Schmuckband Kreuzgang

Grußwort unseres Pfarrers

Pfarrer Willi Gerd Kost
Pfarrer Willi Gerd Kost
Datum:
Mi. 17. Apr. 2019
Von:
Pfarrer Willi Gerd Kost

Liebe Leserin, lieber Leser,

„Wenn das Brot, das wir teilen, als Rose blüht“ . . . dann wird die Liebe Gottes, die alles umfängt, in unserer Welt erfahrbar. Diese Erfahrung wird in einem uns bekannten Kirchenlied besungen (GL 470). Wir könnten mit Blick auf das Titelbild dieser Ausgabe des Lämmerspieler Bürgersteiges, ergänzen: „Wenn an Ostern die Krone aus Dornen bricht und die Liebe im Zeichen der Rose siegt, dann hat Gott . . .“ oder „Wenn die Rose zum Zeichen der Hoffnung wird und die Stacheln des Todes den Schreck verlier`n, dann hat Gott . . .“ Genau darum geht es, wenn wir an Ostern die Auferstehung Jesu von den Toten feiern. In diesen zwei einfachen und doch so tief bewegenden Symbolen ist alles gesagt. Die Dornenkrone steht für den Leidensweg des Herrn, den er bis zum letzten gegangen ist.

In dieser Krone spiegelt sich aber auch das Leid wider, das wir immer und überall in dieser Welt antreffen, sei es das Leid, das wir uns gegenseitig zufügen, das Leid das über uns als Katastrophe hereinbricht oder auch der Schrei, der Schöpfung Gottes, die ausgebeutet, zerstört wird. In dieses Leid wird nun die österliche Botschaft hineingesprochen:
Uns blüht das Leben und nicht der Tod. Die rote Rose erzählt uns von der Liebe, die stärker ist als der Tod. Wenn Jesus Christus den Tod besiegt hat durch seine Auferstehung, dann gibt es kein Leid mehr, das dieser göttlichen Liebe standhalten kann. Das soll uns Hoffnung, Zuversicht und gläubige Gelassenheit geben. Ostern verweist auf ein neues Leben, das nur bei Gott endgültig zu finden ist. Schauen wir uns die Rose noch einmal an.

Auch sie hat Dornen, die aber längst nicht so lang, spitz und auffällig sind, wie die Stacheln der Dornenkrone. Das mag für uns ein Zeichen sein, dass es auch nach Ostern Leid in unserer Welt geben wird, aber es hat nicht mehr diese Sinnlosigkeit und den Schrecken in sich, denn es wurde an Ostern in seine Schranken gewiesen. Jesus hat den Tod besiegt und deshalb erscheint das Leid in einem anderen, österlichen verklärten Licht. Deshalb fragt der Apostel Paulus mit Recht im ersten Korintherbrief: „Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?“ (1 Kor 15,55) In diesem Sinn wünsche ich Ihnen, auch im Namen unseres Gemeindereferenten Herrn Dirk Stoll, ein gesegnetes Osterfest. Ihr Pfarrer Willi Gerd Kost