Bei hochsommerlichen Temperaturen hat in diesem Jahr das Ober-Mörler Pfarr- und Kirchweihfest stattgefunden. Die katholischen Christen begehen das Fest von Peter und Paul (die Apostel Petrus und Paulus) am 29. Juni.
Erstmals wurde das Hochfest zu Ehren der beiden Apostel im Jahre 354 im römischen Kalender erwähnt. Petrus gilt als Gründer der katholischen Kirche und erster Papst. Ursprünglich hieß er Simon, Jesus gab ihm den Namen Petrus, der "Fels" bedeutet. Der Name ist symbolträchtig denn Petrus stellt das Fundament der Kirche dar. Paulus als wichtiger Missionar, der die ersten christlichen Gemeinden in Europa gegründet hat. Paulus beziehungsweise Saulus von Tarsus ist für seinen Wandel vom Christenverfolger zum Apostel und Missionar bekannt. Bis ins 19. Jahrhundert war der Peter-und-Paul-Tag ein gesetzlicher Feiertag, so heute noch in Teilen der Schweiz und in Rom.
Unsere Pfarrkirche „St. Remigius“ wurde 1728 am Hochfest der beiden Apostel nach dem Wiederaufbau durch die Zerstörungen durch den großen Dorfbrand 1716 neu konsekriert.
Das Gemälde des Hauptaltares von 1860/61 zeigt rechts Petrus mit dem „Himmelsschlüssel“ und links Paulus mit dem „Schwerte des Heiligen Geistes" sowie Maria mit dem Jesuskind in der Bildmitte.
Zu Beginn der diesjährigen Festveranstaltung fand wieder ein gut besuchter Freiluftgottesdienst im Pfarrgarten statt. Zur musikalischen bzw. gesanglichen Unterstützung der Besucherinnen und Besucher der Messe war der Kirchenchor gut aufgestellt und wirkte mit kräftigem Gesang. Es wurden christliche Kanons gesungen, die Chorleiter Witold Tuszynski dirigierte.
Im Anschluss an den Festgottesdienst eröffneten die Stände, die zu Speisen und kühlen Getränken luden. Die Choraktiven verbrachten mit den Besuchern und Gästen noch gesellige Stunden im schönen Pfarrgarten.
Auch in Rom wurde eine Festmesse von Papst Leo XIV. zum Gedenken der beiden Apostel zelebriert.
In der liturgischen Farbe Rot, die an das Martyrium der beiden Apostelfürsten erinnert, an einem Tag der für die Stadt Rom eine besondere Bedeutung hat. Hierzulande sind zum Peter-und-Paul-Tag auch Bauernregeln bekannt, die Apostel Petrus und Paulus galten nämlich früher in ländlichen Regionen als "Wetterherren". So spielte dieser Tag neben seiner Bedeutung als kirchlicher Feiertag auch für die Wettervorhersage und dessen Auswirkungen auf die Landwirtschaft eine große Rolle. Der bekannteste Bauernspruch hierzu aus der Wetterau heißt: „An Peter und Paul werden die Wurzeln faul“.
Gez. Kai Schraub - Schriftführer