Die Roverstufe, also die Pfadfinder im Alter von 16 bis 20 Jahren, verbrachten ihr Sommerlager dieses Jahr vom 27. Juli bis zum 8. August auf einem Zeltplatz in der Schweiz. Aber nicht auf irgendeinem Zeltplatz, sondern dem „international scout centre“.
Die Geschichte dahinter ist sehr spannend und stand auch auf diesem Zeltlager im Mittelpunkt, war es doch das Zeltlager im Rahmen des 100-jährigen Bestehens war. Besonders geprägt ist dieser Zeltplatz durch die Internationalität: Er verwirklicht den Traum des Gründers der Pfadfinderbewegung, Baron Robert Baden-Powell, einen Ort zu haben, wo sich Pfadfinder aus aller Welt zu jedem Zeitpunkt treffen und vernetzen konnten. Das haben auch wir dort getan.
Mit zwei Autos und einem Anhänger haben wir die Fahrt in die Schweiz angetreten. Da man mit 80 km/h nicht ganz so schnell vorankommt hat die Fahrt auch demensprechend lange gedauert, aber wir konnten die Zeit gut dafür nutzen schon mal Schlaf vorzuholen und uns auf das Lager einzustimmen.
Dort angekommen bauten wir natürlich erstmal unsere Zelte auf, die sich sehr stark von denen der anderen Nationen abhoben. Unsere Jurten waren auf jeden Fall ein Hingucker, wenn man über den Zeltplatz lief.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum nahmen wir an vielen Zeremonien teil. Bei einer wurde auch eine Zeitkapsel vorbereitet, wo jede Gruppe ein kleines Mitbringsel hineinlegen durfte. Diese wird dann in 100 Jahren am nächsten Jubiläum geöffnet. Auch haben wir den 1. August besonders gefeiert, den Schweizer Nationalfeiertag.
Dieser Tag begann für uns um 4 Uhr morgens, denn wir sollten bis zum Sonnenaufgang beim Oechinensee sein und bis dahin war es ein nicht ganz so langer, aber sehr steiler Fußweg. Oben angekommen konnte man aber leider den Sonnenaufgang nicht genießen, denn die Regenwolken versperrten konsequent die Sicht. Trotz des schlechten Wetters haben sich dann drei von uns doch getraut in der Kälte in den noch kälteren Gletschersee zu springen (das Badeerlebnis dauerte allerdings nicht länger als wenige Minuten).
Wieder zurück im Tal angekommen gab es dann viele Spiele, die gemeinsam auf einer großen Wiese veranstaltet wurden. Und auch das abendliche Barbecue hat das schlechte Wetter auf jeden Fall wieder ausgeglichen.
Natürlich durften wir im Rahmen der Zeremonien auch die Schweizer Kultur näher kennenlernen. Zu unserer Unterhaltung hat zum Beispiel die Musikgruppe Kandersteg gespielt und auch der Trachtenverein führte etwas auf. Besonders begeistert waren wir von der Alphorngruppe: Es ist schon sehr besonders, wenn 1.600 Pfadfinder, die vor einer Bühne stehen auf einmal mucksmäuschenstill werden und der Melodie der Alphörner zuhören. Das war auf jeden Fall ein beeindruckender Moment.
Aber nicht nur die Zeremonien gehörten zu unserem Programm. Wir waren außerdem Bergwandklettern und sind auf den Gipfel „Bunderspitz“ hochgewandert. Beides war ein besonderes Erlebnis, wenn auch sehr anstrengend. Die Anstrengung hat sich aber allein für den Ausblick von oben schon gelohnt! Das sonstige Programm bestand vor allem in der Auseinandersetzung mit den SDGs (Sustainable development goals) von der UN. Hierzu haben wir sehr viel gelernt und erarbeitet, was wir in Zukunft auch in unserem Stamm integrieren möchten.
Das Wichtigste an diesem Lager waren aber natürlich die internationalen Begegnungen, die wir gemacht haben. Eine besondere Freundschaft haben wir zu Pfadfindern aus Taiwan geschlossen, mit denen wir einen lustigen Abend und ein schönes „Abschiedsmittagessen“ hatten. Auch zu unserem brasilianischen Wanderführer „Gui“ wird der Kontakt auf jeden Fall dank den sozialen Medien weiter bestehen. Ansonsten haben wir noch Pfadfinder aus Ländern wie Südafrika, Australien, Chile, den USA, Georgien, Mexiko und natürlich sämtlichen europäischen Ländern kennenlernen dürfen.
Alles in Allem war es trotz des manchmal nervigen Wetters ein besonders Zeltlager, das uns allen in Erinnerung bleiben wird. Die Erfahrungen, die wir dort gemacht haben und die Kontakte, die wir knüpfen konnten werden uns in Zukunft bereichern und genau das ist, was Pfadfinden ausmacht.
Wie alle wissen: Die Schweiz ist sehr schön, aber leider auch sehr teuer. Uns so war auch unser Zeltlager relativ kostspielig. Falls ihnen also gefallen hat, was sie gelesen haben und wenn sie uns unterstützen möchten würden wir uns sehr über eine Spende freuen.
Bankverbindung: Freunde der Pfadfinder in Weiterstadt e.V., Frankfurter Volksbank eG,
IBAN: DE36 5019 0000 0000 6543 29, BIC: FFVB DEFF
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Gut Pfad, die Roverrunde der DPSG Weiterstadt und Klara Holzheuser