der Anlass, der Maria und Josef damals dazu bewegte, sich auf den Weg nach Betlehem zu machen, war eine Volkszählung. Jeder musste an seinen Geburtstort zurückkehren, um sich in die Steuerlisten eintragen zu lassen.
Und auch bei uns beginnen die Tage vor Weihnachten schon wieder mit Blick auf die Zahlen, wobei Steuerlisten vermutlich gefühlt das kleinere Übel gewesen wären: wie viele sind Infiziert, wie viele liegen auf den Intensivstationen, und die bange Frage, die immer mitschwingt: wie viele lassen sich impfen und wann ist das alles eigentlich endlich vorbei.
Der Blick in die Krippe ist tröstlich und ermutigend zugleich. Auch dieses kleine Christuskind hatte es nicht leicht in seinen ersten Tagen. Die kleine Familie, die eng zusammenhält, befindet sich draußen ganz einsam vor der Stadt, fernab der Menschen, der Hotels und Gasthäuser, fernab von Trubel und ausgelassener Stimmung. Mitten in der Stille der Nacht mit dem Blick gerichtet auf das Wesentliche:
auf die geeinte Vertrautheit als junge Familie, auf das Glück, Vater und Mutter zu werden, auf die Freude über die glückliche Geburt und das Willkommenheißen eines kleinen Jungen, des kleinen Gotteskindes, mitten in unserer Welt.
Wenn wir in diesem Jahr in die Krippe schauen, dann dürfen wir in ihr auch erkennen, was wir persönlich suchen sollten an diesem Heiligen Abend und auch in unserem ganzen Leben. Das Wesentliche, das manchmal oft im Dunkel bleibt, von vielen anderen Dingen überschattet wird und doch den Glanz von uns Menschen ausmacht:
Solidarität, Mitmenschlichkeit, Empathie und Nächstenliebe
So wie es uns das heranwachsende Jesuskind sein Leben lang vorgelebt hat.
Im Namen des gesamten Pastoralteams wünsche ich Ihnen und allen, mit denen Sie verbunden sind, ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest
Pfr. Clemens Kipfstuhl