Eucharistie / Erstkommunion

Was ist die Eucharistie?

 

Die drei Sakramente der christlichen Initiation

Die Tradition der Kirche stellt uns die christliche Initiation anhand drei Sakramente vor: die Taufe, die Eucharistie und die Firmung. Die Personen, die bereits im Kindesalter getauft werden, durchleben dabei eine Entwicklung, die auch pädagogisch ist. Durch die Taufe treten wir in die Kirche ein und beginnen unseren Weg als Sohn und Tochter Gottes. Durch die Eucharistie (bei der Erstkommunion) nehmen wir umfassend am Gebet der Gemeinde teil, wodurch wir unsere Kräfte durch Jesus, der für uns zu Mahl wird, stärken. Durch das Sakrament der Firmung erhalten wir auf eloquente Weise die Gabe des Heiligen Geistes.  

 

Ein durch Jesus eingeführtes Sakrament

Die Eucharistie ist eines jener Sakramente, das ohne jegliche Zweifel durch Jesus Christus eingeführt wurde. Es geht auf das Letzte Abendmahl zurück, wie es auch in den Evangelien zu lesen ist: „Dann kam der Tag der Ungesäuerten Brote, an dem das Paschalamm geschlachtet werden musste. Jesus schickte Petrus und Johannes in die Stadt und sagte: Geht und bereitet das Paschamahl für uns vor, damit wir es gemeinsam essen können [...]. Sie gingen [...] und bereiteten das Paschamahl vor. Als die Stunde gekommen war, begab er sich mit den Aposteln zu Tisch. Und er sagte zu ihnen: Ich habe mich sehr danach gesehnt, vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen. Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis das Mahl seine Erfüllung findet im Reich Gottes [...] Und er nahm Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis! Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird." (Lk 22,7-8.13-16. 19-20)

 

Das Zentrum des Christlichen Lebens

Die ersten Christen waren sich der Bedeutung dieses Sakraments, das wir heutzutage als Eucharistie bezeichnen, bewusst. Die Kirche hatte damals noch längst nicht die Struktur, die wir heute kennen, doch bereits in der Apostelgeschichte wurde über die Gemeinde Jerusalems berichtet: „Sie hielten an der Lehre der Apostel fest und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten [...] Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Einfalt des Herzens" (Apg 2,42.46).

Die Vielfältigkeit an Namen, die für dieses Sakrament verwendet werden, hebt besonders den Reichtum und die Zentralität dieses Sakraments hervor. Einerseits ist das „Brotbrechen“ der älteste Name und weist auf die „Kommunion“ in Christus hin, der zur geteilten Nahrung durch und für alle wird. Andererseits hebt der Begriff der „Eucharistie“ den Aspekt der Danksagung hervor. Ebenso wichtig ist der Ausdruck „Pascha-Gedächtnis“, der das Sakrament und das wichtigste Ereignis eines jeden Christen vereint: Ostern.

 

Gegenwärtiger Gott

Der Katechismus der Katholischen Kirche betont stets die Relevanz und die Zentralität der Eucharistie, welchen wir Ihnen selbstverständlich als Lektüre empfehlen. Es scheint uns jedoch wichtig daran zu erinnern, dass wenn wir über die Eucharistie sprechen, dann sprechen wir über die wahre Gegenwart Gottes unter uns. Diese drei Dimensionen sind daher offensichtliche Zeichen seiner Gegenwart: weil sich die Gemeinde versammelt; weil das Wort die Botschaft Gottes für jene ist, die Ihm zuhören; weil sich das geweihte Brot und der Wein in Leib und Blut Christi umwandeln.

