Begrüße das neue Jahr vertrauensvoll und ohne Vorurteile, dann hast du es schon halb zum Freund gewonnen.
Meine Gedanken zu Beginn eines neuen Jahres soll(t)en wie ein Paukenschlag sein!«
Daher die Frage: »Was liegt näher, als einmal innezuhalten und einen kleinen Rückblick zu wagen, bevor wir uns Gedanken machen über das vor uns liegende Jahr?«
Die Frage, die sich an uns alle stellt ist doch:
»Wie leben, erlebten wir unser Leben? Welche Folgen ziehen wir daraus?«
Das zu hinterfragen sollten wir nicht nur jetzt am Anfang des Jahres tun.
Die Gedanken dieser Meditation sind getragen u. a. von Themen der Zeit, denn:
»Diese, unsere Zeit ist geprägt von lautem Lärm des Übermuts und der Angst vor der Zukunft und einem ausufernden Krieg!
Es ist eine Zeit der Lüge und der falschen Versprechungen!«
Daher frage ich mich: »Ist da ein Paukenschlag auch nur ein Geräusch unter vielen?«
Aber mit leisen Worten der Zuversicht und der Besinnung möchte ich für Sie, mitten im chaotischen Treiben, einen Raum der Stille und der Ruhe öffnen.
Wenn sie nun Behaupten: »Dafür habe ich keine Zeit«, ist das schlicht und einfach falsch! Das Phänomen Zeit ist nämlich relativ. Ein Haar auf dem Kopf ist relativ wenig, aber ein Haar in der Suppe ist relativ viel. Dazu stellen wir fest, den Älteren eilt die Zeit scheinbar schneller dahin als den Jüngeren.
Ich habe immer gedacht, die Zeit wäre ein Dieb die mir alles stiehlt was ich liebe. Jetzt aber weiß ich, dass sie mir viel gibt, bevor sie nimmt; denn jeder Tag, jede Stunde, jede Minute, ja sogar jede Sekunde ist ein Geschenk dessen, der unsere Zeit in Händen hält.
Obwohl die gelebte Zeit für den Einen eine »erlebte« Zeit und für den Anderen eine »verlebte« Zeit war, ist, kommt unbarmherzig am 31.12. eines jeden Jahres der Augenblick, an dem sich jeder fragt, fragen sollte:
»Wie war dieses Jahr? War es lang oder war es kurz war es für mich? Zu kurz?«
»Was habe ich in diesem Jahr geschaffen? Was habe ich versäumt?«
»War es ein gutes, ein durchschnittliches oder gar ein schlechtes Jahr?«
In diesem Augenblick, so man ihn sich denn gönnt, kann Euphorie ebenso aufkommen wie Resignation.
Wir sollten daher die Frage von „Wie viel Zeit bleibt mir noch?“ umstellen in die Frage:
„Was kann ich mit der mir noch gegebenen Zeit tun?“ ohne sich dabei in einen Dauerstress zu verzetteln und immer mehr und mehr zu wollen. Daher stellt sich die Frage:
»Kommt es vielleicht gar nicht auf die Quantität sondern vielmehr auf die Qualität an?«
Darum nutze die Zeit für die Ewigkeit und hinterfrage und forme dein Leben!
Setze dich bequem hin und betrachte deine Hände, frage dich:
Was haben diese Hände schon alles geschaffen, geformt, gestaltet, auf den Weg gebracht?
Was ist dir gelungen und was ist misslungen?
Was ist dir aus den Händen geglitten?
Was ist Stückwerk geblieben, was ist zerbrochen?
Was hat Gott dir an Fähigkeiten in die Hand gelegt und was hast du daraus gemacht?
Halte in deinen Händen dein Leben Gott hin, so wie es war und wie es ist, auch mit all seinen Brüchen, auch mit dem Scheitern! Verzichte darauf, dein Leben zu bewerten. - Halte es einfach hin in das Erbarmen Gottes. Und dann stelle dir vor, dass Gottes Hände deine Hände ergreifen und das Gott die Scherben deines Lebens in seine Hand nimmt und diese neu formt. Und dann stelle dir vor, dass Gott seine gute Hand über dein Leben hält und dich segnet.
Was dir zwischen den Fingern zerronnen ist, wird so wieder geheilt.
