Ökumenischer Schöpfungstag am 27. September 2024

Einladung zum ökumenischen Schöpfungsgottesdienst in der Maria-Himmelfahrt-Kirche Nieder-Mörlen

ACK_Schöpfungstag 2024 (c) ACK Wetterau
ACK_Schöpfungstag 2024
Datum:
Termin: Freitag, 27.09.24 - 19:00
Art bzw. Nummer:
Aktion zur Schöpfungszeit 2024
Ort:
Maria-Himmelfahrt-Kirche Nieder-Mörlen
Nieder-Mörler-Str. 60
61231 Bad Nauheim-Nieder-Mörlen

Die ACK-Wetterau lädt zum ökumenischen Gottesdienst am Freitag, 27. September um 19:00 Uhr in die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ein. Anschließend Austausch und kleiner Imbiss. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

„Wir sehen den Wald vor lauter Bäumen nicht.“ Mit dieser schon über 200 Jahre alten Redensart bezeichnen wir unsere Fähigkeit bzw. Unfähigkeit, vor lauter Konzentration auf das Detail das Große und Ganze aus den Augen zu verlieren. Dies kann nachlässig, ja sogar gefährlich sein. Und ebenso gilt: Damit der Wald wirklich Wald sein kann, bedarf es jedes einzelnen Baumes. Auch daran erinnert uns das diesjährige Motto des Ökumenischen Tags der Schöpfung „Lass jubeln alle Bäume des Waldes“ (vgl. Ps 96,12), den die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) 2024 zum 15. Mal veranstaltet.

Warum engagieren sich die Kirchen in Deutschland und weltweit für die Schöpfung? Manche behaupten fälschlicherweise, dies sei eine neue Modeerscheinung in plumper Anbiederung an den Zeitgeist o.ä. Die Wahrheit ist allerdings, dass es den Kirchen gleich welcher Prägung schon seit jeher darum ging und geht, auf das „Große und Ganze“ zu schauen. Ihr Ruf und ihre Berufung ist es also, die Aufmerksamkeit gewissermaßen vom einzelnen Baum auf den ganzen Wald zu lenken. Die Christen erkennen darin Gottes Schöpfung und die ihm aufgetragene Verantwortung für die Schöpfung. Um diesen Auftrag, den wir haben, geht es also am Tag der Schöpfung – auch in diesem Jahr.

Bäume gehören zu den stillen Freunden des Menschen. Fest verwurzelt wachsen sie von ihrem Standort aus dem Himmel entgegen. Sie spenden Schatten in sommerlicher

Hitze, reinigen die Luft, die wir zum Atmen brauchen, und ihr Holz dient uns als idealer Baustoff.

In fast allen Religionen spielt der Baum als Symbol des Lebens, als Lebensbaum, eine

große Rolle. Bereits am Anfang der Bibel steht der Baum als Sinnbild für die Ewigkeit (Gen 3,22). An vielen Stellen rühmt die Bibel die Lebenskraft der Bäume. Ein grüner und voll im Saft stehender Baum ist Sinnbild für einen Menschen, der in seinem Glauben fest in Gott verwurzelt ist. „Er ist wie ein Baum, gepflanzt an Bächen voll Wasser, der zur rechten Zeit seine Frucht bringt und dessen Blätter nicht welken. Alles, was er tut, es wird ihm gelingen“, heißt es im ersten Psalm (Ps 1,3).

Doch auch mit Warnungen spart die Bibel nicht: „Die den HERRN verlassen, sind am Ende. […] Ja, ihr werdet wie eine Eiche, deren Blätter verwelken und wie ein Garten,

der kein Wasser hat“, mahnt der Prophet Jesaja (Jes 1,28–30).

Und Hiob, all seiner Hoffnung beraubt, sieht in der Lebenskraft der Bäume nur seine eigene Trostlosigkeit gespiegelt: „Für einen Baum besteht noch Hoffnung: Ist er gefällt, so treibt er wieder, sein Sprössling bleibt nicht aus. […] Doch stirbt ein Mann, so bleibt er kraftlos, verscheidet ein Mensch, wo ist er dann?“ (Hiob 14,7–10) Die Hoffnung auf neues Leben – auch wenn Hiob mit dieser Hoffnung hadert, sehr viel später in der Bibel wird sie in Jesus real. Der Stamm des Kreuzes wird zum Lebensbaum.

Im Blick auf Jesus soll die Ermunterung aus dem Kolosserbrief stehen: „Wie ein Baum in der Erde, so sollt ihr in Christus fest verwurzelt bleiben, er soll das Fundament eures Lebens sein.“ (Kol 2,7). Die Schönheit der Bäume, ihre Lebensnotwendigkeit und nicht zuletzt ihr religiöser Symbolgehalt sollten zumal für Christinnen und Christen Ansporn sein, sich für ihren Schutz und ihre Erhaltung einzusetzen. Der Jubel der Bäume wird uns sicher sein.

ACK Wetterau