Osterkerze

Im Mittelpunkt der Osterkerze ist in der hellen, menschlichen Figur der Auferstandene zu sehen. Seine Füße stecken noch in der dunklen Erde und sie entspringen einem aufgebrochenen Samenkorn. Das erinnert an das Wort Jesu: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“

Der Tod Jesu ist sozusagen als Hintergrund zu sehen. Im roten Kreuz und in den dunklen blauen Farbtönen. Das Dunkel dieser Welt ist nicht ausgeklammert. Wir wissen auch um Dunkles in unserem Leben und in dieser Welt. Hier steht jedoch anderes im Vordergrund: Da lässt sich einer nicht auf den Tod festnageln. Er streckt sich dem neuen Leben entgegen. Im Auferstandenen hat die neue Schöpfung ihren Anfang genommen: Aufgerichtet, dem Himmel entgegen ist da eine Bewegung und eine Kraft ins Leben zu sehen. Die leuchtende Ostersonne bekräftigt es: Die Sonne strahlt und verwandelt die Erde, verwandelt das menschliche Leben. Die Erde beginnt zu blühen. Das Leben siegt nicht durch Gewalt und immer mehr Macht, sondern wie ein „Blütensieg, der leicht im Winde weht.“ So hat es Jesus uns vorgelebt. In ihm ist für uns die Liebe Gottes greifbar geworden. Diese Liebe ist es, die stärker ist als der Tod. Diese Liebe ist es, die neues, blühendes Lebens schenkt.

Mögen wir immer wieder österliche Spuren des neuen Lebens entdecken und uns hoffnungsvoll danach ausstrecken.