Nach einer gewissen Zeit der Gewöhnung aneinander, funktioniert das alltägliche Zusammenspiel zwischen dem ausländischen Priester und der Gemeinde, in der er arbeitet, zumeist sehr gut.
Wer neu nach Deutschland kommt, muss schrittweise mit der Sprache, der Sozialgestalt der Kirche, den Eigenprägungen einer Diözese, den pastoralen Konzepten vor Ort und vielen anderen den Alltag eines Priesters in einer deutschen Pfarrgemeinde bestimmenden Gegebenheiten vertraut werden. Zugleich aber bringen die ausländischen Priester ihre persönlichen, theologischen und pastoralen Prägungen und Konzepte mit. Diese beiden Pole – des Neuen und des Mitgebrachten – stehen in häufig in einer Spannung zueinander, die es wahrzunehmen und konstruktiv zu bearbeiten gilt.
Der Kurs kann sich in der Kürze der Zeit nur einigen grundlegenden Problemfeldern widmen.
Die Erfahrungen und den daraus sich ergebenden Fragen der Teilnehmer wird ein breiter Raum für Austausch und Bearbeitung zur Verfügung stehen. Ob aus einem ersten 4-tägigen Kurs eine Veranstaltung mit mehreren Modulen erwächst, ist offen.
Folgende Fragestellungen werden im Dreischritt von Sehen – Urteilen – Handeln bearbeitet:
Sehen:
- Welche Erfahrungen von Kirche, Seelsorge, Priester-Sein, Theologie bringe ich mit?
- Wie erlebe ich mich selbst in der (nicht mehr ganz) neuen Situation?
- Wie erfahre ich die Gemeinde, in der ich arbeite?
- Wie erlebe ich „Kirche in Deutschland“?
Urteilen:
- In welcher Beziehung stehen diese Wahrnehmungen zu meinem Bild von Priester-Sein, Kirche-Sein, Seelsorge, zu meiner theologischen Prägung?
- Wie kann ich diese u.U. spannungsvolle Einheit konstruktiv bearbeiten und als Chance für mich und meine Gemeinde sehen lernen?
Handeln:
- Welche Impulse für meinen pastoralen Alltag ergeben sich aus dem Bedachten?
- Wie gestalte ich meinen priesterlichen Lebensstil angesichts der Gegebenheiten