Nr. 216 30.08. - 13.09.2020
„Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“
Martin Buber
Am 06.09.2020 werden Pfarrer Thomas Winter als Pfarradministrator und Pfarrer Johannes Zepezauer als Pfarrvikar in den drei Pfarreien St. Ignaz, St. Peter-St. Emmeran und St. Stephan eingeführt.
Wir freuen uns, dass sie ihren Dienst in unseren Gemeinden aufnehmen und wünschen ihnen Gottes Segen für ihre Arbeit.
Gottesdienste in St. Ignaz und St. Stephan
So, 30.08. 22. Sonntag im Jahreskreis
11.00 Uhr Eucharistiefeier St. Stephan (Prälat Walter Theis)
18.30 Uhr Eucharistiefeier St. Ignaz (P. Klemens M. Raczek)
Mi, 02.09. 18.30 Uhr Abendandacht St. Ignaz (Michaela Dulisch)
So, 06.09. 23. Sonntag im Jahreskreis
11.00 Uhr Eucharistiefeier St. Stephan (Prälat Walter Theis)
16.00 Uhr Einführung des neuen Pastoralteams in St. Stephan
18.30 Uhr Eucharistiefeier St. Ignaz (P. Klemens M. Raczek)
Mi, 09.09. 18.30 Abendandacht St. Ignaz (Diakon Ickstadt)
So, 13.09. 24. Sonntag im Jahreskreis
11.00 Uhr Eucharistiefeier St. Stephan (Prälat Walter Theis)
18.30 Uhr Willkommensgottesdienst
mit Pfarrer Thomas Winter und Pfarrer Johannes Zepezauer
Bitte beachten Sie, dass nach wie vor eine Anmeldung zu den Gottesdiensten im Pfarrbüro St. Stephan zu den bekannten Bürozeiten nötig ist.
Liebe Gemeindemitglieder von St. Stephan, St. Peter-Emmeran und St. Ignaz,
„Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade“. Diesen Vers aus Psalm 119 habe ich Mitte August bei „Stillen Tagen“ in einem Exerzitienhaus betrachtet und im Gebet vertieft. Es ist ein Vers, der mir Zuversicht schenkt und Mut macht für die Aufgabe und den Dienst, den ich – zusammen mit Pfarrer Johannes Zepezauer – Anfang September in unserer wunderschönen Domstadt Mainz beginne. Das Wort Gottes hat mir in meinem bisherigen Leben den Weg gewiesen, mich geführt und getragen. So bin ich, aus dem Dekanat Seligenstadt stammend, bereits 1995 nach Mainz gekommen, um hier am Ketteler-Kolleg das Abitur zu machen. Im Anschluss daran wagte ich den Schritt ins Priesterseminar und absolvierte das Studium in Mainz und in Salzburg. In einem Praktikumsjahr wohnte ich zwischenzeitlich im Kasteler Pfarrhaus mit Blick auf St. Peter. Im Weltjugendtagsjahr 2005 führte mich der Weg mit der Diakonenweihe nach Budenheim bis zu meiner Priesterweihe im Jahr 2006. Als Kaplan habe ich dann drei Jahre in der oberhessischen Diaspora verbracht und war Jugendseelsorger im Dekanat Alsfeld. Anschließend führte mich mein Weg für eineinhalb Jahre in die Stadt Gießen. Meine ersten Schritte als Pfarrer bin ich im schönen Rheinhessen gegangen, wo ich die vergangenen neuneinhalb Jahre gewirkt habe. In dieser Zeit bin ich zweimal zum stellvertretenden Dekan des Dekanats Bingen gewählt worden; zudem hat Kardinal Lehmann mich zum Aufsichtsratsvorsitzenden des Caritasverbandes Mainz e.V. ernannt.
Im November letzten Jahres erging dann die Anfrage an mich, ob ich mir vorstellen könnte nach Mainz zu kommen, um Ihre drei Innenstadtgemeinden in den kommenden Jahren zu begleiten. Nach einiger Zeit des Bedenkens, im Austausch mit guten Freunden und im Gebet, habe ich der Bistumsleitung zugesagt und mich beworben. Ich freue mich ganz besonders darüber, dass ich diesen neuen Weg nicht alleine beginne, sondern gemeinsam mit Pfarrer Johannes Zepezauer den Dienst in Mainz aufnehmen werde. So bilden wir zukünftig mit Gemeindereferentin Michaela Dulisch, Diakon Ickstadt und für St. Ignaz P. Klemens Raczek ein Pastoralteam.
