Zweitens – die Gegenwart ist unsicher.
Trotzdem müssen Führungskräfte – auf allen Ebenen - hier und jetzt Entscheidungen treffen, die Folgen für die Zukunft haben.
Strategien sind Konzepte, die unsichere Zukunft mit zu gestalten. Strategisches Management ist ein Konzept, die Ressourcen der unsicheren Gegenwart für die Zukunft zu konfigurieren.
Wenn eine Organisation Leistungen (Produkte), einen Markt, Mitbewerber, Partner und ein beobachtendes Umfeld hat und diese reflektiert, dann denkt sie strategisch. Das tun die meisten Kirchen und kirchlichen Teilorganisationen. So gesehen haben alle diese Organisationen eine implizite Strategie. Das ist wunderbar.
Für Unternehmen, die eine unmittelbare Antwort vom Markt über die verkauften Leistungen erhalten, ist es relativ leicht den Erfolg ihrer Strategie zu beobachten. Wie aber kann eine erfolgreiche Strategie bei Organisationen beobachtet werden, die nicht über den Verkauf von Leistungen, sondern über die Wirkungen des Handelns beobachtet werden muss?
Und, soll eine kirchliche Organisation überhaupt über Strategien nachdenken? Ist das nicht eine Anbiederung an die scheinbar alles absorbierende ökonomische Denkweise? Ist in jener Polarität, die kirchlichen Organisationen auszeichnet, nämlich zielgerichtet zu arbeiten und den Geist Gottes wirken lassen, Platz für strategische Konzepte? Und wenn ja, welchen Stellenwert haben sie, wie sollen diese Konzepte aussehen und wie können sie eingebettet werden in die Logik kirchlicher Organisationen?
Sowohl Kirchliche OrganisationsentwicklerInnen/GemeindeberaterInnen als auch Führungskräfte auf allen Ebenen sind in ihren kirchlichen und karitativ-diakonischen Kontexten und in verschiedenen Bereichen zunehmend angefragt, Prozesse der Strategieentwicklung zu beauftragen, zu entwickeln oder zu beraten.
Die hier angebotene Zusatzqualifikation vermittelt die für die Strategieentwicklung und -beratung notwendigen Methoden und Prozessschritte. Sie befähigt zur selbstständigen Beratung strategischer Prozesse.
In den drei Modulen werden ausführlich die theoretischen Grundlagen, die Entwicklung der Strategieentwicklung selbst und die aktuellen Konzepte dargestellt und in einem Reader dokumentiert. In die Vermittlung der Methoden und Instrumente fließen die Erfahrungen der Referenten aus kirchlichen, sozialen und regionalen Strategieprojekten ein. Das Training mit Übungen und Aufgaben nimmt die Erfahrungen und künftigen Aufgabenstellungen der Teilnehmenden auf.
Wer die Qualifikation mit einem Zertifikat abschließen möchte, führt im Rahmen der Fortbildung ein Beratungsprojekt durch.
Arbeitsformen und Methoden:
Modul 1:
Hintergrund und Funktion von Strategie und ihrer Entwicklung
Modul 2:
Instrumente zur Strategiegestaltung
Modul 3:
Einbettung der Strategieentwicklung
Termine:
1. Abschnitt: 18.03.-20.03.2015
2. Abschnitt: 17.06.-19.06.2015
3. Abschnitt: 23.09.-25.09.2015