 

Gegenseitige Erwartungen

Heutzutage (und zufälligerweise schon seit jeher) ist es wichtig über die gegenseitigen Erwartungen zu sprechen. Uns ist bewusst, dass viele Katholiken nicht mehr die Angewohnheit haben an der Eucharistie, sogar an der sonntäglichen, teilzunehmen. Oftmals werden als Gründe die Eintönigkeit der Feiern oder der Zeitmangel genannt. In vielen Fällen stellt die Erstkommunion lediglich eine Tradition dar, statt die bewusste Bedeutung Christus als Nahrung und die Eucharistie als zentrales Gebet der Gemeinde zu erleben.

Die Kirche glaubt weiterhin an die Wesentlichkeit der Eucharistie. Wir respektieren die Meinungen von allen, aber es scheint uns, dass die genannten Gründe in den meisten Fällen Versuche der eigenen Rechtfertigung darstellen, die das Thema abhaken und das eigene Gewissen beruhigen sollen. Daher teilen wir eine logische Denkweise mit Ihnen, die zum Nachdenken anstoßen soll: Wenn wir daran glauben Christus sei Nahrung, dann ist es offensichtlich, dass diejenigen, die Ihn nicht zu sich nehmen, schwächer werden. Außerdem: Wenn die Kirche die Familie der Kinder Gottes ist und wer an der Familienversammlung nicht teilnimmt, der zeigt somit weder öffentlich noch eindeutig seine Zugehörigkeit zur Kirche, welche auch die Gemeinde der Getauften ist. Wir denken, dass die Gegenwart und die Zukunft der Kirche davon abhängig sind, inwiefern wir die Fähigkeit besitzen, Gott in das Zentrum aller Geschehnisse zu setzen. Die Eucharistie ist daher die beste Möglichkeit, um Bewusstsein dafür zu gewinnen, dass Er unseren Weg leiten sollte: In der Eucharistie können wir Ihm genauestens zuhören und unsere Stärken sammeln, weil wir um Vergebung bitten, beten und die heilige Kommunion empfangen.

 

 

Konkret gesagt

 

Die Eucharistie wertschätzen

Wenn Sie an der Eucharistie der Gemeinde teilnehmen möchten oder auch an Gebetsmomenten mit dem Allerheiligsten, dann besuchen Sie den Terminkalender der Gemeinde. Dort finden Sie alle wichtigen Informationen. Wenn Sie sich zum ersten Mal auf den Empfang des Sakraments der Eucharistie vorbereiten möchten, dann können die folgenden Zeilen hilfreich sein.

 

Erstkommunion für Kinder

Laut der Tradition der westlichen, katholischen Kirche, wird das Sakrament der Eucharistie von der Taufe getrennt und normalerweise ab dem 9. Lebensjahr (drittes Schuljahr) gefeiert. Gemeinsam mit den Katechet*innen und den Familien, haben wir vor einigen Jahren beschlossen, ein neues Modell der Vorbereitung auf die Erstkommunion anzubieten, welches häufig in den deutschen Gemeinden vorgefunden werden kann, allerdings auf Portugiesisch. In unserem Fall findet diese Vorbereitung im Zeitraum von September oder Oktober bis Mai oder Juni statt. In der Regel werden zwei Treffen pro Monat sowie die Teilnahme und das Engagement an den Kindergottesdiensten vorgeschlagen, die jeweils am vierten Sonntag eines jeden Monats stattfindet.

In der Regel erhalten die entsprechenden Eltern einen Brief, um ihre Kinder hierzu im August oder im September anzumelden. Aber selbst, wenn Sie diesen Brief nicht erhalten sollten, heißt unsere Katechese natürlich alle willkommen!

Für weitere Informationen können Sie beim Unterpunkt „Kinder“ im Menü „Bildung“ unter „Christliche Bildung“ nachschauen.

 

Erstkommunion für Jugendliche

Seit einigen Jahren binden wir neben den Firmbewerber*innen die Jugendlichen, welche die Erstkommunion empfangen möchten, in unser Projekt „Sag Ja!_Diz Sim!“ ein. Es ist für uns grundlegend, dass sie nicht nur bestimmte Dinge lernen oder kennen, sondern dass sie insbesondere eine deutliche und konkrete Erfahrung davon machen, was es bedeutet, Christ auf der Welt zu sein, insbesondere in und mit der Kirche, vor allem aber durch die Gemeinde.

