Schmuckband Kreuzgang

Gedanken und Anregungen - Eine kleine persönliche Meditation

Datum:
Mo. 1. Jan. 2024
Von:
Hans-Gerd Sextro

Januar 2024

Wir stehen am Anfang eines neuen Jahres.

Was liegt da näher, als einmal innezuhalten und einen kleinen Rückblick zu wagen, bevor wir uns Gedanken machen über das vor uns liegende Jahr.

 

Zeit nutzen für die Ewigkeit. Forme dein Leben.

Setze dich bequem hin und betrachte deine Hände:

Was haben diese Hände schon alles geschafft, geformt, gestaltet, auf den Weg gebracht?

Was ist gelungen und was ist misslungen?

Was ist dir aus den Händen geglitten?

Was ist Stückwerk geblieben, was ist zerbrochen?

Was hat Gott dir an Fähigkeiten in die Hand gelegt und was hast du daraus gemacht?

Was dir zwischen den Fingern zerronnen ist, wird so wieder ganz.

Was zerbrochen ist, wird geheilt. Und du beginnst, deinen Händen wieder zu trauen.

Bei allem, was gescheitert ist, haben sie doch immer wieder zugepackt und nicht aufgegeben.  So trau deinen Händen.

Verzichte darauf, dein Leben zu bewerten. Halte es hin in das Erbarmen Gottes.

Und dann stelle dir vor, dass Gottes Hände deine Hände ergreifen und dass Gott die Scherben deines Lebens in die Hand nimmt und neu formt.

Und stelle dir vor, dass Gott seine gute Hand über dein Leben hält und dich segnet.

Bei allem, was gescheitert ist, haben sie doch immer wieder zugepackt und nicht aufgegeben.  So trau deinen Händen.

Gott selbst legt seinen kreativen Geist in deine Hände, damit du von neuem beginnst, dein Leben zu formen, bis es mehr und mehr dem Urbild entspricht,

das Gott sich von dir ausgedacht hat.

 

Bedenke Nacht ist es, wenn es eintritt, das neue Jahr.

Und weil Gott in tiefster Nacht erschien, kann unsere Nacht nicht endlos sein.

Geheimnis ungeborener Zukunft zwischen dem Dunkel der Sterne.

Doch die Wegweiser hoch in der Wölbung des Himmels leuchten.

Halte dich fest an ihrem Licht. Es wird dich stützen, wenn du durch Finsternis stolperst,

es wird dich wärmen, wenn Kälte hochkriecht an dir,

In dieser ungeborenen Zukunft strahlen Sterne für dich. Olty Kornenda-Soeutgerath

 

So sei in deinem Namen dieses Jahr begonnen Herr, aus dir kommen wir, zu dir kehren wir zurück. Ohne dich können wir nichts tun, was Sinn und Bestand hat, mit dir aber vermögen wir alles. Aus deiner Hand nehmen wir dieses neue Jahr, so wie du es uns schickst.

Lass uns dankbar sein, froh, gelassen und bereit, und lass  uns nie vergessen, dass du immer bei uns bist. So sei in deinem Namen dieses Jahr begonnen, der du die Zeit und die Ewigkeit in deinen Händen hältst, der du lebst und Herr bist über Zeit und Ewigkeit. Amen.

 

Herr, du hast die Welt gestaltet, dass sie sich in dir entfalte: Dir sei Lob und Dank!

Was ersteht, was vergeht, was sich jauchzend um dich dreht, ist dein.

Herr, du bist zur Welt gekommen, hast sie in dich aufgenommen: Dir sei Lob und Dank!

Bliebest hier, wohnst in ihr, um ein armer Mensch wie wir zu sein.

Herr, so lasse  dein Werk gelingen, lasse  dein Geist die Welt durchdringen: Dir sei Lob und Dankt

Dann erblüh hat sie und glüht, denn der ganze Himmel zieht herein.

 

Wenn es darum geht, etwas von unserer Zeit Gott zur Verfügung zu stellen, dann sind wir mit unseren Ausreden sehr kreativ:

Keine Zeit, Stress, Arbeit, Familie ......

Doch für unsere Hobbies finden wir Zeit, ganz gleich, um was es sich auch handelt, ob wir Fernsehen wollen oder Radio hören oder einfach nur »abhängen«, wie Nichtstun auf Neudeutsch heißt.

Doch wenn es darum geht, einfach mal »nur« ein Stoßgebet von sich zu geben oder gar in der Bibel zu lesen, dann sind wir schon außen vor. Wenn wir aber unsere Zeit in Gottes Hände legen, dann bemerkten wir: Die Zeit, die wir für das Beten, für Bibellesen oder im Gottesdienst verbringen, gibt uns der Herr wieder: »Er schenkt uns die Zeit zurück.«

Einige Arbeiten gehen schneller, Anderes erledigt sich von selbst. Vieles lässt sich einfach so verbinden. Legt man seine Zeit in Gottes Hände, wird vieles stressfreier, ruhiger.

Im Gebet kann ich Gott Fragen stellen, meine Probleme vorbringen, meine Sorgen. Ich kann Entscheidungshilfe bei Ihm holen.

Wenn meine Zeit in Seinen Händen ist, dann ist sie nicht vergebens. Dann geht man mit einer besseren Motivation ans Werk, weil man weiß:

»Es hat alles seinen Sinn. Man tut nichts umsonst.

Meine Zeit ist in Gottes Händen prima aufgehoben.«       

Meine Zeit steht in deinen Händen.

Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.

Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.

Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.

Sorgen quälen und werden mir zu groß.

