Die Kirche in Pfungstadt ist St. Antonius von Padua (1195 - 1231), dem großen Prediger und Lehrer aus der Gefolgschaft des hl. Franz von Assisi, geweiht. St. Antonius ist der Schutzpatron der Kirche. Sein Gedenktag ist der 13. Juni.
Pfarrkurat Josef Daus (1907 - 1922 Pfarrkurat von St. Josef in Eberstadt) plante den Bau der katholischen Kirche in Pfungstadt. Die Pläne zu diesem Gotteshaus schuf der Mainzer Dombaumeister Professor Ludwig Becker. Die örtliche Bauleitung lag in Händen der Architekten Moser und Preis aus Mainz. Im November 1911 wurde der Grundstein gelegt und am 4. August 1912 benedizierte Dekan Dr. Elz das neue Gotteshaus. Im Jahr 1971 regte Pfarrer Ulrich Fahl zu einer gründlichen Renovierung der Innenarchitektur an. Diese spiegelt im Chorraum die Liturgie-Reform wider.
Baustil: Die St.-Antonius-Kirche in Pfungstadt wird dem so genannten „Neubarock" zugeordnet, was der Versuch einer stilistische Beurteilung ist. Die künstlerische Ausstattung stammt aus der Barockzeit und der Dachreiter der Kirche erinnert an barocke Vorbilder.
Die Entstehung der St.-Antonius-Kirche fällt allerdings in die Zeit des Jugendstiles. In Pfungstadt hat der Dombaumeister Prof. Ludwig Becker versucht, eine Architektur zu schaffen, die man dieser Kunstepoche zuordnen kann. Neben der Verwendung vorgegebener, seit der Antike bekannter Formen entwickelt er an den Fenstern, an den Steinmetzarbeiten und an den Kapitellen der Vorlagen des Schiffes und Chores völlig eigene Formvorstellungen, selbst tradierte Elemente, wie etwa ein ionisches Kapitell, wandelt er zu einer eigenen Formensprache ab. So erwächst ein klarer Raumkörper, der durchaus den Vorstellungen des Jugendstiles entspricht und keineswegs versucht, den an Verschleifungen und Überschneidungen in der Raumgestaltung unübertroffenen Barock zu wiederholen.