An dieser Stelle möchte ich auch meinen Vorgängern P. Josef und Pfarrer Schäfer ganz herzlich für das vertrauensvolle Miteinander im Vorfeld danken. Ebenso danke ich allen Priestern, die im August die Vertretungen in den Gemeinden übernommen haben. Ich freue mich über die schon jetzt sehr gute Zusammenarbeit mit den Pfarrsekretärinnen, die mit viel Einsatz zur Verfügung stehen, um meine tausend Fragen ganz geduldig zu beantworten.
Über Jahrhunderte hinweg haben Christen in Mainz wunderschöne Kirchen gebaut, in Stand gehalten und immer wieder auch neu aufgebaut. Das Wort Gottes als Hoffnung und Licht spiegelt sich in der Gestaltung unserer drei Kirchen wider! Es wird mitunter eine Hauptaufgabe sein, unsere Kirchen nicht nur als schöne Gebäude zu sehen, sondern als Träger und Verkünder unserer christlichen Hoffnungsbotschaft. Ich habe Respekt vor der neuen Aufgabe und der damit verbundenen Verantwortung und bin gespannt auf das Miteinander in den Gremien, Gruppen und Kreisen.
So freue ich mich auf meinen Dienst hier in der Stadt, auf die Begegnungen mit Ihnen und die gemeinsamen Gottesdienste. Schon jetzt bitte ich Sie um Verständnis und Geduld, wenn ich nicht zu Beginn gleich jedem und jeder gerecht werden kann. Es wird Zeit brauchen, die Gemeinden kennenzulernen und mich einzuleben.
Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam mutige Schritte in die Zukunft gehen werden – im Wissen darum, dass der Herr Licht für unsere Pfade ist. In diesem Vertrauen lassen Sie uns gemeinsam nach vorne schauen.
Ihr Pfarrer
Thomas Winter
Liebe Kinder, Jugendliche und Erwachsene
sehr gerne nutze auch ich die Gelegenheit, mich Euch und Ihnen kurz vorzustellen.
Johannes Zepezauer ist mein Name, ich bin 42 Jahre alt und im Hanauer Stadtteil Klein-Auheim aufgewachsen; wie Pfarrer Thomas Winter stamme ich also aus dem Dekanat Seligenstadt und seit vielen Jahren verbindet uns eine Freundschaft. Nach dem Abitur und dem Zivildienst habe ich meine Ausbildung im Mainzer Priesterseminar begonnen – zunächst mit einem Sozialpraktikum in Bingen und einer Bibelschule im Heiligen Land. Das Theologiestudium absolvierte ich an der Universität in Mainz (mit einem Auslandsjahr in Wien). Danach schloss ich noch ein Freiwilliges Soziales Jahr bei einer Organisation des Jesuitenordens an, bei dem ich in einem Heim für Menschen mit geistiger Behinderung in Berlin gearbeitet habe. Nach der Diakonenweihe wirkte ich einige Monate im Team von Dekan Markus Kölzer in Bretzenheim mit. Am 30. Juni 2007 wurde ich von Kardinal Lehmann zum Priester geweiht. Meine erste Kaplanstelle führte mich nach Worms an den Dom St. Peter und an die Martinskirche, meine zweite in die Liebfrauengemeinde in Darmstadt. Danach war ich fast drei Jahre als „Bischofskaplan“ bei Kardinal Lehmann tätig. Die vergangenen sechs Jahre war ich Pfarrer von St. Jakobus im Ökumenischen Gemeindezentrum Kranichstein und St. Bonifatius in Messel – in der Pfarrgruppe „Darmstadt-Nord“, in der jetzt Pfarrer Stefan Schäfer tätig ist. Bewusst habe ich mich nun auf eine Stelle als Pfarrvikar – und nicht als leitender Pfarradministrator – beworben, weil mich persönlich die Leitungs- und Verwaltungsaufgaben als Pfarrer zu sehr belastet haben und ich meine Stärken und Fähigkeiten gerne anders einbringen möchte.
