Das Leben ist geprägt und bestimmt von Rhythmen: das menschliche Herz schlägt rhythmisch, die Natur verändert sich im Rhythmus der Jahreszeiten, bestimmte Feste kehren immer wieder, ...
Menschen sind Rhythmen körperlich ausgesetzt. Damit haben Rhythmen auch eine entscheidende Bedeutung für das menschliche Zusammenleben. Diese beschreibt der französische Soziologe Henri Lefebvre in seinem Spätwerk „Eléments de rhythmanalyse“. In Rhythmen geschieht Austausch zwischen dem Allgemeinen und dem Einzelnen. Damit sind sie für das Verstehen des Alltags und der Menschen notwendig.
Erfassen und begreifen können Menschen immer nur das, was mit dem eigenen Rhythmus korrespondiert. Wenn Kirche an „anderen“ Orten für Menschen da sein möchte, so muss sie sich an diesen konkreten Orten den dort herrschenden Rhythmen aussetzen. Nur, wenn sie in diesen agiert, kann sie wahrgenommen werden und Bedeutung für die Orte und die Menschen an ihnen erlangen.
Sich fremden Rhythmen aussetzen bedeutet auf Macht zu verzichten und Ohnmacht zu riskieren. Dies ist eine Zumutung, in der aber Relevanz, Autorität und eine von außen bestimmte Identität gewonnen werden kann.
Die Fachtagung greift die Einsichten des Soziologen Henri Lefebvre in doppelter Hinsicht auf:
Sie fragt danach, welche Chancen und Risiken sich für neue Sozialformen von Kirche daraus ergeben.
Sie ermöglicht, interessante Projekte in Frankfurt kennenzulernen und sie auf ihren spezifischen Umgang mit den Rhythmen der Stadt zu befragen.
Folgende Projekte sind angefragt:
Pax&People – Kirche im Europaviertel | https://pax-und-people.de
Villa Gründergeist – Kirchliches Innovationszentrum | https://www.villa-
gruendergeist.de
Meet'n Frites – Schwestern Pommes | https://www.steyler-
missionsschwestern.de/standorte/frankfurt-am/schwestern-pommes
Referent: JProf. Dr. Wolfgang Beck, Philosophisch-Theologische Hochschule Sankt Georgen, Frankfurt/Main
Struktur der Tagung:
Donnerstag, 28.10.2021
10:00 Begrüßung / Einführung
11:00 Impuls JProf. Dr. Beck / Diskussion 12:30 Mittagessen
14:30 Projektbesuche
19:00 Abendessen
Freitag, 29.10.2021
09:30 Auswertungsgespräche zu den Projektbesuchen Reflexionspartner: JProf. Dr. Beck
11:00 Ausblick
Sich aussetzen – Ohnmacht – Identität im Werden: Perspektiven für neue Formen von Kirche?
12:30 Mittagessen
14:00 Reflexion der Tagung und mögliche Anschlüsse 15:00 Ende
Tagungsort: Pfarrsaal der Pfarrei St. Bonifatius, Holbeinstraße 70, 60596 Frankfurt | https://www.bonifatius-ffm.de
Übernachtungsmöglichkeit: Mainhaus Stadthotel, Lange Straße 26, 60311 Frankfurt | https://mainhaus-frankfurt.de
Veranstalter: Initiativgruppe aus dem Bistum Trier in Kooperation mit dem Theologisch- Pastoralen Institut (TPI) Mainz (Martina Fries, Katja Groß, Jennifer Schmitt, Stefan Nober, Dr. Christoph Rüdesheim)
Diese Fachtagung basiert auf den positiven Erfahrungen des bisherigen überdiözesanen „Netzwerks Lebensraumorientierte Seelsorge“. An die Stelle einer jährlichen Netzwerktagung tritt in diesem Jahr erstmals diese Fachtagung. Das Format soll neue Vernetzungen fördern, ermöglicht aber ebenso eine einmalige Teilnahme.
Kosten: 190 EUR mit Übernachtung, 80 EUR ohne Übernachtung Das Abendessen am 28.10. ist nicht im Preis enthalten.
Anmeldung: auf der Homepage des TPI (www.tpi-mainz.de) Anmeldeschluss: 30. September 2021
Die Anzahl der Teilnehmenden ist auf 30 Personen begrenzt.
Sollte die Veranstaltung aufgrund von Corona-Maßnahmen nicht in Präsenzform stattfinden können, gibt es eine digitale Alternative über Zoom.
Rhythmen – Orte am Puls
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