Mittlerweile gibt es jedoch in der Bibelexegese ein stärkeres Zurückgreifen auf literaturwissenschaftliche Ansätze, die ein „einfacheres“ Lesen der Bibel notwendig erscheinen lassen, damit sie auf ein angemessenes Verständnis stoßen können.
In dem „leserorientierten“ Ansatz wird danach gefragt, wie der erste Leser des biblischen Textes diesen auf seinem religiösen und gesellschaftlichen Hintergrund verstehen konnte – und wie der Leser / die Leserin heute einen Zugang zu den Texten findet. Dabei tritt immer deutlicher der fiktionale Charakter biblischer Texte in den Vordergrund.
Die Kindheitsgeschichte des Lukas in diesem Sinne zu lesen, sind wir schon eher gewohnt; diesen Ansatz aber auch auf die anderen Teile des Lukas-Evangeliums auszuweiten, wird neue Entdeckungen für den Umgang mit biblischen Texten in der Bibelpastoral und beim Predigen ermöglichen. Dabei entpuppen sich die Autoren der biblischen Bücher als kreative Theologen, die uns Heutige mit der Botschaft der Bibel neu in Verbindung bringen wollen.
Mit diesem Kurs setzt das TPI seine Reihe der leserorientierten Einführungen in das jeweils anstehende liturgische Lesejahr fort.
