»Wer sich beraten lässt, ist klug« (Spr 13,10)
Systemische Organisationsberatung
Dieser Prozess orientiert sich an dem, was der Gemeinde bzw. Einrichtung im theologischen Sinn als »Vor-Gabe« mitgegeben ist und heute zur »Auf-Gabe« werden soll. Das bedeutet, dass die Handelnden in den Gemeinden, Verbänden und Einrichtungen die adäquaten Schritte immer wieder neu erringen, ja erfinden müssen. Dabei ist (Gemeinde-)Beratung eine Intervention der Leitung angesichts sich stark verändernder Bedingungen und Umwelten für die Entwicklung kirchlicher (Sub-)Systeme. Kirchliche Organisationsberatung wird strategisch als Teil der Entwicklung eines Bistums bzw. einer Landeskirche verstanden. In dieser spannenden Auftragslage steht die systemische Beratung für kirchliche Organisationen.
Mit verstärkter Intensität haben seit den 90er Jahren fast alle Diözesen und Landeskirchen in Deutschland das Instrument der kirchlichen Organisationsberatung als interne Beratung etabliert. Dazu finden Ausbildungskurse im Katholischen Bereich durch den Verbund der Norddeutschen Diözesen, die Theologische Fortbildung Freising für den Bereich der Bayerischen Bischofskonferenz und den Verbund der Diözese Rottenburg-Stuttgart mit der Württembergischen Landeskirche statt. Diese Ausbildungen qualifizieren in einem zwei bis dreijährigen Ausbildungsgang zu dieser Beratung. Das Angebot des TPI ist hierzu ergänzend zu verstehen.
Zielgruppe
Der Qualifizierungskurs richtet sich vor allem an Mitarbeitende in Pastoral und Caritas, die durch ihre bisherigen
Zusatzqualifizierungen bereits einen guten Anteil dessen, was in den Ausbildungskursen für Gemeindeberatung
an Beratungswissen und -praxis zu lernen ist, sich anderweitig erworben haben. Folgende Ausbildungsgänge
kommen dafür in Frage:
●● Supervision
●● (systemische) Familientherapie
●● (Organisations-)Beratung
●● Therapie
●● Mediation
●● Coaching.
Vorraussetzungen
Für eine Teilnahme ist ein abgeschlossener und zertifizierter Ausbildungsgang in einem dieser Bereiche Vorraussetzung. Es wird davon ausgegangen, dass solche Ausbildungen einen Mindestumfang von 20 Kurstagen
haben und mit entsprechenden Supervisionserfahrungen einhergehen. Bewerber/-innen sollten sich selbst in
ihrem beruflichen Umfeld bereits in einer beraterischen Tätigkeit definieren und eine entsprechende Berateridentität ausgebildet haben.
Rahmenbedingungen
Kirchliche Organisationsberatung (»Gemeindeberatung«) ist eine Dienstleistung der Diözesen bzw. Landeskirchen,
zu der sie Gemeindeberater/-innen aufgrund nachgewiesener Qualifikationen beauftragt. Für diesen Kurs
bedeutet dies, dass Interessent(inn)en die Zustimmung der diözesanen bzw. landeskirchlichen Verantwortlichen
einholen und dafür sorgen, dass die Mitarbeit in der jeweiligen Arbeitsgemeinschaft Gemeindeberatung
gegeben ist. Zudem wird für die nach dem zweiten Kursmodul beginnende Beratungstätigkeit die Möglichkeit
zur Mitarbeit mit einer erfahrenen Kollegin bzw. einem erfahrenen Kollegen vorausgesetzt.
Ein Angebot zur rechten Zeit
In Zeiten knapper werdender finanzieller und personeller Ressourcen kann es für Diözesen und Landeskirchen
ein Gewinn sein, Personen mit bereits abgeschlossenen Beratungsausbildungen für den Einsatz in der Kirchlichen
Organisationsberatung bzw. Gemeindeberatung zu qualifizieren.
Kursschwerpunkte
Der Qualifizierungskurs des TPI hat folgende Schwerpunkte:
●● Systemisches Verstehen und Intervenieren in kirchlichen Systemen
●● Architekturen und Prozessgestaltung systemischer Organisationsberatung
●● Theologie (in) der Gemeindeberatung als kirchlicher Organisationsberatung
Der Ausbildungskurs entspricht den Standards der Bundeskonferenz Gemeindeberatung der deutschen Diözesen.
Termine
Assessmentcenter: 20. Mai 2008
1. Abschnitt: 8.–12. September 2008
2. Abschnitt: 11.–13. November 2008
3. Abschnitt: 16.–18. Februar 2009
4. Abschnitt: 11.–14. Mai 2009
Dazu kommen noch drei Tage der Praxisberatung