Der "Pastorale Weg" ist der Name für einen Weg, an dessen Ende die Neuordnung der Pfarreien steht. Die Organisation, Verwaltung und Struktur der Kirche von Mainz wird den geringer werdenden Gläubigen, den weniger werdenden hauptamtlichen Mitarbeitern und den geringer werdenden Kirchensteuereinnahmen angepasst.
Bischof Kohlgraf leitet die Steuerungsgruppe. Das Team der Koordinationsstelle schreibt:
"Für uns alle auf dem Pastoralen Weg wird dies (2021) ein spannendes und herausforderndes Jahr werden: Die ersten Schritte sind gegangen. Am Ende des Jahres sollen alle Dekanate ihre Pastoralkonzepte abgegeben haben.
Darin werden die Schwerpunkte und Aufgaben der künftigen Seelsorge benannt sein. Außerdem wird entschieden sein, wie die neuen etwa 50 Pastoralräume (die späteren Pfarreien) aussehen. Auf dem Weg dorthin wird es in den kommenden Monaten viele Gespräche, Austausch und Diskussionen geben – in den Gemeinden, den Dekanaten und auf Diözesanebene. Das kann durchaus ein engagiertes und kontroverses Ringen um einen guten gemeinsamen Weg werden. Wir wünschen uns, dass am Ende dieses Weges Konsensentscheidungen stehen, die mit der Beteiligung vieler getroffen werden. Wir wünschen allen gute Gespräche und Entscheidungen, dass Sie die Herausforderungen gemeinsam bestehen und Perspektiven entwickeln können: für eine zukunftsfähige Pastoral in den Pfarreien und in unserem Bistum.
Ihr Team der Koordinationsstelle für den Pastoralen Weg in Mainz"
AUSBLICK AUF DEM PASTORALEN WEG - WIE GEHT ES WEITER?
Bis zum 26. November 2021 werden alle Dekanate ihre Konzepte für die zukünftige pastorale Arbeit in ihrem Gebiet abgegeben haben.
Zu Beginn der zweiten Phase des Pastoralen Weges wird der Bischof auf dieser Grundlage die etwa 50 Pastoralräume verbindlich benennen. Diese Pastoralräume werden dann in der dritten Phase die künftigen Pfarreien bilden.
Die zweite Phase ist damit eine Phase des Übergangs: Die neuen Räume der Zusammenarbeit stehen dann zwar bereits verbindlich fest; die bisherigen Pfarreien und ihre Gremien bestehen aber noch fort.
Mit der Fusion bzw. Neugründung der neuen Pfarreien beginnt dann die dritte Phase des Pastoralen Weges, der Pfarreientwicklungsprozess. Sie beginnt nicht zu einem festen Termin, sondern nach und nach für alle neuen Pfarreien ab 2023/24 bis spätestens 2030.
GREMIEN UND STRUKTUREN IN PHASE II (2022 BIS SPÄTESTENS 2030)
Für die Weiterarbeit an den Pastoralkonzepten und die Vorbereitung der Gründung der etwa 50 Pfarreien braucht es geeignete Personen und Gremien.
Eine Pastoralraumkonferenz wird das zentrale Beteiligungsgremium sein: hier sind alle Priester und Diakone, Pastoral- und Gemeindereferent(inn)en und viele weitere kirchliche Mitarbeiter(innen) Mitglied. Alle Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungsräte sind vertreten. Hinzu kommen Vertreter(innen) der Kirchorte. Zudem gibt es verbindlich arbeitende Projektgruppen zu Grundthemen der Pastoral (Gottesdienste, Katechese, Sozialpastoral) und zu Grundthemen der Organisationsstruktur (Vermögen, Pfarrbüros und Gebäude). Diese Arbeit soll in die Gründung einer neuen Pfarrei münden.
Zur Leitung des Prozesses wird ein leitender Pfarrer des Pastoralraumes und ein(e) Koordinator(in) für den Pastoralraum benannt sowie eine Steuerungsgruppe gewählt. Im Laufe der Phase II wird auch ein(e) Verwaltungsleiter(in) hinzukommen. Ein Team Öffentlichkeitsarbeit soll für eine breite Information sorgen; ein geistliches Team dafür, dass die geistliche Dimension des Prozesses leitend ist.
Die Pastoralräume bleiben im Dialog mit der Bistumsleitung und werden in vielfältiger Form beraten und unterstützt.
ARBEITSPAPIERE ZU DEN NEUEN REGIONEN
Mit dem Ende der Phase I des Pastoralen Wegs wird die Dekanatsebene an Bedeutung verlieren und die Dekanate schließlich aufgelöst werden. Durch die vorgesehene Neuaufstellung in etwa 50 Pfarreien ist die Struktur mit 20 Dekanaten nicht mehr sinnvoll. Dennoch bleibt eine Zwischenebene sinnvoll, die Austausch, Zusammenarbeit und fachliche Unterstützung über die Pfarrei hinaus ermöglicht. Dazu gibt es nun das Arbeitspapier „Funktion, Aufgaben und Zuschnitt der neuen Regionen“.
(aus: Newsletter zum Pastoralen Weg)
Auch im Dekanat Mainz-Süd hat sich ein Dekanatsprojektteam gebildet, welches unter Leitung des Dekans Hubert Hilsbos den Weg zu den neuen Pastoraleinheiten begleiten soll. Geplant ist, Anfang März mit konkreten Informationen an die Pfarrgemeinderäte heranzutreten.