Schmuckband Kreuzgang

Im Jubel ernten

(c) Thomas Weisser

Zum Osterdienstag

Nach Ostern geht es nicht einfach zur Tagesordnung über. Das Erlebte wühlt auf., Deshalb gab es lange den Osterdienstag als dritten Osterfeiertag.

 

Was soll das heißen, dass jemand auferweckt wird? Diese Frage haben sich schon die ersten Christen gestellt. Und sie finden ungewöhnliche Antworten.

 

So erzählen sie, dass Jesus seinen Freunden an einem See begegnet. Kein Wunder: Nach Jesu Tod gehen die Jünger wieder nach Hause, gehen ihrem alten Leben nach. Arbeiten als Fischer. Aber sie haben Pech. Sie fischen die ganze Nacht hindurch, aber sie fangen nichts. Am Morgen ziehen sie müde und erschöpft ihre Boote ans Ufer. Da steht ein Mann. In der Bibel heißt es: „Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.“

 

Ein merkwürdiger Satz. Da ziehen die Jünger monatelang mit diesem Jesus durchs Land, verbringen Tag und Nacht miteinander. Und dann erkennen sie ihn nicht. Der Mann spricht sie an. Fragt: „Habt ihr nicht etwas zu essen?“ Sie können nur den Kopf schütteln, zeigen auf ihre leeren Netze. Da fordert der Mann sie auf, die Netze noch einmal auszuwerfen. Die Fischer folgen dem Rat. Und siehe da: Das Netz ist voller Fische.

 

Woran erkenne ich einen anderen Menschen? In den Ostergeschichten erkennen Menschen diesen Jesus daran, was er sagt und wie er handelt. Dass er Mut macht. Auffordert, selbst zu handeln. Nicht den Kopf hängen zu lassen. Leere Netze? Kein Problem. Dann geht’s halt noch mal raus aufs Wasser.

 

Auferweckung, das heißt in dieser Geschichte, dass Menschen einen neuen Anfang machen. Dass sie an sich Auferweckung erleben. Weil da einer ist, der handelt. Der dazu beflügelt, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, zu vertrauen. Das ist Auferweckung ganz konkret.

 

Davon singt auch das Lied Im Jubel ernten.

Im Jubel ernten [Lied der Heimkehr] (Ruhama)

Im Jubel ernten [Lied der Heimkehr] (Ruhama)

31. März 2020