Kommunikation über Kunst ist damit „religionsproduktiv" und ein geeigneter Weg, das Eigene im Medium wieder zu entdecken.
Diesem Programm weiß sich das neu erbaute Museum am Dom in Würzburg verpflichtet. Durch die Anordnung von Kunstwerken und das Zueinander von moderner Kunst und historischen Kunstwerken wird der Betrachter zum Gesprächspartner und Deuter. Besonders interessant wird dieses Unternehmen durch den Sammelschwerpunkt von Kunst aus der ehemaligen DDR.
Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen weiß um die provokative Brisanz der Kunst: „'Kunst' leitet sich sprachgeschichtlich von ‚künden' ab: durch die Wahrnehmung der jeweiligen ins Bild gesetzten Botschaft werden die Besucher gereizt, sich mit dieser Botschaft auseinanderzusetzen und ihre bislang getroffenen Entscheidungen bzw. ihre Verweigerung einer Entscheidung zu befragen. Dadurch entsteht zwischen Bildwerk und Betrachter ein herausforderndes Spannungsverhältnis, das so auch zu einem neuen Verhältnis zur Kunst beiträgt - fernab jeglicher Bestätigung der eigenen Sichtweisen oder Dekoration des Lebensraumes." (Lennsen, J., Bilder im Museum - Das Museum am Dom, in: Garhammer, E. (Hrsg.), BilderStreit. Theologie auf Augenhöhe, Würzburg 2007, 300)
Im Anschluss an den Besuch im Museum (und einer angemessenen Pause) gibt es eine Führung im Würzburger Dom als Ort der Synode der deutschen Bistümer. Damit soll dieses Ereignis, das nun schon über dreißig Jahre zurück liegt, wieder lebendig gemacht werden für das Verstehen der heutigen pastoralen Situation.