Was zerbrochen ist, wird wieder ganz und du beginnst, deinen Händen wieder zu trauen.
Bei allem was gescheitert ist, haben sie doch immer wieder zugepackt, nicht aufgegeben.
»So trau, vertrau deinen Händen!«
Gott selbst legt seinen kreativen Geist in deine Hände, damit du von neuem beginnst dein Leben zu formen, bis es mehr und mehr dem Urbild entspricht, das Gott sich von dir ausgedacht hat.
Aber, wenn es darum geht, etwas von unserer Zeit Gott zur Verfügung zu stellen, dann sind wir mit unseren Ausreden sehr kreativ. Dann haben wir:
…. keine Zeit, ….zu viel Stress, ….zu viel Arbeit, ….Probleme in der Familie ......
Doch für unsere Hobbies finden wir Zeit, ganz gleich, um was es sich auch handelt, oder auch nur einfach »abhängen«, wie Nichtstun heute auf Neudeutsch heißt. Doch wenn es darum geht, einfach mal »nur« ein Stoßgebet von sich zu geben oder gar in der Bibel zu lesen, dann sind wir schon außen vor, überfordert.
Wenn wir aber unsere Zeit in Gottes Hände legen, dann bemerken wir: Die Zeit, die wir für das Beten, für Bibellesen oder im Gottesdienst verbringen, gibt uns der Herr wieder: »Er schenkt uns die Zeit zurück!«
So z.B.: Dann gehen einige Arbeiten schneller, Anderes erledigt sich von selbst. Vieles erscheint plötzlicher einfacher oder lässt sich einfach mit anderem verbinden. Legt man seine Zeit in Gottes Hände, dann wird vieles stressfreier, ruhiger! Im Gebet kann ich Gott Fragen stellen, meine Probleme vorbringen, meine Sorgen. Ich kann Entscheidungshilfe bei Ihm holen.
Wenn meine Zeit in Seinen Händen ist, dann ist sie nicht vergebens. Dann geht man mit einer besseren Motivation ans Werk, weil man weiß:
»Es hat alles seinen Sinn. Man tut nichts vergebens, umsonst; denn meine Zeit ist in Gottes Händen gut aufgehoben.« (Markus Kenn)
Denn »Meine Zeit steht in Deinen Händen. Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir. Sorgen quälen und werden mir zu groß. Mutlos frag ich: Was wird Morgen sein? Doch du liebst mich, du lässt mich nicht los.
Vater, du wirst bei mir sein. Hast und Eile, Zeitnot und Betrieb nehmen mich gefangen, jagen mich. Ich rufe: „Herr Komm und mach mich frei! Führe du mich Schritt für Schritt.“
Es gibt Tage die bleiben ohne Sinn. Hilflos seh ich wie die Zeit verrinnt. Stunden, Tage, Jahre gehen hin und ich frag, wo sie geblieben sind. Du gibst mir Geborgenheit, du kannst alles wenden. Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.« (Peter Strauch)
»Der du die Zeit in Händen hast,« beginnt das Lied, das der evangelische Schriftsteller Jochen Klepper (1903-1942) gedichtet hat. Darin kommt zum Ausdruck, dass es keine Zeit ohne Gott gibt. Dass nichts was geschieht, ohne Gott geschieht. Wir können uns aber durch unseren freien Willen für oder gegen etwas entscheiden. Trotzdem will Gott in allem, was den Menschen begegnet, ihn begleiten und mit ihm alle Wege seines Lebens gehen, - wenn wir es zulassen.
»Nun von dir selbst in Jesus Christ, die Mitte fest gewiesen ist« heißt es in diesem Lied in paar Zeilen weiter.
Seit Jesus Christus hat die Zeit eine Mitte von der alles Heil Gottes in alle und zu allen Zeiten ausströmt: »Es ist das Leben, der Tod und die Auferstehung Jesu!«
Dies ist kein vergangenes Ereignis, das nur in der Erinnerung fortlebt!
Es ist in den Feiern des Kirchenjahres und in der Liturgie eines jeden Tages des Jahres gegenwärtig! Darin wird wirksam und lebendig, was Jesus in diese Welt gebracht hat!
Das, was seit seiner Auferstehung allen und zu allem, zu Zeiten des Heiles wird.
So werden alle Jahre zu »Jahren des Heiles«, zu unserem Heil!
