Doch bereits in biblischer Zeit wurde der Psalter David als Verfasser zugeschrieben und deshalb als königlich-messianisches Buch schlechthin gelesen. So betet Israel die Psalmen bis heute: In den Psalmen spricht Israel, aber in den Psalmen spricht auch David. In diese „Nachfolge“ Davids trat Jesus als Beter der Psalmen ein. Das erklärt die große Bedeutung des Psalters für das Urchristentum und für uns Christen bis heute. Das Buch der Psalmen ist daher nicht von ungefähr das am häufigsten zitierte Buch im Neuen Testament. Die neutestamentlichen Autoren formulieren ihre Christologie weithin mithilfe von Psalmenzitaten. In diesem Sinne spricht Jesus bei Lukas: „Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, in den Propheten und den Psalmen über mich geschrieben steht“ (Lk 24,44). Im Kurs erkunden wir das Buch der Psalmen in seinem ursprünglichen Bedeutungskontext und in frühjüdischen und urchristlichen Relektüren.
Arbeitsformen und Methoden:
- Lektüre von Bibeltexten und ausgewählten Auslegungen
- Impulsreferate
- Eindrücke aus Liturgie, Musik und Kunst
Literatur:
Johannes Schnocks, Psalmen (Grundwissen Theologie), Paderborn 2014.