Zum Karmontag
Heilige Woche, Große Woche, Karwoche: Die Tage zwischen Palmsonntag und der Osternacht. Diese Woche erzählt die letzten Tage der Geschichte Jesu. Und zugleich erzählt sie von all dem, was wohl jeder Mensch erfahren kann: Höhen und Tiefen, Freundschaft und Verrat, Liebe und Kummer, Leben und Tod.
Es gibt Tage, die es in sich haben. Steht Alltag drauf. Und das reicht ja auch schon für den täglichen Wahnsinn. Familie, Arbeit, Freizeit, Tisch decken, Kindern wecken, Spaziergang, Einkaufen, Waschen, Brief vom Finanzamt, eine Tasse fällt runter, das Telefon funktioniert mal wieder nicht.
Es gibt Tage, die es in sich haben. Weil was ansteht, Besuch kommt, etwas spätestens bis übermorgen erledigt werden muss, ein Abgabetermin.
Es gibt Tage, die es in sich haben: Weil die Trauer sich nicht vertreiben lässt, weil es zu Hause zu eng und stickig wird, weil ich einen Kloß im Hals habe, weil Angst grassiert.
Da ist Zuspruch nötig. Jemand ruft an. Eine Postkarte im Briefkasten mit einem Gruß. Eine feste Umarmung, zur Not virtuell über skype oder FaceTime. Oder auch ein ganz einfacher Satz: Ich wünsche dir, dass Gott dich begleitet. Wünsche dir: Gott sei über dir.