Darum hoffen und bitten wir:
»Bleib du uns gnädig zugewandt und führe uns an deiner Hand« so wie es am Ende dieses Liedes heißt. Eine solche Bitte kann nur ernst gemeint sein, wenn der Mensch selbst bereit ist, sich Gott zuzuwenden, seine Zeit nutzt und voll dazu verwendet, das Jahr und den Tag mit Gott zu gehen.
Dieses Thema möchte ich mit einer kleinen Geschichte von einem Holzfäller erklären.
Es war einmal ein hochmotivierter Holzfäller, der es sich zum Ziel gesetzt hat, möglichst schnell viele Bäume zu fällen, um das Holz zu verkaufen und so, viel Geld zu verdienen. Also ging unser Holzfäller in den Wald und schlug wie wild mit seiner Axt, unermüdlich auf die Bäume ein. Tagelang kam er nicht aus dem Wald heraus. Er arbeitete kraftvoll und war nur fixiert darauf, viel Geld mit dem Verkauf der Bäume zuverdienen.
Eines Tages kam ein einfacher Wanderer des Wegs und sah den total erschöpften Holzfäller, der erst fünf Bäume gefällt hatte, und fragte ihn, was er denn hier mache.
Der Holzfäller antwortete mürrisch: „Ich will möglichst schnell viele Bäume fällen,“ und schlug weiter auf einen Stamm ein.
Der Wanderer beobachtete den Holzfäller und seine Axt, wie sie Hieb um Hieb auf den Baumstamm niedersauste.
Der Wanderer sagte dann zum Holzfäller: „He, Holzfäller, deine Axt ist ja ganz stumpf. Du musst sie mal schärfen, um besser arbeiten zu können.“
Der Holzfäller blickte ihn schweißgebadet an und erwiderte: „Wanderer, ich habe keine Zeit für deine Ratschläge, ich muss noch viele Bäume fällen.“
Dieser Holzfäller hat sich wohl nicht weiter entwickelt, und nicht bewegt. Mit einer geschärften Axt hätte er wahrscheinlich die dreifache Anzahl an Bäumen mit der halben Kraft geschafft.
Daher der Hinweis: »Innehalten mitten im Alltag!«
In dem Mann können wir uns alle wiederfinden indem auch wir uns oft keine Zeit nehmen, die Schneide unserer stumpfen Axt (unseres Glaubens) zu schärfen. Stattdessen verschwenden wir unsere Energie mit den immer gleichen Tätigkeiten. Wir gönnen uns nicht die Zeit, einmal darüber, über uns, nachzudenken: »Ist es richtig immer das Gleiche, oft gedankenlos, zu tun? »Sollten wir nicht einmal innehalten, um zu schauen worum es eigentlich in unserem Leben geht und worauf es ankommt?
Wer die Frage nach dem Sinn ausklammert und sich einfach nur den Tätigkeiten widmet die er gerade zu erledigen hat, dessen Schneide wird und bleibt stumpf. Er arbeitet viel, aber es kommt nichts dabei heraus.
Daher, wir brauchen Zeiten der Stille, um zu überprüfen, ob das, was wir tun noch wichtig und richtig ist und ob wir nicht viel zu viel Energie dafür verwenden.
Also, lassen Sie Ihre Ängste weniger an sich heran und schon können Sie einen größeren Teil der Zeit die vor ihnen liegt, von der Sie genau so viel zur Verfügung haben wie jeder andere, statt mit »Angst-Haben und Sorgen-Machen« mit Zuversicht und Freude füllen.
Und überhaupt, was soll die Fixierung auf einen bestimmten Zeitraum? Das sind willkürliche Festlegungen. Ich habe eine viel schönere Weisheit gefunden und die lautet:
»Heute ist ein wichtiger Tag, denn er ist der erste Tag vom Rest meines Lebens.«
Fazit: »Wir können der Zeit, dem Leben nicht mehr Tage geben, aber der Zeit und den Tagen mehr leben!«
Denken wir immer daran wie es bei Matthäus 6, Vers 27 steht:
„Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge auch nur eine Spanne zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt?“
»Es liegt also an Ihnen, an uns allen, die notwendigen Schlüsse zu ziehen!«
Vater unser …
Idee + Zusammengestellt: Hans – Gerd Sextro