Gegen diese „Entschärfung“ ihrer Dichtung gilt es, durch präzise Lektüre ihrer Prosa und ihrer Gedichte Gegenerfahrungen zu setzen. Die Droste war fähig wie kaum jemand unter den Dichtern, auch Erfahrungen des Dunklen, Unheimlichen, Abgründungen zu beschreiben und zwar so, dass damit die Erschütterungen der Zeit, geprägt durch Revolten und Revolutionen, spürbar Sprache gewinnen. Gerade auch ihre direkt religiöse Lyrik („Das geistliche Jahr“) wäre neu zu lesen und abzuhorchen auf untergründig vorhandene Krisen, Zweifel, Erschütterungen. Der Kurs will sich auf Exkursion in doppeltem Sinn machen: zu Droste-Stätten am Bodensee (Meersburg) und zu Neuentdeckungen im Werk. Literatur:· Mitzubringen in den Kurs wäre eine möglichst vollständige Werkausgabe: die zweibändige im Insel –Verlag (Bibliothek deutscher Klassiker) oder die einbändige im Hanser Verlag. Sinnvoll auch eine Ausgabe „Sämtliche Erzählungen“ oder „Sämtliche Gedichte“. · Neueste biographische Hinführung: Barbara Beuys, „Blamieren mag ich mich nicht“. Das Leben der A.v.D.-H., Insel-Verlag, Frankfurt 2009.