Schmuckband Kreuzgang

Ein Zeltlagerjahr sucht seinesgleichen

open air Kino (c) Zelä
open air Kino
Datum:
Do. 24. Dez. 2020
Von:
Für das ZeLä-Team Niklas Cron

Nach den verrückten Zeitsprüngen im letzten Jahr, in denen Kinder und Gruleis über Nacht vom brasilianischen Karneval in Rio de Janeiro zum heimischen Osterfest und vom orientalischen Zuckerfest aus 1000 und einer Nacht zum Thanksgiving in den Staaten geschleudert wurden, dachten wir, wir haben alles erlebt. Doch dieses Jahr hat uns eines Besseren belehrt.

2020 war ein Zeltlagerjahr, das seinesgleichen sucht und wohl eine – so hoffen wir doch – ganz einzigartige Zeltlager-Geschichte schreibt.

Natürlich stand auch unser Zeltlagerjahr unter dem Einfluss der Corona-Pandemie, die ein Zeltlager so wie wir es kennen und lieben in diesem Jahr unmöglich gemacht hat. Miteinander am Lagerfeuer sitzen, in den Sternenhimmel sehen und 10 actionreiche Tage erleben – das sollte Corona also zerstören? Nachdem das Gruppenleiterteam schweren Herzens die Entscheidung getroffen hatte, in diesem Jahr nicht nach Lohr am Main zu fahren, um die Zelte an der Reußenmühle aufzuschlagen, war eines schnell klar: So leicht lässt sich das Lämmerspieler ZELÄ nicht kleinkriegen.

Also steckte das ganze Team, wenn auch nur virtuell, seine Köpfe zusammen und schusterte ein Hygieneplan zurecht, der die Grundlage Open-Air-Kino auf der Pfarrwiese Foto: ZELÄ-Team

bildete, für ein noch nie dagewesene ZELÄ-Erlebnis: Ein Zeltlager in Lämmerspiel! Unter dem Motto: ZELÄ trotz(t) Corona haben sich die Gruppenleiter ein Alternativprogramm einfallen lassen, das es in sich hatte: Egal ob bei der Schnitzeljagd auf den Spuren von Indiana Jones, bei den sozialen Aktionen der einzelnen Kleingruppen, beim Open-Air-Kino auf der Pfarrwiese oder einfach beim Chillen in den eigenen Hängematten in Lämmerspiels Wäldern

– Der Spaß kam auch dieses Jahr nicht zu kurz. Zugegeben mit Maske und Abstandsgebot waren einige Aktionen anders und gewöhnungsbedürftiger als in den Vorjahren – und vor allem die überragenden Kochleistungen der Food-Rockers-Crew, die die Kids und ihre Leiter Corona-bedingt in diesem Jahr nicht versorgen durfte wurden schmerzlich vermisst.

Aber auch hierfür gab es ein Trostpflaster: Im Online-Begleitprogramm wurde nicht nur ein Original-Zeltlagerkochbuch veröffentlicht, sondern es ging auch der erste offizielle ZELÄ-Podcast auf Sendung und es gab Bastelanleitungen, Morgenrunden und vieles mehr auf Abruf. Und was war eigentlich mit den Abendrunden am Lagerfeuer? Nun ja: Wenn die Kinder nicht zum Singen ans Feuer kommen können, kommt die Gitarre mit dem Gesang eben zu den Kindern… Wer also die Ohren gespitzt hatte, konnte an dem einen oder anderen Abend so an Haustüren und in Innenhöfen die vertrauten Klänge von „Country Roads“, „Save tonight“ oder gar „99 Luftballons“ erhaschen.

Nach 10 Tagen Alternativprogramm mussten auch die eingefleischtesten Skeptiker und ZELÄ-Fanatiker zugeben: Dass Zeltlager in Lämmerspiel und ohne Zelte so gut sein könnte, hätte ich nicht gedacht. Aber auch außerhalb des eigentlichen Kerngebiets des ZELÄ-Teams haben die Jugendlichen gezeigt, dass sie Corona trotzen können – und das auch mit Mundschutz und Abstandsregeln. Den Impuls zur Nacht des Wachens und Betens hat das Team unter dem Motto „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ im heimischen Wohnzimmer aufgenommen und als Podcast bereitgestellt.

Damit war die Kreativität aber noch lange nicht erschöpft. Nächstes Projekt: Das Entenwettschwimmen retten. Auch wenn das Pfarrfest ausfallen musste, so durfte doch auch in diesem Jahr der Wettstreit der Plastikgefährten auf der Rodau nicht fehlen. Deswegen organisierte das ZELÄ-Team mit Unterstützung seiner Partner beim Bauhaus Hanau, der Metzgerei Picard und dem Lämmerspiel Küchenstudio „Die Neue Küche“ attraktive Preise, verkaufte nach Gottesdiensten und am Wochenende vor dem Lämmerspieler Rewe die Startrechte für die Rennenten und ließ diese im Geheimen zu Wasser, um Menschenansammlungen zu verhindern. Kommentiert von Pfarrer Kost konnte das Rennen wenig später als Video bestaunt werden – und der Dekan das Zeltlager-Team einladen, seine gewonnene Grillplatte mit ihm zu teilen.


Auch wenn also vieles durch Covid-19 stillzustehen scheint, beim ZELÄ-Team war auch dieses Jahr jede Menge in Bewegung. Mit seinen kreativen Ideen hat sich das Team der Pfarrei jetzt auch bei der Mainzer Stiftung „Jugendraum“ um den Stiftungspreis „ideenreich 2020
- Take care! – Angebote in der Corona-Krise“ beworben.

Die nächste – und letzte – Aktion des Jahres ist schon in Planung: Auch der Glühweinstand an Weihnachten soll in diesem Jahr nicht ausfallen. Es bleibt also spannend, was sich das ZELÄ-Team hier wieder ausgedacht hat...

Für das ZELÄ-Team
Joshua Kunisch & Sarah Schmitt