gosto daquela frase conhecida do designer italiano Bruno Munari: « Uma árvore é uma semente que cresce devagar e em silêncio».
2 - Mais depressa nos pomos à procura de uma chaves ou de umas moedas que não sabemos onde páram… Habituamo-nos, assim, a uma vida espiritual diminuída, amolecida, feita de meias tintas e de meias verdades, e falta-nos a ousadia das verdades inteiras. Desistimos momentaneamente de viver de Deus e de Deus só. Mas é isso que queremos?
3 - Tenho de lutar para ser eu. Se não varrer a minha casa, ela deixa de ser habitável, deixa de ser minha… No diário de Paul Claudel há uma frase curiosa: «A vida espiritual não é uma questão de portas, mas de janelas.» (...) Não se trata de sair do que sou mas de abrir as janelas e deixar o ar de Deus entrar.
4 - A Fé é uma história de fidelidade que se constrói, não é o mero entusiasmo de um momento. Temos de estar contentes por termos encontrado o Tesouro.
5 - Sem solidão é impossível viver uma vida espiritual. A solidão é reservar um tempo e um lugar para Deus e para Deus só.
6 - A Fé desinstala-nos. Não há parques de estacionamento espirituais. Há sim a chamada ininterrupta a experimentar a itinerância de uma Promessa que é maior do que nós.
7 - A confiança é um caminho. E, na maior parte das vezes, um caminho que não é isento de interrogações, incertezas e angústias. É verdade que brotam do nosso coração, muito naturalmente, os versos do Salmo 23: «De nenhum mal terei medo porque Tu estás comigo.»
8 - A sociedade tem de nós a expetativa da força, do êxito, do poder. E entramos em conflito com a imagem ferida de nós mesmos, com a qual não sabemos lidar. (...) «O que será de mim?», e na confusão de sentimentos não ouvimos ou não conseguimos ouvir a resposta clara que vem de Deus.
9 - A Beleza, e a Beleza de Cristo em particular, captura o nosso coração, fere-nos intimamente, abre-nos à revelação, faz com que deixemos de pertencer a nós mesmos, obriga-nos a relativizar o que éramos, a esquecer muitas vezes a nossa pátria e a casa dos pais, atrai-nos para si.
10 - A Beleza é que atrai, faz deslocar o coração, toma e transfigura. Temos, por isso, de ultrapassar o silêncio a que uma certa estação racionalista a votava. Reconciliemo-nos com a Beleza, deixemo-nos transformar interiormente por ela.
11 - Olhamos e a vida tornou-se uma floresta. As evidências parecem-nos menos frequentes e acessíveis. O caminho faz-se, agora, através de ramos e folhagens, por vezes, árduas de transpor. Levamos mais tempo entre um ponto e outro, quando em outros tempos essa viagem nos parecia tão imediata, transparente e possível.
12 - «Porque é que os homens se deslocam em vez de ficarem quietos?» As viagens nunca são apenas exteriores. Não é simplesmente na cartografia do mundo que o homem viaja. Seria não perceber o fundo do ser Humano, por exemplo, não identificar em toda esta inquietação que se apodera dele nos meses de verão o desejo de mais, de ir mais longe.
13 - Deslocar-se implica uma mudança de posição, uma maturação do olhar, uma abertura ao novo, uma adaptação a realidades e linguagens, um confronto, um diálogo tenso ou deslumbrado, que deixa necessariamente impressões muito fundas.
14 - A experiência da viagem é a experiência de fronteira e do aberto, de que o homem precisa para ser ele próprio. Nesse sentido, a viagem é uma etapa fundamental da descoberta e da construção de nós próprios e do mundo.
15 - Onde está Deus? Onde estamos nós? A ironia é, por vezes, a frágil forma que temos para ocultar esta espécie de lugar nenhum em que a vida se torna, entre fogo e cinza, desamparo e presença, entre o grito e a prece.
16 - A terra, esta terra quotidianamente amassada com convulsão e desejo, é o que nos separa ou o que nos avizinha de Deus?
17 - O segredo é este: nós somos uma oração. Na nossa raiz, no fundo daquilo que, em nós, é ser e linguagem, está uma experiência fundamental que nos afasta absolutamente da solidão ou da autossuficiência: nenhum de nós é origem de si.
18 - Dizemos: Deus é isto, o seu nome é aquilo. E Deus tem de ficar ali encaixado, submisso. E passamos o tempo da nossa vida a dizer a Deus: «Tu não podes». Este é o ponto fundamental da nossa conversão. Verificar se dou espaço para que Deus continue a dizer, para que Deus continue a estar...
19 - É impressionante constatar, num mundo hipertecnológico e sofisticado como o nosso, a força simbólica que continuam a ter as coisas simples. Pensemos no pão. O seu apelo e significado atravessam culturas e gerações.
20 - Para o cristão, um estilo de vida frugal testemunha melhor do que mil palavras a Fé em Deus. Estamos mergulhados num tempo em que tudo nos empurra para a competição… onde o desnecessário é-nos impingido pela publicidade como absolutamente necessário à nossa felicidade.
21 - Tudo e todos somos caminho, experiência do inacabado, indagação no incompleto, dureza e opacidade da pedra. As obras-primas não irrompem de geração espontânea. São o fruto desta gestação paciente e lentíssima onde estamos. Mas, sem a esperança, sem este ato de crer, este ato de amor, nenhuma obra-prima existe.
22 - Perante as marcas do desamor em nós, os arranhões da ofensa, as ruturas do sofrimento, só um excesso de amor ( e o perdão é isso, um excesso de amor) pode restabelecer a unidade da imagem e semelhança de Deus em nós.
23 - Perante o Mal há tantas coisas que desconhecemos, para as quais não temos uma explicação, nem ninguém a pode dar. Mas será que para o Bem temos respostas? Não é ele também um enigma e um enigma ainda maior?
24 Espelho - Tesouro Escondido - p. 112 - XII capítulo - subtitulo: O segredo de Paulo é Cristo
Quando se faz uma peregrinação, muitas vezes nos interrogamos onde é que ela termina, porque uma das coisas que se experimenta é que, à medida que caminhamos, a realidade torna-se sempre mais aberta. Quando o peregrino chega a perceber no seu coração, então é que começa verdadeiramente. A peregrinação não tem propriamente um fim: tem uma extraordinária finalidade.