Die darauffolgenden Tage standen vor allem im Zeichen des Kennenlernens der Kultur, der Tänze und auch des Glaubens der Einheimischen. Jeden Tag beteten, tanzten und sangen alle Teilnehmer und Gastgeber gemeinsam. Damit die Tage der Begegnung gelingen konnten, halfen insgesamt 70 Freiwillige bei der Organisation, dem Programm und der Versorgung der Jugendlichen.
„Es ist eine Ehre für uns, Jugendliche aus einem anderen Land bei uns aufzunehmen", sagte Luis Espinoza. Bei ihm und seiner Familie waren zwei Teilnehmerinnen zu Gast. „Wir hatten dadurch die Möglichkeit, eine andere Kultur und neue Menschen kennenzulernen. Auch wenn wir aus verschiedenen Ländern kommen, so haben wir doch den gleichen Glauben. Und in diesen Tagen konnten wir ihn gemeinsam feiern", sagte Espinoza. Etwas schade sei es allerdings gewesen, dass die Gemeinde die Tage der Begegnung komplett durchgeplant habe und so wenig Zeit gewesen sei, den Jugendlichen etwas von der Stadt zu zeigen oder weiter wegzufahren.
Für viele Teilnehmer war die Sprachbarriere vor allem am ersten Tag noch ein großes Hindernis. „Aber nach und nach konnten wir uns doch verständigen", erzählte Martin Kunstmann aus Wiesbaden. „Mit Händen und Füßen und dem Übersetzer auf dem Handy." Ihm hat vor allem die Begegnung mit den Menschen gefallen. „Wie aus dem Nichts gab es die interessantesten Gespräche. Aber auch die Gottesdienste waren besonders, es war eine richtige Feier", sagte er. „Wir haben nicht nur fromm in der Kirchenbank gesessen, sondern beispielsweise auch getanzt."
Besonders beeindruckend war zudem das Glaubenszeugnis von Stewart Vega. Aufgewachsen bei seinen Großeltern mit einigen Geschwistern, hatte er mit der Kirche nicht viel zu tun. Als seine Großeltern starben und er sich allein um seine Geschwister kümmern musste, fand er den Weg zum Glauben. „Eine Frau hat mich in die Kirche eingeladen. Ich bin hingegangen und es hat mir Kraft gegeben", erzählte er. Vega habe viel gebetet, auch darum, dass seine Mutter zurückkommt. Für ihn ist es sicher, dass ihm Maria seine Mutter zurückgeschickt hat. „Das Gebet zu Maria hat mir geholfen, meinen Weg zu finden", sagte Vega.
Am dritten Tag der Zeit der Begegnung in Costa Rica feierten alle Pilger und Helfer der Diözese Puntarenas einen gemeinsamen Gottesdienst mit Bischof Oscar Gerardo Fernández Guillén. In seiner Predigt sprach der Bischof von der Stärke und Kraft des Heiligen Geistes, der die Pilger auf dem Weg zum Weltjugendtag begleiten solle. „Es ist schön, so viele Jugendliche hier zu sehen. Herzlich Willkommen", rief er den Teilnehmern zu und wünschte ihnen eine gute Zeit beim Weltjugendtag.
Ein wichtiger Aspekt während dieser Tage war die Nachhaltigkeit. Es gab kein Einweggeschirr und die Teilnehmer sammelten am Strand Plastikmüll. Weiterhin achteten die Gastfamilien und die Teilnehmer auf Mülltrennung, was in Costa Rica noch nicht in jeder Region selbstverständlich ist.
Für die Reisegruppe aus Limburg, Mainz und Speyer beginnt nun, nach der Reise mit dem Bus über die Grenze nach Panama, die Weltjugendtagswoche in Panama-City.