Schmuckband Kreuzgang

Walter Kost wurde nach 50-jährigen pastoralen Dienst verabschiedet

Der erste Diakon des Bistums Mainz geht endgültig in den Ruhestand

Dank an Diakon (c) H.Schäfer
Dank an Diakon
Datum:
So. 31. Okt. 2021
Von:
Heribert Schäfer

In einem festlichen Gottesdienst wurde am letzten Wochenende in der Dreifaltigkeitskirche der erste Diakon des Bistums Mainz und Urbudenheimer, Walter Kost, also genau zum Abschluss seines 50-jährigen pastoralen Wirkens verabschiedet. Die Weichen für seinen Entschluss Diakon zu werden wurden im Zweiten Vatikanischen Konzil, initiiert von Papst Johannes XXIII. am 11. Oktober 1962 und beendet von Papst Paul VI am 08. Oktober 1965, durch den beschlossenen Reformprozess gestellt.

Walter Kost arbeitete damals noch als Dreher in der damaligen Glashütte Budenheim und die Bedingung, Diakon zu werden, setzte den Abschluss eines Abiturs voraus, was er im Abendstudium bzw. Fernstudium nachholte. Damit war der Weg für das erforderliche Theologiestudium geebnet, was in der 1. Diakonatsweihe des Bistums Mainz am 23. Oktober 1971 durch Bischof Hermann Volk in der Seminarkirche in Mainz ihren Höhepunkt fand.

Walter Kost war somit der erste hauptamtlich geweihte und verheiratete Laiendiakon der Diözese Mainz, der im gleichen Jahr in Mainz-Gonsenheim sein pastorales Wirken antrat, wo er bis 1990 sein Amt innehatte. Danach folgte sein Einsatz in Mainz-Finthen bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2000.

Eine besondere Hervorhebung war für Diakon Walter Kost die Assistenz am 16. November 1980 beim Gottesdienst mit Papst Johannes Paul II. auf dem Flugplatz in Mainz-Finthen an dem 200.000 Gläubige teilnahmen. Ob in Gonsenheim oder in Finthen, Walter Kost wurde von den Gemeindemitgliedern als einer der „Ihren“ angenommen. So fiel es ihm auch leicht nach seiner Pensionierung in seiner Heimatgemeinde pastoral zu wirken und unterstützend zu helfen, was er durch ausgeführte Taufen, Eheschließungen, Trauergespräche und Beerdigungen auch tat. Nicht zu vergessen die Andachten, Bittprozessionen und die Predigten, die er ebenfalls übernahm.

Die PGR-Vorsitzende Anja Viviani brachte es in ihrer Rede auf den Punkt: „Als geborener Budenheimer bis Du Zeit Deines Lebens ein fester Bestandteil dieser Pfarrgemeinde. Begonnen hast Du als engagierter Messdiener, später hast Du Dich gemeinsam mit Deiner Frau Gertrud und Deinen Kindern Monika, Willi Gerd und Bernhard in vielen Bereichen unseres Pfarrlebens eingebracht. Aber ein Mensch wie Du, der so tief im Glauben verwurzelt ist, hat immer das Bedürfnis, sich einzubringen“.

Hauptzelebrant des Gottesdienstes Dekan Willi Gerd Kost und Sohn von Diakon Walter Kost zitierte das aktuelle Evangelium, in dem der Satz „Hab Mut, sei mutig“ auf den Jubilar zutreffe. „Du hast Dich vor 50 Jahren auf diesen Weg eingelassen und bist ihn mutig gegangen. Ich weiß, dass Du ihn gerne gegangen bist. Du hattest großes Glück und konntest Dein Hobby zum Beruf machen“.

In seiner Predigt ging Diakon Franz Lukas auf das seelsorgliche Wirken von Walter Kost ein und skizzierte dessen einzelnen Stationen. Was die Kirche brauche, sind Menschen, die wie er Zeugnis gebe, er habe seinen erlernten Beruf „an den Nagel gehängt“ und sei dem Ruf Christi gefolgt. Bereits vor 10 Jahren habe er Markus Warsberg, bischöflicher Beauftragter des Diakonats im Bistum Mainz, das Engagement des Jubilars hervorgehoben, dem nichts mehr hinzuzufügen sei und gratulierte Walter Kost mit einem Präsent, versehen mit den Glückwünschen des Bischofs Peter Kohlgraf und Ehefrau Gertrude Kost mit einem Blumengebinde.

In seiner Dankesrede erwähnte Diakon Kost, dass er in seiner pastoralen Zeit in Budenheim 50 Kinder getauft, 12 Eheschließungen vorgenommen und an 238 Beerdigungen vorgestanden habe. „Ich blicke gerne zurück, schließlich wollte ich bereits im Knabenalter von 10 Jahren Priester werden, was aber nicht geklappt hat“. Mitgestaltet wurde der Gottesdienst durch den katholischen Kirchenchor St. Pankratius, Chorleitung Kerstin Huwer und an der Orgel begleitet von Lorenz Gramespacher.

Mitzelebranten beim Gottesdienst waren auch Pfarradministrator Michael Tomaszewski und Pfarrer i.R. Günter Ludwig, der gebürtiger Budenheimer ist. Im Anschluss an den Gottesdienst fand vor der Dreifaltigkeitskirche ein Sektempfang durch den Pfarrgemeinderat statt, bei dem der Jubilar Walter Kost die zahlreichen persönlich gehaltenen Glückwünsche der Gottesdienstbesucher entgegennahm.

Gratulanten (c) H.Schäfer
Zelebranten (c) H.Schäfer