In den Evangelientexten dieser Sonntage verabschiedet sich Jesus von den Jüngern – seinen Freunden. Nachdem er an Ostern von den Toten auferstanden ist, bereitet er sich auf die Himmelfahrt vor, um zu seinem Vater in den Himmel aufzusteigen. Hierhin können ihm die Jünger nicht folgen.
Jesus weiß: Diese Trennung ist schmerzhaft. Alle Sehnsucht zielt darauf, dass sich die Freunde wiedersehn. Jesus verspricht den Jünger, dass er eines Tages wiederkommen wird und ermutigt sie in der Zeit der Trennung an seine Weisungen zu denken und sie zu halten – darin kommt die Verbundenheit und Liebe zu Jesus zum Ausdruck – die Verbundenheit zwischen Freunden.
Ähnlich wie die Jünger Jesus vermissen, aber in Liebe mit ihm verbunden bleiben, so können auch wir im Moment Freunde vermissen, da wir nicht mit ihnen zusammen sein können.
Allerdings gibt es etwas, das uns über die Distanz innerlich verbindet:
die Freundschaft – die Liebe zwischen zwei Freunden.
Wir fragen uns:
Für Jugendliche und Erwachsene: Was gibt es bei mir für unsichtbare Fäden oder Regeln, die ich beachten muss (ihnen Aufmerksamkeit schenken), damit die Beziehung zu allen, die ich liebhabe, Bestand haben kann?
Für Kinder: Welche Freunde habe ich besonders gern?
Als Symbol der Freundschaft haben wir in die Pfarrkirche eine große Baumstammscheibe gestellt, auf der viele Nägel eingeschlagen sind. Noch stehen die Nägel unverbunden nebeneinander. Aber alle zusammen ergeben ein großes Herz. Jeder Nagel soll für einen Menschen stehen.
Sie sind/Du bist nun eingeladen einen bunten Faden aussuchen (gerne selbst gedreht oder geflochten), der für Ihre/Deine Freundschaft steht. Bring dieses Freundschaftsband in die Kirche und verbinde zwei Nägel mit dem Faden, so wie das unsichtbare Band der Freundschaft zwei Freunde miteinander verbindet. Wenn viele solche Freundschaftsbänder zwischen die Nägel gespannt werden, wird ein buntes Herz entstehen.
Ein Herz der Freundschaft zwischen Menschen
und zwischen Mensch und Gott.