Schmuckband Kreuzgang

OEWK – MERK-WÜRDIGES und AN-STÖSSIGES (31)

Orangensaft - Was der bittere Beigeschmack mit Haiti zu tun hat ...

Orangen (c) Bild: Marylène Brito - in: Pfarrbriefservice.de
Orangen
Datum:
Sa. 18. Mai 2024
Von:
Für das Team des Ökumenischen Eine-Welt-Kreises: Gertrud Aulbach

Mir ist neulich eine Publikation der NGO "Christliche Initiative Romero" (CIR) zum Thema Orangensaft in die Hände gefallen. Die CIR arbeitet überwiegend in Mittel- und Südamerika und schaut auf Beziehungen und Ungerechtigkeiten im wirtschaftlichen Miteinander.

Zum Thema Orangensaft habe ich interessante Details zur Wertschöpfungskette gelernt, die ich -  stark verkürzt – als Schlagworte widergebe:

  1. Der Handel des fertigen Orangensaftes wird in Deutschland von vier großen Konzernen mit eigenen Handelsmarken dominiert, an erster Stelle Edeka.
  2. 90% des Orangensaftkonzentrates kommen aus Brasilien; dort beherrschen drei multinationale Saftverarbeiter den Markt.
  3. Die kleinbäuerlichen Betriebe im Orangenanbau leiden unter Preisdruck und geraten in wirtschafltiche Schwierigkeiten.
  4. In den Anbauregionen in Brasilien arbeiten viele Migrant:innen für Hungerlöhne in Orangenplantagen.

Dieser letzte Punkt hat meine besondere Aufmerksamkeit erregt: Am Beispiel zweier Landarbeiter aus Haiti wurden die prekären Verhältnisse der Erntehelfer:innen geschildert. Die beiden sind nach dem großen Erdbeben in Haiti aus wirtschaftlicher Not nach Brasilien gekommen, damit sie mit ihrer Arbeit genug verdienen, um ihren Familien Geld zu schicken und ein Weiterleben in Haiti zu ermöglichen. Tatsächlich reicht der geringe Lohn gerade für das Leben eines Arbeiters in Brasilien; für die Familie in Haiti ist kein Geld übrig und auch für einen Besuch der Familie in der Heimat oder die Rückkehr nach Haiti reicht das Geld nicht.

Ausführliche Informationen zu den sozialen und ökologischen Problemen entlang der Wertschöpfungskette des Orangensaftes finden Sie hier:

https://www.ci-romero.de/kritischer-konsum/produkte/orangensaft/