„Für Euch bin ich Priester und mit Euch bin ich Christ.“ – Diesen eindrucksvollen Satz habe ich etwas abgeändert vom Kirchenlehrer Augustinus übernommen, der im fünften Jahrhundert gelebt hat. In diesem guten Sinn, der in diesen Worten steckt, will ich gerne mit Ihnen und Euch nun gemeinsam unterwegs sein.
Mit frohen Grüßen
Pfr. Johannes Zepezauer
Bischof Peter Kohlgraf hat einen Brief zu den Konsequenzen der jüngsten römischen Instruktion für den Pastoralen Weg im Bistum Mainz geschrieben:
Liebe Christinnen und Christen im Bistum Mainz,
am 20. Juli 2020 hat die Kongregation für den Klerus die Instruktion „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“ veröffentlicht.
Ich weiß, dass diese Instruktion viel Unverständnis und auch Verärgerung ausgelöst und mit Blick auf den Pastoralen Weg zu großer Verunsicherung geführt hat. Viele stellen sich die Frage, welche Folgen sich daraus für den Pastoralen Weg ergeben, ja mehr noch: ob unsere bisherigen Überlegungen zur Neuausrichtung der pastoralen Strukturen überhaupt eine Chance auf Umsetzung haben.
Kurz nach dem Erscheinen der Instruktion habe ich eine erste, öffentliche Stellungnahme abgegeben und auch einige kritische Anfragen dazu geäußert. Ich bitte Sie um Verständnis, dass ich derzeit noch keine umfassende Einschätzung vornehmen kann, welche Auswirkungen die Instruktion für uns im Bistum Mainz haben wird. Dazu ist es notwendig, das Dokument noch tiefergehend und in seinen Einzelheiten zur Kenntnis zu nehmen. Insbesondere will ich die Beratungen mit den anderen Bischöfen im Ständigen Rat der Bischofskonferenz abwarten und in die Überlegungen einbeziehen. Auch die Beratung mit den übrigen Verantwortlichen in der Bistumsleitung und mit Fachleuten des Kirchenrechts ist mir sehr wichtig.
Ich kann Ihnen versichern, dass der Pastorale Weg nicht in Frage steht. Ich bin davon überzeugt, dass wir einen guten Weg eingeschlagen haben, der sowohl dem Evangelium als auch den Menschen unserer Zeit gerecht wird.
Es wird bei den weiteren Schritten darauf ankommen, genau zu überlegen, wie wir der pastoralen Situation vor Ort gerecht werden und zugleich die kirchenrechtlichen Vorgaben einhalten können. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass es uns gelingen kann, gute Lösungen zu finden.
Vieles von dem, was die Instruktion anspricht, haben wir schon jetzt im Blick, so insbesondere die missionarische Grundausrichtung der Pfarrei mit der zentralen Bedeutung der Eucharistie und der Evangelisierung als Grundauftrag. Das Ziel des Pastoralen Weges war und ist es, gute Formen zu finden, wie wir den Glauben auch in Zukunft teilen können.
Auch die Bildung der größeren Pfarreien als Gemeinschaft von Gemeinschaften ist weiterhin richtig und wichtig. Dabei schauen wir – ganz im Sinne der Instruktion – intensiv auf die Pastoral- und Sozialräume vor Ort und suchen Wege der Beteiligung der Gremien und Gemeinden. Die Instruktion betont auch noch einmal, dass die Leitung der Pfarrei beim Pfarrer als ihrem eigenen Hirten liegt.
Unbeschadet dieser rechtlichen Stellung des Pfarrers, die nicht in Frage steht, werden wir geeignete Formen finden, Verantwortung zu teilen.
Mir ist bewusst, dass die römische Instruktion für viele von Ihnen entmutigend wirkt, vor allem für diejenigen, die sich in den vergangenen Monaten als Haupt- oder Ehrenamtliche intensiv für den Pastoralen Weg engagiert haben. Ich bitte Sie sehr: Lassen Sie sich nicht entmutigen und setzen sie sich weiter für den Pastoralen Weg ein! Wir sind darauf angewiesen, dass viele die Kirche in unserem Bistum mitgestalten, heute und wohl noch mehr in der Zukunft. Für alles, was Sie tun, für jeden einzelnen und jede einzelne, der oder die sich einbringt, bin ich sehr dankbar. Ohne Sie geht es nicht.
Gottes Segen!
Ihr
Bischof von Mainz