Erinnerungen an meine Erstkommunion – Geschichte, Geschichten und Geschichtchen
Wir bedanken uns für die vielen Fotos, die uns zur Verfügung gestellt wurden!
Vielfach wurde uns von der Freude berichtet, sich an die (längst) vergangene Zeit zu erinnern, ja, geradezu in den Erinnerungen zu wühlen. Manchmal führte die Suche nach einem Bild zu angeregten Gesprächen mit den eigenen Eltern über die Erstkommunionzeit.
Wundern Sie sich nicht, wenn Sie nicht alle Personen auf den Bildern erkennen. Uns erreichten Zusendungen nicht nur aus unseren Pfarreien, sondern sogar aus anderen Bistümern.
Für die jüngeren ehemaligen Kommunionkinder war es sicher nicht schwer ein Bild zu finden, kann man ja heute fast schon mit dem Toaster fotografieren. Die Menschen aus älteren Semsternhaben zum Teil tief gegraben und auch zuvor schon Mühen auf sich genommen, wie diese Zeilen zeigen: „Damals hatten viele Menschen noch keinen Fotoapparat, der gute Fotos machen konnte. Mein Kommunionbild entstand deshalb bei einem Fotografen. In der Kirche wurde nicht fotografiert und leider gab es auch kein gemeinsames Kommunionbild aller Kommunionkinder. Das finde ich bis heute schade, aber es war eben nicht üblich.“
Unter den Zusendungen waren weitere Texte, die einen Blick in die Geschichte erlauben und uns darüber hinaus in so manche Wohnstube lunsen lassen:
Es beginnt wie immer mit der Zeit vor dem Ereignis. Die Suche nach der passenden (!) Kleidung hat schon so manche Mutter in die Verzweiflung getrieben, nicht nur bei großen Kindern: Es„war damals wirklich schwer, ein Kleid für mich zu finden. Mein Kleid war ein Brautkleid, dassfür mich angepasst wurde. Flache, weiße Schuhe in Gr. 42 zu finden war ebenfalls ein Auftrag für die Zeit.“
An die Nervosität am Erstkommuniontag erinnert sich sicher nicht nur die Verfasserin dieser Zeilen: „Am Tag meiner Erstkommunion war ich sehr aufgeregt. Schon Stunden vorher durfte man nichts mehr essen, was die Aufregung nicht kleiner machte.“ Einem Kommunionkind aus der jüngeren Zeit ging es sehr ähnlich, er berichtet, dass es sehr aufgeregt, aber auch sehr stolz war und es war ein schöner Tag.
Ein besonderes Stück Geschichte erinnert dieser Beitrag: „Das Besondere damals war, dass jedes Kommunionkind eine Kerzenpatin bzw. „Kerzengote“ (auf lämmerspielerisch: „Kerzegedche“) hatte. Dies waren Mädchen aus dem vorherigen Kommunionjahrgang. Sie hatten die Aufgabe, beim Gang zur Kommunionbank das Kommunionkind zu begleiten und die Kerze zu tragen. Das Kommunionkind kniete auf der Kommunionbank, um zum ersten Mal den Leib Christi zu empfangen, und das „Kerzegedche“ stand mit der Kerze dahinter. Ich fand diesen Brauch sehr schön. Leider wurde er im Jahr darauf wieder abgeschafft, sodass ich leider kein „Kerzegedche“ sein konnte. Schade, das hätte ich sehr gerne gemacht.“
Am 13.04.1969 ging die Autorin dieser Zeilen zur Kommunion: „Wir nahmen damals noch die Kommunion auf den Kniebänken vor der Absperrung ein. Ich kann mich an viele Kniebänke (nur vor der Absperrung erinnern. Ich glaube, wir waren der letzte Jahrgang. Es wurde dann die Handkommunion eingeführt. Ich als Kind fand das damals so schade. Aber es war ein ganz schönes Durcheinander.
Als Gemeindereferent höre ich manchmal, dass es den Kindern schwer fällt „so oft in die Kirche zu kommen“. Es geht noch öfter, als heute. Lest selbst: „Wie damals üblich, feierten wir zu Hause. Das Wohnzimmer wurde ausgeräumt, damit alle Gäste Platz hatten. Meine Oma und meine Patentante haben das Mittagessen gekocht. Nach dem Mittagessen war für die Kommunionkinder um 14 Uhr / 14.30 Uhr eine Andacht. Hier gingen die Gäste nicht mit, sondern blieben zu Hause. Nach der Andacht wurde Kaffee getrunken und selbstgebackener Kuchen gegessen. Am frühen Abend war noch eine Dankandacht in der Kirche.“ Und dann kam ja noch die Messe am Weißen Montag.
Wir hoffen Sie haben ebenso viel Freude an den Bildern und Texten wie wir.
Viele Grüße
Christine Martin und Dirk Stoll