Zwischen Klage, Trauer und Hoffnung

Wochenkurs

Datum:
Termin: Montag, 22.01.07 - 14:30 - Donnerstag, 25.01.07 - 13:00
Art bzw. Nummer:
K 07-01
Ort:
Robert-Schuman-Haus
Auf der Jüngst 1
54293 Trier
Die Predigt anlässlich des Begräbnisses

Der Titel des Kurses „Zwischen Klage, Trauer und Hoffnung“ markiert den Spannungsbogen, unter dem die Predigt anlässlich des Begräbnisses für die Hinterbliebenen steht. Die Klage reicht bisweilen bis zur Anklage; das bei den Betroffenen durchaus unterschiedliche Maß der Trauer um einen Menschen, der ein Teil des eigenen Lebens war, wird noch einmal durchlitten; die Hoffnung auf eine gute Zukunft, auf geheilte Beziehung, auf vollendetes Leben begleitet das Gedenken an den Menschen, der nun nicht mehr da ist. Schmerzlich wird klar, dass die Möglichkeit zur unmittelbaren Kommunikation mit dem/der jetzt Toten nicht mehr gegeben ist und Vieles ungesagt bleiben muss, was noch zu sagen gewesen wäre.

Der Gottesdienst am Begräbnistag und in ihm die Predigt stellt daher für die Hinterbliebenen einen wichtigen rituellen Schritt im Prozess der Trauerbewältigung dar:

  • die von den unterschiedlichsten Gefühlslagen geprägte Phase der Trauerarbeit zwischen Tod und Begräbnis findet ihren Abschluss
  • zugleich richtet sich der Blick nach vorne auf die Frage danach, wie das Leben nun weitergehen soll
  • das Leben des/der Verstorbenen erfährt eine öffentliche Würdigung
  • Tod und Leben werden gedeutet vor dem Hintergrund des Glaubens an den gekreuzigten und auferstandenen Christus

Hinzu kommt eine über den konkreten „Trauerfall“ hinausgehende Dimension der Beerdigungsansprache: Sie ist „Bestandteil der umfassenden gesellschaftlichen Deutungs- und Bewältigungsprozesses des Todes. Indem sie Tod und Leben eines konkreten Menschen deutet, verknüpft sie diesen Trauerfall mit allgemeinen, gesellschaftlich tradierten Deutungsmustern und fügt sich damit in die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der aktuellen wie potentiellen Bedrohung durch den Tod ein“ (Ursula Roth).

Im Kurs soll anhand von schriftlich vorliegenden Predigten sowie auf der Basis der Erfahrungen der Teilnehmer/innen den verschiedenen Dimensionen des Genus „Beerdigungspredigt“ nachgegangen werden.
Ein Schwerpunkt der Arbeit im Kurs wird auf der Frage nach der Predigt der „letzten Dinge“ liegen: Wie sind auch tradierte theologische Deutungen heute neu ins Gespräch zu bringen?

Angesprochen sind alle pastoralen Berufsgruppen, die in ihrem Tätigkeitsfeld den Dienst der Predigt im Zusammenhang des Begräbnisses leisten.