150 Jahre katholische Kirche in Neu-Isenburg und Sprendlingen

Einladung zum Jubiläums-Orgelkonzert und Festgottesdienst

Orgelkonzert (c) Dietmar Thiel
Orgelkonzert
Datum:
Mi. 30. Apr. 2025
Von:
Dietmar Thiel

„Die Filialgemeinden Neu-Isenburg mit Sprendlingen, welche bisher der katholischen Pfarrei Offenbach (Main) zugeteilt waren, trennen wir hiermit von der Mutterkirche Offenbach und erheben jene zu einer Pfarrcuratie.“

Mit diesen Worten wurde am 7. Mai 1875 durch das Bistum Mainz die katholische Pfarrkuratie Neu-Isenburg und Sprendlingen gegründet. Erstmals konnten die Katholiken in beiden Orten auf eine eigene seelsorgliche Betreuung bauen – ein wichtiger Schritt für das kirchliche Leben in unserer Region.

Vieles hat sich seither entwickelt. 1910 trennten sich die Wege der Gemeinden Neu-Isenburg und Sprendlingen organisatorisch. Heute sind sie – zusammen mit Götzenhain – im Katholischen Pastoralraum Dreieich-Isenburg wieder verbunden und gestalten das kirchliche Leben gemeinsam. Das Jubiläum ist somit nicht nur ein Rückblick auf Vergangenes, sondern auch ein Zeichen lebendiger Gemeinschaft im Heute.

Orgelkonzert zum Gründungstag – Musik verbindet Geschichte und Gegenwart

Am Mittwoch, dem 7. Mai 2025, genau 150 Jahre nach der Gründung, laden wir herzlich zu einem Orgelkonzert in der Kirche St. Stephan in Dreieich-Sprendlingen (Am Wilhelmshof 15) ein. Beginn ist um 19:30 Uhr. Auf dem Programm steht eine abwechslungsreiche Auswahl an Stücken aus mehreren Jahrhunderten – extra für diesen Anlass zusammengestellt. Gestaltet und gespielt wird das Konzert von verschiedenen Musikerinnen und Musikern aus dem Pastoralraum: Leander Harles, Kai Jin, Wolfgang Ranecky, Katrin Winter (Flöte) und Martin Winter und Regionalkantorin Regina Engel.

Es erklingen Werke von Johann Sebastian Bach, Francisco Correa de Arauxo, Alexandre Guilmant, Naji Hakim, Paul Hindemith, Lilo Kunkel, Michael Korb, Flor Peeters, Peter Planyavsky, Uli Roever und Johann Baptist Wendling – eine Einladung zum Zuhören, Entdecken und Genießen.

Festgottesdienst zum Jubiläum – Glaube verbindet über Generationen hinweg

Mit einem Festgottesdienst am Sonntag, dem 11. Mai 2025, um 10:45 Uhr in der Kirche St. Josef, Kirchstraße 20 in Neu-Isenburg, wollen wir das Jubiläum begehen. Wir freuen uns sehr, dass unser Mainzer Generalvikar Dr. Sebastian Lang eigens zu diesem Anlass kommt – ein schönes Zeichen der Verbundenheit mit unserer Region. Im Anschluss laden wir zu einem gemütlichen Beisammensein im Pfarrgarten hinter der Kirche ein, bei dem wir in ungezwungener Atmosphäre miteinander ins Gespräch kommen möchten – mit Raum für Begegnung, Austausch und Freude.

Gestern, heute, morgen – unser Weg als Kirche

150 Jahre katholisches Leben in Neu-Isenburg und Sprendlingen bedeuten auch 150 Jahre Engagement, Glaube, Ehrenamt, Gemeinschaft und Veränderung. Die Geschichte zeigt, dass Kirche sich stetig wandelt – aber der Kern bleibt: der Glaube und die Gemeinschaft der Gläubigen. Mit dem pastoralen Weg im Bistum Mainz und der geplanten Neugründung einer gemeinsamen Pfarrei ab dem 1. Januar 2027 wird das, was schon einmal zusammengehörte, wieder zusammengeführt. Das Jubiläum ist daher nicht nur Rückblick, sondern auch Aufbruch: eine Ermutigung, gemeinsam Kirche zu sein und Kirche zu gestalten – im Katholischen Pastoralraum Dreieich-Isenburg.

