Vergangene Woche, am 15. August, haben wir in der Weiterstädter Pfarrkirche das älteste Marienfest gefeiert.
Einige GottesdienstbesucherInnen haben sich danach mit Pfarrer Eckstein und Brunhilde Rothenhäuser als Vertreterin des Frauenkreises (hintere Reihe, zweite von rechts) ablichten lassen.
Es duftete herrlich nach den Kräutern aus dem großen Kräuterkorb des Frauenkreises und von den Kräutern, die viele Gottesdienstbesucher mitgebracht hatten. Sie weisen auf die Legende hin, nach der aus dem Grab der Gottesmutter wohlriechende Düfte entströmt sind. Die zu Sträußen gebundenen und gesegneten Blumen und Kräuter sollen Böses abwenden und vor Gefahren schützen.
Als Erste wurde sie in den Himmel erhoben und hat die Herrlichkeit erfahren, die allen Gläubigen verheißen ist.
Das hat auch Pfarrer Eckstein in seiner Predigt thematisiert:
Unser Leib ist etwas, das sich ständig wandelt. Tagtäglich bildet der Körper neue Zellen aus, alte werden abgestoßen. Alle 7 Jahre - sagt die Biologie - ist der Körper runderneuert. Das heißt, dass das Zellmaterial vollständig ausgetauscht wurde. Wäre es möglich, die abgestorbenen Zellen aufzubewahren und zu einem Leib zusammenzufügen – was natürlich reine Theorie ist! – stünden wir vor unserem alten Leib ohne dass wir jemals leiblos gewesen wären. Bei Mariä Himmelfahrt geht es um einen letzten radikalen Wandlungsprozess auch des Leibes, der unseren Leib sozusagen ewigkeitstauglich macht. Dabei sprechen wir aus theologischer Sicht vom „verklärten“ Leib.
Bei Maria ist diese Umwandlung im Augenblick des Todes vollständig geschehen. Das drückt auch die Kunst aus, zum Beispiel das Barock: Alle Bilder von Mariä Himmelfahrt stellen eine blühende kraftvolle Frau dar, die die Muttergottes als ältere Frau gar nicht mehr hat sein können. Wir vertrauen fest darauf, dass auch wir wie Maria in irgendeiner Form von Leiblichkeit in den Himmel aufgenommen werden, in der wir uns sehr wohlfühlen werden.
Auf dem Bild sehen Sie kein Himmelfahrts-Bild, sondern ein Bild der Gottesmutter aus dem Diözesanmuseum in Mainz.
Und als sollte das Lesung des Tages aus der Offenbarung (Offenbarung 12,1-6: „Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt ...“) nochmals betont werden, stand die Sonne auf dem Heimweg ganz besonders schön am Himmel und verzauberte sogar die „Unkräuter“ im Vordergrund.