Schmuckband Kreuzgang

Dank zum Erntedankfest in der Dreifaltigkeitskirche

Tüten mit Obst und Gemüse für die Gottesdienstbesucher

Erntegaben vor dem Altar in der Dreifaltigkeitskirche, mit Father  Wilfred Chidi Agubuchie bei der Eucharistiefeier. (c) Heribert Schaefer
Erntegaben vor dem Altar in der Dreifaltigkeitskirche, mit Father Wilfred Chidi Agubuchie bei der Eucharistiefeier.
Datum:
Mo. 5. Okt. 2020
Von:
Heribert Schäfer

Die Christen in der Welt besinnen sich im Gebet des Vaterunsers: „Unser tägliches Brot gib uns heute" daran, dass es nicht selbstverständlich ist, einen reich gedeckten Tisch und genügend Essen zu haben und erinnern an die Hungersnöte in vielen Ländern unserer Erde. So gehört auch das Teilen und Danken zum christlichen Verständnis, insbesondere wird daran am Erntedankfest erinnert, das seit dem 3. Jahrhundert gefeiert wird.

Die Deutsche Bischofskonferenz hat im Jahr 1972 empfohlen, den ersten Sonntag im Oktober als feststehenden Termin zu wählen, um den Dank für die Früchte der Erde und der damit verbundenen menschlichen Arbeit mit reichlichen Erntegaben vor dem Altar hervorzuheben. Auch die evangelischen Christen feiern Erntedank am ersten Sonntag im Oktober. Die älteren Budenheimer wissen sicherlich noch, dass vor dem Zweiten Weltkrieg ein Erntedankfest mit Festumzug durch Budenheim stattfand. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn Budenheim wurde schließlich auch als „Obst- und Blütengemeinde“ beim jährlich stattfindenden Blütenfest bekannt.

Neben dem bäuerlichen Anbau gab es die Bepflanzung mit den Gemüsen und Früchten in den heimischen Gärten. Neben dem ersten Salat und den Radieschen oder Rhabarber freute man sich auf die eigenen Bohnen nebst Tomaten und Gurken. Später folgte die Ernte der einzelnen Gemüsesorten, die allesamt heute mit großer Auswahl in den Lebensmittelläden bzw. SB-Märkten zu finden sind. Auch wenn die Landwirtschaft nur noch in Budenheim spärlich betrieben wird und die Felder und einstigen Gärten heute oft als Freizeitanlagen genutzt werden, sollten die Menschen nicht vergessen, „Dank“ für die Früchte und die Ernte zu sagen.

Es sollte nicht als eine Selbstverständlichkeit angesehen werden, dass jenes in reichlicher Auswahl in den Regalen vorhanden ist. So stimmte der Pfarrgemeinderat der Idee von Marlene Schäfer zu, unterstützt von Marlies Flöte und Christine Walta, zum Erntedankgottesdienst dreißig Tüten mit Obst und Gemüse vor den mit Erntegaben geschmückten Altar in der Dreifaltigkeitskirche zu legen, die dann von den Gottesdienstbesuchern mitgenommen wurden. In seiner Predigt hob Father Wilfred Chidi Agubuchie die Bedeutung des Erntedankfestes und die Erhaltung der Schöpfung hervor und erinnerte an die Wiedervereinigung Deutschlands vor dreißig Jahren.