Seien Sie herzlich eingeladen zum Mitfeiern – bei Musik, Gebet, Begegnung und Gemeinschaft.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.kath-dreieich-isenburg.de

Text: Dietmar Thiel

150 Jahre – ein Blick zurück

Am 7. Mai 1875 wurde durch das Bischöfliche Ordinariat in Mainz die katholische Pfarrkuratie Neu-Isenburg und Sprendlingen errichtet. Damit erhielten die Katholiken beider Orte erstmals eine eigenständige seelsorgliche Betreuung. Am 27. August 1876 konnte in Neu-Isenburg die erste katholische Kirche eingeweiht werden. Bischof Wilhelm Emmanuel von Ketteler weihte sie dem heiligen Nährvater Joseph.

Mit dem Wachstum der katholischen Bevölkerung kam es zu weiteren Veränderungen: Am         1. April 1910 wurde in Langen eine eigenständige Pfarrkuratie errichtet. Die Katholiken aus Sprendlingen wurden dieser neuen Gemeinde zugeteilt. In Neu-Isenburg entwickelte sich die Gemeinde weiter, und am 23. Oktober 1911 wurde die neu erbaute Kirche St. Josef durch Bischof Kirsten geweiht.

Am 1. Oktober 1925 folgte die Errichtung einer eigenen Pfarrkuratie in Sprendlingen. Am          17. November 1935 wurde dort die Kirche St. Laurentius durch Bischof Dr. Albert Stohr geweiht. Der heilige Laurentius war bereits Patron der vorreformatorischen Kirche im Ort.

In den 1960er-Jahren kam es zu mehreren Gemeindegründungen. Am 1. Oktober 1962 wurde in Neu-Isenburg das Pfarr-Rektorat Heilig Kreuz eingerichtet. Die gleichnamige Kirche Zum Heiligen Kreuz wurde am 15. September 1963 von Bischof Dr. Hermann Volk geweiht. Auch in Gravenbruch entwickelte sich das kirchliche Leben: Am 1. Januar 1964 wurde eine eigene Kirchenstiftung errichtet, die am 1. Oktober 1964 zur Pfarrkuratie St. Christophorus erhoben wurde. Die Kirche St. Christophorus wurde am 19. Februar 1967 durch Bischof Volk geweiht. Eine weitere Gemeindegründung erfolgte am 1. Mai 1965 mit der Errichtung der Pfarrkuratie St. Stephan in Dreieich-Sprendlingen. Die Kirche St. Stephan wurde am 25. September 1965 ebenfalls von Bischof Volk geweiht.

Auch die Stadtteile Zeppelinheim und West-Neu-Isenburg erhielten eigene Kirchen: Am             1. Dezember 1979 wurde die Filialkirche St. Nikolaus in Zeppelinheim durch Weihbischof Wolfgang Rolly geweiht. Am 15. Januar 1989 folgte die Weihe der Kirche St. Franziskus, einer weiteren Filialkirche von St. Josef, durch Bischof Karl Lehmann.

Im Zuge pastoraler Strukturveränderungen wurden 1998 die Pfarreien St. Christoph, St. Josef (mit St. Franziskus und St. Nikolaus) sowie Zum Heiligen Kreuz zum Katholischen Pfarrverband Neu-Isenburg zusammengeschlossen. In Dreieich schlossen sich am 1. Januar 2006 die Pfarreien St. Laurentius, St. Stephan und Heilig-Geist zur Pfarrgruppe Dreieich-Sprendlingen zusammen, die am 1. Januar 2012 in der neuen Pfarrei St. Laurentius Dreieich aufging.

Nach der Auflösung des Dekanats Dreieich zum 31. Juli 2022 im Zuge des Pastoralen Weges im Bistum Mainz fand am 15. September 2022 die konstituierende Sitzung der Pastoralraumkonferenz für den Katholischen Pastoralraum Dreieich-Isenburg statt. Die Konferenz markierte den Beginn des strukturellen Neuordnungsprozesses auf dem Weg zu einer gemeinsamen Pfarrei. Beteiligt sind die Gemeinden St. Josef, Zum Heiligen Kreuz und St. Christoph Neu-Isenburg, St. Marien Götzenhain, St. Laurentius Dreieich sowie die italienische Gemeinde Don Bosco.

Ein Blick nach vorn: Zum 1. Januar 2027 wird aus dem bisherigen Katholischen Pastoralraum Dreieich-Isenburg eine neue Pfarrei – mit neuem Namen und einer gemeinsamen Zukunft.

Text: Dietmar Thiel