Die Begegnung mit trauernden Menschen ist eine zentrale Aufgabe des seelsorglichen Handelns. Dabei kann man zwischen punktuellen Trauerbegegnungen zum Beispiel im Kontext von Bestattung und einer prozesshaften Trauerbegleitung wie sie beispielsweise in einer Trauergruppe oder in einer längerfristigen Einzelbegleitung geschieht, unterscheiden.
In beiden Kontexten kann es aufgrund der Schwere der Verlustsituation und auf dem Hintergrund der veränderten Bedingungen, unter denen Menschen heute mit Sterben, Tod und Trauer umgehen, zu erhöhten Anforderungen an die Seelsorgerinnen und Seelsorger kommen. Andererseits ist festzustellen, dass sich die Trauerforschung in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark entwickelt hat und mittlerweile viele Formen von Trauerbegleitung etabliert sind. Davon kann die Trauerpastoral profitieren.
Unter diesen Voraussetzungen möchte der Kurs zur Qualifizierung des eigenen Handelns in der Begegnung mit Trauernden und im Gesamt der Trauerpastoral beitragen. Er möchte dazu befähigen, trauernde Menschen in nicht erschwerten und erschwerten Trauersituationen angemessen und seelsorglich professionell zu begleiten sowie Menschen bei traumatischer und komplizierter Trauer unter Berücksichtigung der Grenzen der eigenen Profession zu stabilisieren.
Der Kurs möchte die eigenen seelsorglichen Kompetenzen für die Begleitung von trauernden Menschen weiter entwickeln und mit den Erkenntnissen und der Methodik des Modells „Trauer erschließen“® verknüpfen. Dieses Modell wurde vor 30 Jahren von Dr. Ruthmarijke Smeding auf der Basis von Forschung und Praxiserfahrungen begründet und seitdem kontinuierlich weiter entwickelt. Es ist ein weltanschaulich neutrales Modell, das jedoch ganzheitlich ausgerichtet ist und alle Dimensionen der Trauer (physisch, sozial, spirituell, psychisch-emotional und mental) berücksichtigt. Das Modell zielt insbesondere darauf ab, trauernde Menschen in ihrer Eigenkompetenz und beim Einsatz ihrer Ressourcen im Umgang mit dem persönlichen Verlust zu unterstützen.
Frau Smeding hat ihr Modell in den zurück liegenden Jahrzehnten international und in Deutschland vielfach auch in kirchlichen Kontexten geschult. Dabei hat sich die hohe Anschlussfähigkeit an diakonische Pastoralkonzepte und individuelle seelsorgliche Begleitmodelle gezeigt.
Der Kurs erfüllt die Standards der großen Basisqualifikation des Bundesverbandes Trauerbegleitung. Zentrale Inhalte sind:
Für den Erwerb eines Zertifikates (TPI mit Bestätigung der Kriterien für die Große Basisqualifikation des Bundesverband Trauerbegleitung e.V.) sind zusätzlich erforderlich:
Zielgruppe:
Alle pastoralen Berufsgruppen
Termine:
1. Abschnitt 05.10.-07.10.2020, 2. Abschnitt 08.02.-10.02.2021,
3. Abschnitt 14.06.-16.06.2021, 4. Abschnitt 20.09.-22.09.2021,
5. Abschnitt 15.11.-17.11.2021, 6. Abschnitt 07.03.-09.03.2022,
7. Abschnitt 20.06.-22.06.2022
Leitung:
Jürgen Burkhardt, Pastoralreferent, Trauererschließer®
Maria Knebel, Dipl. Sozialarbeiterin, Trauererschließerin®
Referent*innen:
Dr. Ruthmarijke Smeding, Fachreferentin für Aus-, Weiter- und Fortbildung in der Pallilativ-, Hospiz- und Trauerbegleitung
Prof. i.R. Dr. Heinz-Günther Schöttler, Professor für Pastoraltheologie an der Universität Regensburg
Pfr. Dr. h.c. Erhard Weiher, Seelsorger an der Universitätsklinik Mainz
Kosten:
Pastorale Mitarbeiter aus den Trägerdiözesen zahlen pro Kursabschnitt als Eigenanteil für Unterkunft und Verpflegung 69,00 € + 50,00 € Honoraranteil = 119,00 €.
Denken Sie bitte daran, dass Sie sich auch bei Ihrer zuständigen Fortbildungsabteilung in der Diözese anmelden müssen.
Teilnehmer aus anderen Diözesen zahlen pro Kursabschnitt die Kosten für Unterkunft und Verpflegung 185,00 € + 90,00 € Kursgebühr + 50,00 € Honoraranteil = 325,00 €
Anmeldung:
bis 10.08.2020
Trauernde Menschen seelsorglich begleiten
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