"Stellen Sie sich vor, man setzt Sie mutterseelenallein in einer chinesischen Kleinstadt aus, wo Sie weder die Sprache kennen noch irgendetwas lesen können. Überall stoßen Sie auf völlig unverständliche Gebräuche wie das Essen mit Stäbchen. Und was das Schlimmste ist: Ständig treffen Sie auf Menschen, die auf sie einreden, dabei so tun, als ob sie Sie schon lange kennen würden und von Ihnen erwarten, dass sie über sämtliche Dinge Bescheid wissen."
So beschreibt das Alzheimer-Info (www.alzheimerinfo.de) das Lebensgefühl der an der Alzheimer-Demenz erkrankten Menschen.
"Demenz" ist der Oberbegriff für Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Sich-Orientieren und Verknüpfen von Denkinhalten einhergehen und die dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten nicht mehr eigenständig durchgeführt werden können. Die Zahl der älteren Menschen und damit auch die Zahl der an Alzheimer-Demenz leidenden nimmt in unserer Gesellschaft kontinuierlich zu, sodass für das Jahr 2030 ca. 2,5 Millionen Kranke prognostiziert werden.
Diese Fakten stellen nicht nur für Pflegekräfte in den Altenheimen und Krankenhäusern sowie für die unmittelbar betroffenen Angehörigen eine große Herausforderung dar, sondern auch für die Seelsorgerinnen und Seelsorger in den Alten- und Krankeneinrichtungen und Gemeinden.
Das befremdende Verhalten der dementen Menschen löst bei Seelsorgerinnen und Seelsorgern häufig Unverständnis aus. Sie erleben sich in der Beziehung zu ihnen hilflos und ratlos. Meist fehlen grundlegende Informationen zu Krankheitsbild und Krankenverlauf, ebenso wie Kenntnisse über Zugangsweisen zu diesen Menschen. Die Kranken drohen menschlich und pastoral in die Isolation zu geraten.
Es stellen sich viele Fragen, z. B.:
Der Kurs wendet sich an alle Seelsorgerinnen und Seelsorger, die mit dementen Menschen und /oder deren Angehörigen in Kontakt kommen und sich mit dieser Thematik auseinanderseten möchten.
Die Kursintervalle dauern jeweils 3 Tage. Sie werden ergänzt durch weitere Reflexionseinheiten. Durchgängig sollen die Erfahrungen des eigenen Praxisfeldes in die Reflexion genommen werden. Dabei wird auch die Frage nach dem Umgang mit dem eigenen Älter-Werden in den Blick genommen, da der Angemessene pastorale Umgang mit den Kranken von der Bearbeitung der Frage nicht zu trennen ist.
Ein Einführungstag am 01.02.2007 dient der ausführlichen Vorstellung des Kurskonzeptes und der Sondierung der Interessenslagen der Kursteilnehmer/innen.
Der Einführungstag und die weiteren Kursabschnitte finden in Hösbach im Bildungshaus Schmerlenbach statt.