Jerusalem im Spannungsfeld von Religionen und Literatur:Gott zwischen den Zeilen
Wer sich dem Phänomen Jerusalem aus jüdisch-christlicher Perspektive nähert, muss mit der Hebräischen Bibel beginnen: Jerusalem ist topografische Angabe und Städtename, steht als Personifikation für das Verhältnis Israels zu Gott und Gottes zu Israel, ist Sehnsuchtsort der Verbannten im Exil. Die literarische Beschäftigung mit Jerusalem reflektiert diese Traditionen und setzt sich mit ihnen auseinander.
Die Studienwoche zu Jerusalem im Spannungsfeld von Religionen und Literatur wird sich mit Jerusalem-Literatur aus drei Jahrtausenden in exemplarischer Weise befassen. Nach einem Blick auf Jerusalem-Traditionen in der Hebräischen Bibel folgen die Teilnehmenden den Spuren der spätantiken Pilgerin Egeria, die in Jerusalem verschiedene Kirchen aufsucht und Liturgien erlebt. Jonathan Garfinkel ist demgegenüber ein moderner Jerusalem-Pilger, der in „Gelobtes Haus“ die friedliche Koexistenz eines Juden und eines Arabers ersehnt, doch die Diskrepanz von Vorstellung und Wirklichkeit aushalten muss. Seine Pilgerschaft führt ihn zu Künstlerinnen und Siedlern, palästinensischen Aktivisten, in ein arabisches Flüchtlingslager und zur Pessach-Feier mit orthodoxen Freund·innen. Jede vermeintliche Antwort ist vorläufig und wirft neue Fragen auf.
Mit diesen und weiteren Lektüren wird „Jerusalem“ in unterschiedlichen religiösen und säkularen Traditionen in den Blick genommen. Zur Sprache kommen ebenso theologische Deutungen wie Irritationen im Alltag, Fremdheitserfahrungen und Konfliktlinien.
Literatur kann und will Entdeckungen, neue Wahrnehmungen und Perspektiven ermöglichen. Ausgehend von der Lektüre und einführenden Impulsen wird Jerusalem zum Ort der eigenen Beobachtungen und des eigenen Schreibens, das Pastoral, Liturgie und Verkündigung inspirieren kann. Die Abende sind der Begegnung mit Menschen aus dem Heiligen Land und der Auseinandersetzung mit aktuellen Fragestellungen gewidmet.
Arbeitsformen und Methoden:
Referate, Textlektüre und Diskussionen, Schreibübungen, Exkursionen und Begegnungen mit Protagonist·innen aus Jerusalem
Zielgruppe:
kirchliche Mitarbeiter*innen und Interessierte
Kursleitung:
Prof. Dr. Andreas Bieringer, Dr. Barbara Haslbeck, Dr. Regina Heyder, Prof. Dr. Ralf Rothenbusch, Dr. Uta Zwingenberger
Termin:
08.11.-15.11.2026 (8.11.: Möglichkeit zum Abendessen; Programmbeginn um 20:00 Uhr; 15.11. Reisetag ohne Programm)
Ort:
Jerusalem, Paulus-Haus
Kosten:
auf Anfrage
Private Organisation des Flugs, Fortbildungsangebot durch Paulus-Haus, TPI und Fort- und Weiterbildung Freising
Hinweise:
Für Israel ist eine Einreisegenehmigung erforderlich (Beantragung spätestens 72 Stunden vor Abflug). Sie kostet 25 NIS (Stand November 2025, rund 8 Euro) und ist ab Ausstellung zwei Jahre gültig. Bitte nutzen Sie das offizielle Portal https://israel-entry.piba.gov.il/ Der Reisepass muss zum Datum der Abreise noch mindestens sechs Monate gültig sein.
Es gibt die Möglichkeit, direkt beim Paulus-Haus Verlängerungstage zu buchen. Bitte beachten Sie, dass Jerusalem bei Anreise am Schabbat mit dem Taxi, aber nicht mit den preisgünstigeren öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden kann.
Anmeldung bis 27.09.2026
Anmeldung
Gott zwischen den Zeilen
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