Christ-Sein in vielen Facetten

Das Ankommen am Dom am frühen Nachmittag bot direkt Gelegenheit mit anderen Firmbewerber*innen in Kontakt zu kommen und sich anhand verschiedenfarbiger Festivalbänder in Kleingruppen einzuteilen. Im Dom selbst bestand dann beim gemeinsamen Auftakt die Möglichkeit, den Bischof und die Firmspender kennenzulernen und sich auf den Tag einzustimmen – bevor es in den Kleingruppen zu einer Begegnungs- und Aktionstour durch die Vielfalt christlicher Berufungen ging.

Begegnungstour durch Vielfalt der christlichen Berufungen

An 37 verschiedenen Orten standen über 50 Menschen den Firmbewerber*innen, die von den Firmspendern begleitet wurden, Rede und Antwort zu ihrer Berufung und wie sie sie im Beruf oder im Ehrenamt leben.  Zum Gespräch hatten sich unter anderem Ordensleute, ein Polizist, Krankenhausseelsorger, Ehrenamtliche aus Verbänden und Pfarreien, Mitarbeiter aus Hospizzentren und ein Tätowierer bereitgefunden.

Die dabei erlebte Vielfalt wurde im Anschluss in Austauschrunden deutlich, als die Firmbewerber*innen aus den verschiedenen Kleingruppen wieder in „ihre" Firmgruppe kamen und von ihren Begegnungen und dem damit einhergehenden Eindrücken und Erlebnissen sprachen. Gemeinsam überlegten sie, was Gesagte und Erlebte mit ihrem persönlichen Christ-Sein zu tun hat und wie sich das Christ-Sein in ihrem Alltag zeigt. Mit diesen Gedanken ging es zum Abschluss des Tages wieder in den Dom. Dort wurden die knapp 1.000 Teilnehmenden von dem Chor und der Band aus dem Musikzentrum St. Gabriel in Hainstadt unter der Leitung von Thomas Gabriel begrüßt.

Jugendvesper: "Gott ermutigt dich, deine Talente einzusetzen!"

Bischof Kohlgraf feierte im voll besetzten und eindrücklich beleuchteten Dom eine Jugendvesper, die das Thema und die Begegnungen am Mittag aufgriff. Er rief die Jugendlichen auf, „die eigene Freiheit im Glauben an Jesus Christus gestalten und zu leben". Jeder Mensch habe von Gott eine einzigartige Würde und verschiedene Talente erhalten, die es einzusetzen sind, sagte der Bischof.

Kohlgraf verwies auf das postsynodale Schreiben von Papst Franziskus zur Jugendsynode vom Oktober 2018, in dem dieser den Satz schreibt: „Jeder Mensch wird als Original geboren, aber die meisten sterben als Kopie." Der Glaube sei eine Hilfe dabei, „nicht als Kopie durchs Leben zu gehen, sondern als Original", sagte Kohlgraf.

Im Rahmen der Vesper fand eine Erinnerung an die Taufe der Firmbewerber*innen statt. Diözesanjugendseelsorger Mathias Berger segnete das Weihwasser und erinnerte die Jugendlichen daran, dass in der Taufe das grundsätzliche „Ja Gottes" gesprochen und jede*r Einzelne mit Talenten gesegnet sei. Die Firmung sei ein Sakrament der Stärkung und Bekräftigung, um diese Talente nicht zu vergraben, sondern in der Kirche und in der Gesellschaft zum Wohle aller einzusetzen. Um welche Talente es sich im Konkreten handeln könnte, wurde deutlich in der „Komplimentendusche", die sich alle Mitfeiernden gegenseitig gaben und jeweils Talente, die sie am anderen wahrnehmen, sich gegenseitig mitteilten. Mit den zugesagten Stärken sowie beschwingten Melodien endete die Jugendvesper und mit ihr auch der Begegnungstag.

Eine Wiederauflage des Tages, der in Verantwortung des Bischöflichen Jugendamtes, der Diözesanstelle Berufungspastoral und dem Referat Gemeindekatechese liegt, wird es am 14. September 2019 geben.