Mutlos frag ich: Was wird Morgen sein?

Doch du liebst mich, du lässt mich nicht los. Vater, du wirst bei mir sein.

Meine Zeit steht in deinen Händen.

Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.

Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.

Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.

 

Hast und Eile, Zeitnot und Betrieb nehmen mich gefangen, jagen mich.

Herr ich rufe: Komm und mach mich frei!

Führe du mich Schritt für Schritt.

Meine Zeit steht in deinen Händen. Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.

Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.

Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.

 

Es gibt Tage die bleiben ohne Sinn. Hilflos seh ich wie die Zeit verrinnt.

Stunden, Tage, Jahre gehen hin, und ich frag, wo sie geblieben sind.

Meine Zeit steht in deinen Händen. Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.

Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.

Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.      (Peter Strauch:)

 

Wisse, heute ist der erste Tag vom Rest meines Lebens und der letzte Tag vom Anfang meines Lebens. Ich möchte ihn Leben mit der Hoffnung, die ein neuer Anfang bringt, und mit der Hingabe, die Abschluss braucht, und in allem spüren, dass Gottes liebe bei mir ist, die mich träg, und unterstützt und ermutigt.

»Der du die Zeit in Händen hast,« beginnt das Lied, das der evangelische Schriftsteller Jochen Klepper (1903-1942) gedichtet hat.

Darin kommt zum Ausdruck, dass es keine Zeit ohne Gott gibt.

Dass nichts, was geschieht, ohne Gott geschieht.

Dass Gott in allem, was dem Menschen begegnet,

ihn begleitet.

Er mit uns alle Wege unseres Lebens geht.

»Nun von dir selbst in Jesus Christ die Mitte fest gewiesen ist« heißt es in diesem Lied in paar Zeilen weiter.

Seit Jesus Christus hat die Zeit eine Mitte, von der alles Heil Gottes in alle Zeiten ausströmt:

»Es ist das Leben, der Tod und die Auferstehung Jesu.«

Und dies ist nicht ein vergangenes Ereignis, das nur in der Erinnerung von Menschen fortlebt.

In der Feier des Kirchenjahres und in der Liturgie eines jeden Tages des Jahres wird gegenwärtig, wird wirksam, was Jesus in diese Welt gebracht hat, was seit seiner Auferstehung alle Zeiten zu Zeiten des Heiles, alle Jahre zu »Jahren des Heiles« machen.

»Bleib du uns gnädig zugewandt und führe uns an deiner Hand« endet schließlich dieses Lied.

Eine solche Bitte kann nur ernst gemeint sein, wenn der Mensch selbst

bereit ist, sich Gott zuzuwenden, seine Zeit nutz voll zu verwenden,

das Jahr und den Tag mit Gott zu gehen.

 

Dieses Thema möchte ich mit einer kleinen Geschichte von einem Holzfäller erklären.

Es war einmal ein hochmotivierter Holzfäller, der es sich zum Ziel gesetzt hat, möglichst schnell viele Bäume zu fällen, um das Holz zu verkaufen und so viel Geld zu verdienen. Also ging unser Holzfäller in den Wald und schlug wie wild mit seiner Axt, unermüdlich auf die Bäume ein. Tagelang kam er nicht aus dem Wald heraus. Er arbeitete kraftvoll und war fixiert auf das Geld, was er mit dem Verkauf der Bäume verdienen würde.

Eines Tages kam ein einfacher Wanderer des Wegs und sah den total erschöpften Holzfäller, der erst fünf Bäume gefällt hatte, und fragte ihn, was er denn hier mache.

Der Holzfäller antwortete: „Ich will möglichst schnell viele Bäume fällen,“ und schlug weiter auf einen Stamm ein.

Der Wanderer beobachtete den Holzfäller und seine Axt, wie sie Hieb um Hieb auf den Baumstamm niedersauste.

Der Wanderer sagte zum Holzfäller: „He, Holzfäller, deine Axt ist ja ganz stumpf. Du musst sie mal schärfen, um besser arbeiten zu können.“

Der Holzfäller blickte ihn schweißgebadet an und erwiderte:

„Wanderer, ich habe keine Zeit für deine Ratschläge, ich muss noch viele Bäume fällen.“

Dieser Holzfäller hat sich wohl nicht weiter entwickelt, und nicht bewegt.

Mit einer geschärften Axt hätte er wahrscheinlich die dreifache Anzahl an Bäumen mit der halben Kraft geschafft.

 

Innehalten mitten im Alltag.

In dem Mann können wir uns alle wieder finden – indem wir uns keine Zeit nehmen, die Schneide unserer stumpfen Axt (unseres Glaubens) zu schärfen, verschwenden wir unsere Energie mit den immer gleichen Tätigkeiten.

Wir gönnen uns nicht die Zeit, einmal nachzudenken: »Ist es richtig, immer das Gleiche zu tun?

»Sollten wir nicht innehalten, um zu schauen, worum es eigentlich geht in unserem Leben? Wer die Frage nach dem Sinn ausklammert und sich einfach nur den Tätigkeiten widmet, die er gerade zu erledigen hat, dessen Schneide wird und bleibt stumpf.

Er arbeitet viel, aber es kommt nichts dabei heraus.

Wir brauchen Zeiten der Stille, um zu überprüfen, ob das, was wir tun, noch wichtig ist und ob wir nicht viel zu viel Energie dafür verwenden.

»Es liegt an Ihnen, an uns allen, die notwendigen Schlüsse zu ziehen!«

 

Vater unser

 

Idee + Zusammengestellt: Hans – Gerd Sextro