Gründungsgottesdienst mit Bischof Kohlgraf am 23.02.2025 in Gau-Bickelheim.
„Gott des Lebens, wir gehen neue Wege als Kirche. Heute haben wir einen Meilenstein erreicht: Wir feiern die Gründung unserer neuen Pfarrei, die wir unter das Patronat der Heiligen Lioba stellen. Wir teilen Erfahrungen und Hoffnungen, Fragen und Sorgen, Erinnerungen und Visionen. Und wir teilen unseren Glauben, dass du da bist, uns begleitest und reiches Leben schenkst.“ – In diesem Gebet, das während des Gründungsgottesdienstes für die neue Pfarrei „St. Lioba – Rheinhessen-Mitte“ gesprochen wurde, scheinen zentrale Momente auf, die im Prozess der Neugründung bei allen Beteiligten immer wieder in die Überlegungen einbezogen wurden: Neue Wege, Hoffnung, Sorgen, Vision, Teilen und Glauben.
Nach einer mehrjährigen Phase, in der viele Verantwortliche und Engagierte die Grundlagen für die neu zu schaffende Pfarrei erarbeitet und diese dem Bistum zur Genehmigung vorgelegt hatten, konnte am 01.01.2025 die neue Pfarrei „St- Lioba – Rheinhessen-Mitte“ gegründet werden. Diese Pfarrei umfasst die Gemeinden der VG Wörrstadt + Gau-Bickelheim.
Am Sonntag, dem 23.02.2025 konnte diese Neugründung in einem festlichen Gottesdienst zusammen mit Bischof Kohlgraf in der Pfarrkirche St. Martin in Gau-Bickelheim unter Mitwirkung der Katholischen Musikvereine Gau-Bickelheim und Sulzheim, dem Kirchenchor Saulheim, dem Chor Canteamus Sulzheim und dem Chor SoundKids und Young Voices aus Gau Bickelheim begangen werden.
Nach dem festlichen Einzug begrüßte zunächst Pfarrer Hock die zahlreich erschienenen Ehrengäste aus dem kirchlichen und politischen Bereich und danach begrüßte auch Bischof Kohlgraf die Gemeinde, wobei er auf sein mehrjähriges früheres Wirken vor Ort als Pfarrvikar hinwies. Danach übergab er die Gründungsurkunde der neuen Pfarrei und Dekrete an die hauptamtlichen Mitarbeiter(innen), nämlich Pfarrer Hock, die Koordinatorin Eva Maria Heilmann, Pfarrvikar Dr. John Inziku, Pfarrvikar Olaf Schneider, Gemeindereferent Stefan Röser, Diakon Uwe Kießling und Diakon Michael Weyers, der jedoch krankheitsbedingt abwesend war. Zuletzt übergab der Bischof das neue Pfarreisiegel mit dem Bild der Heiligen Lioba.
Mit der Tauferneuerung beginnend, wurde dann der Gottesdienst fortgesetzt. In der Predigt bedankte sich Bischof Kohlgraf bei allen Beteiligten, die diesen Vereinigungsprozess zur neuen Pfarrei tatkräftig begleitet und unterstützt hatten. Er hob hervor, dass dieser Prozess mit dem heutigen Tag nicht beendet sei, es werde weiter notwendig sein, sich kennen und schätzen zu lernen und in den Glaubenserfahrungen anderer einen Schatz zu entdecken, der jeden im persönlichen Glaubenserfahren weiter führen kann. Als Bischof erfahre er immer wieder, dass wir eine lernende Kirche seien, dass wir eine Gemeinschaft seien, die nicht in allem eine schon fertige Antwort bereit habe. Wichtig sei es, bei allem gesellschaftlichen Wandel, sich für die Menschen, besonders für die Kleinen und Schwachen zu engagieren. Auch die heutige Welt braucht Christinnen und Christen. Die gewählte Patronin der neuen Pfarrei, St. Lioba, so stellte der Bischof heraus, sei eine gute Patronin, eine vorbildliche Lehrerin des geistlichen Lebens, vorbildlich in Tat und Wort, sie war klug, gebildet und voller Hoffnung und lebte die Liebe zu den Armen.
Die Fürbitten waren von Vertreterinnen und Vertretern aus allen Gemeinden erarbeitet worden und wurden auch von ihnen vorgetragen, wobei jeweils verschiedene Gegenstände, die im Bezug zur Fürbitte standen, vor dem Altar niedergelegt wurden. Es wurde gebetet für: die neue Gemeinde, die Familien, die Jugendlichen, die Seniorinnen und Senioren, für die Opfer von Krieg und Gewalt, für die Politiker und Regierungen, für die Verstorbenen, für Papst Franziskus.
Zur Gabenbereitung wurde in einer Prozession von Kindern ein in den ehemaligen drei Pfarrgruppen mit verschiedenen Motiven und einem Bild der Lioba schön gestaltetes Tuch zum Altar getragen und dort auf dem Altar ausgebreitet. Ebenso wurden in dieser Prozession Hostienschalen aus allen Gemeinden zum Altar gebracht. Nach dem Brotbrechen wurde die die Kommunion an verschiedenen Stellen der Kirche mit Brot und Wein ausgeteilt.
Nach dem Singen von „Großer Gott, wir loben dich“ wurde mit einem festlichen Auszug unter Begleitung von den Klängen der Kirchenmusik der Gottesdienst abgeschlossen, der von Menschen aus allen Gemeinden der Pfarrei gut besucht war.
Anschließend fand im Gemeindezentrum ein Empfang statt, bei dem Grußworte gesprochen wurden und viel Gelegenheit war, sich untereinander kennen zu lernen oder auch ein Gespräch mit dem Bischof zu führen.
Rudolf Post