Gedanken von Pfr. Kurt Sohns
Der chilenische Dichter Pablo Neruda beginnt ein Gedicht (Walking around): „Es kommt vor, dass ich müde bin, Mensch zu sein.“ Wahrscheinlich ist niemand von uns dieses Empfinden ganz fremd.
Die Verklärung Jesu wird in drei Evangelien erzählt, im Matthäus-, im Markus-, im Lukas-Evangelium. Das Besondere in der Darstellung des Lukas-Evangeliums ist, dass die Verklärung geschah, während Jesus betete (Lk 9,29).
Die Frage „Wer ist der Mensch?“ oder: „Was ist der Mensch?“ begleitet den Menschen in der ganzen Menschheitsgeschichte. Die Antwort ist nicht leicht zu geben. Wüsste der Mensch bis zum Letzten, was sein Wesen ist, dann müsste er Gott sein. Weil er das nicht ist, wird er weiter nach sich fragen.
Wir sind daran gewöhnt, das Evangelium eine befreiende Botschaft zu nennen. Wir verstehen dabei Befreiung als Freiwerden von dem, was am eigentlichen Leben hindert.
Es ist gut, wenn wir uns immer wieder die Frage stellen, wie unser Christ-Sein aussehen muss. Es darf keine statische Realität sein und bleiben.