Religion und Kunst haben eine große Nähe zueinander. Beide haben die Funktion der Beobachtung einer nicht beobachtbaren Welt. Was im Kunstwerk zum Ausdruck gebracht wird, braucht auf der anderen Seite den Beobachter, der dieses Werk als Kommunikationsangebot aufgreift und mit seinem Verstehen einen Sinn verleiht. Kommunikation über Kunst ist damit „religionsproduktiv“ und ein geeigneter Weg, das Eigene im Medium wieder zu entdecken.Das Kunstmuseum „KOLUMBA“ der Erzdiözese Köln ist genau diesem Zweck gewidmet: die Religionsproduktivität der Kunst erfahrbar und kommunizierbar zu machen. Die große Zahl der Besucher zeigt, dass dieses Konzept Früchte trägt und Menschen in das Gespräch mit der Kunst „einsteigen“. Für das TPI konnten wir eine der schwer zu bekommenden Führungen durch das Museum buchen. Damit ist der Betrachter nicht alleine auf sich gestellt, sondern eingebunden in eine Deutegemeinschaft und damit in einen spannenden Prozess, Eigenes und Fremdes zu erfahren und ins Wort zu bringen.
Am Nachmittag ist die Besichtigung der Richter-Fenster im Südquerhaus des Domes geplant. Dieses Fenster hat eine breite Diskussion über die Funktion von Kunst in sakralen Räumen ausgelöst und damit die Frage aufgeworfen, wie viel Irritation durch Kunst gewollt ist und wie der Diskurs von Kunst und Theologie „dirigiert“ wird. Zu diesem Fenster wird es eine kompetente Einführung durch Experten vor Ort geben.