5. Mainzer Symposion „Systemtheorie und Praktische Theologie“

Profession und Professionalität

Datum:
Termin: Donnerstag, 10.12.09 - 11:00 - Freitag, 11.12.09 - 16:00
Art bzw. Nummer:
K 09-22
Ort:
Erbacher Hof
Grebenstraße 24
55116 Mainz
Jeder, der in einer Organisation für seine Tätigkeit mit Geld entlohnt wird, wird in einem umgangssprachlichen Sinn als professionell angesehen.

In den Kirchen, wie auch in anderen vergleichbaren weltanschaulich gebundenen Organisationen wird dieses Verständnis gebrochen, denn hier steht nicht die Leistung und ihre Entlohnung im Mittelpunkt, sondern es wird ein Idealismus vorausgesetzt, aufgrund dessen der eigene Einsatz für die Organisation begründet wird. Für Idealismus stehen allerdings dann andere Kriterien der Messung an, als sie für Expertenwissen professioneller Organisationen in Anschlag kommen.

Von daher steht das Spektrum seelsorgerlicher Berufe in den Kirchen in einem eigentümlichen Dilemma, das zusätzlich dadurch angereichert wird, dass diesen Berufen anderes als z.B. denen des Arztes oder des Juristen kein vergleichbar gesichertes Methodenwissen und damit eine Handwerklichkeit zur Verfügung steht. Durch die von den Kirchenleitungen angezielten Veränderungen z.B. in den Vergrößerung pastoraler Räume oder der Erstellung von Pastoralplänen werden lange gepflegte Rollenbilder in den pastoralen Berufen in Frage gestellt und unter einen Professionalisierungsdruck gestellt; zumindest wird dies von vielen Rollenträger/innen so empfunden.

In dieser Tagung geht es darum, einerseits die systemtheoretischen Grundlagen zu erarbeiten, auf denen sinnvoll die Phänomene von Profession und Professionalisierung beobachtet werden können. Sie sollen zugleich aus praktisch-theologischer Perspektive angegangen werden, damit mögliche Konsequenzen für die Aus- und Fortbildung zu den Berufen, die Fragen von Personalentwicklung und –führung und die Fortentwicklung der kirchlichen Strukturprozesse sichtbar werden können.