Am Mittwoch, den 14.06. war PD Dr. Marco Tamborini von der philosophischen Fakultät der TU Darmstadt bei uns zu Gast und referierte über das Thema "Technik für mehr Mobilität?".
Anknüpfungspunkt war die Frage, welche Vorteile die Nutzung des Smartphones mit sich brachte und welche Nachteile; hier wurden Beobachtungen und Einschätzungen der Wissenschaft aufgeführt, wie: überall erreichbar und informiert sein, Kontrolle, Beziehungen pflegen über Messengerdienste, Flexibilität und Unabhängigkeit - ich muss beispielsweise nicht mehr andere Menschen nach dem Weg fragen; aber auch negative Aspekte wurden genannt, wie: Umweltaspekte bei der Smartphoneherstellung, Unausgeglichenheit, ständige Erreichbarkeit, Augenschädigung durch blaues Licht, Abhängigkeit.
Dr. Tamborini ging in der Folge grundsätzlich auf die Beziehung zwischen Technologie, Natur und dem Menschen ein. Simmel und Weber sahen im frühen 20. Jahrhundert schon die Vor- und Nachteile für den Menschen; Menschen-Technik-Deutungen aus verschiedenen Epochen wurden diskutiert wie "Homo faber", "Homo pictor", "der Mensch als Mängelwesen".
Heute könne das Mensch-Technik-Verhältnis erhellt werden über die Idee des "Sprachspiels Technik" im Anschluss an Ludwig Wittgenstein und dass der Menschen eine Art "Übersetzer" sei zwischen Natur und Technik.
Dass der Mensch ein Wesen ist, das Technik hervorbringt, benötigt und nutzen sollte, scheint außer Frage. Doch in welchem Maße und mit welchen Risiken oder Folgen (zum Beispiel wenn der Mensch selbst zur Ware, zum Objekt gemacht wird), muss weiter diskutiert und auch durch die Gesellschaft wie durch jeden Einzelnen für sich reflektiert werden.