Alle Jugendlichen ab 14 Jahren, die bereits gefirmt sind oder nicht sowie all diejenigen, die sich auf den Empfang des Sakraments der Firmung vorbereiten möchten oder auch nicht, sind bei diesem Projekt, das eher durch praktische Erfahrungen statt theoretischen Inhalten geprägt sein soll, herzlich willkommen. Sie können jederzeit kommen und gehen. Diejenigen, die weiterhin bleiben und das Alter zur Feierlichkeit der Firmung (laut der Vorgehensweise der portugiesischsprachigen Länder, das 16. Lebensjahr) erreichen, dürfen das ihnen vorgeschlagene Sakrament feiern.

Beachten Sie, dass dieser Vorschlag sich auch an Jugendliche richtet, die noch nicht die Taufe oder die Erstkommunion feiern konnten. Gemäß der Empfehlung des Rituals der christlichen Initiation von Erwachsenen, schlagen wir denjenigen ohne Taufe oder Erstkommunion vor, dass sie die drei Sakramente der christlichen Initiation zusammen feiern.

 

Erstkommunion für Erwachsene

Die Erwachsenen, die die Erstkommunion empfangen möchten, werden hingegen persönlich begleitet. Erfreulicherweise ist es in unserer Gemeinde möglich, eine individuelle Lösung anzubieten, die jedem Fall angepasst werden kann.

Was zuvor in Bezug auf die Jugendlichen gesagt worden ist, findet auch bei den Erwachsenen zunächst Anwendung. Gemäß der Empfehlung des Rituals der christlichen Initiation von Erwachsenen, schlagen wir denjenigen ohne Taufe oder Erstkommunion vor, dass sie die drei Sakramente der christlichen Initiation zusammen feiern.

 

 

Praktisch gesehen

 

Erste Schritte

Zunächst empfehlen wir Ihnen, dass Sie sich direkt mit uns in Verbindung zu setzen, damit Ihre individuelle Situation berücksichtigt werden kann. Erfreulicherweise können wir jeden einzelnen Fall individuell begleiten.

 

Benötigte Dokumente für ein Verfahren:

• Ausweisdokument des Bewerbers bzw. der Bewerberin;
• Dokumente, welche die Taufe und die Erstkommunion bestätigen (mit den entsprechenden Daten und Orten der jeweiligen Feierlichkeiten).

 

Wichtige Anmerkungen:

• Die Anmeldung sowie der erste Kontakt bzw. eine erste Beratung kann durch unser Pfarrbüro erfolgen;
• Im Falle der Jugendlichen, sollte die Teilnahme an der Jugendgruppe zumindest ein Jahr betragen, damit diese die Möglichkeit haben, eine liturgische und feierliche Erfahrung zu durchleben. Auch die Erwachsenen werden dazu eingeladen einen ähnlichen Weg einzuschlagen, ohne die zuvor erwähnte Möglichkeit der individuellen Begleitung zu untergraben, es sei denn, sie haben bereits in ihrer Glaubenserfahrung die Dynamik des Christlichen Jahres übernommen.
• Grundsätzlich wird das Sakrament der Firmung einmal im Jahr während des sonntäglichen Gemeindegottesdienstes und normalerweise im September gefeiert. Außerdem wird es durch den jeweiligen, verantwortlichen Priester dieses Sakraments im Pastoralraum des jeweiligen Jahres auf Deutsch zelebriert.
• Je nach individueller Situation, sowie im Falle von Erwachsenen, besonders wenn es sich um Bewerber handelt, die mit portugiesischsprachigen Personen (z.B. Familienangehörige) verwandt sind, können wir neben dem Portugiesischen die Vorbereitung auf das Sakrament auch auf Deutsch, Spanisch, Italienisch, Französisch und Englisch halten.