Sinnsuche(n)

Am 30. Juni können Sie in Fürth-Krumbach die Sinnsuche(n) nochmals hören, sehen, bestaunen

Sinnsuche(n) 2024 Plakat (c) Stefanie Englert
Sinnsuche(n) 2024 Plakat
Datum:
So. 30. Juni 2024
Von:
Maria Lorenz

„Was bedeuten die rätselhaften Emojis der Osterkerze?“ - Das mögen sich viele gefragt haben. Die Erklärung dazu folgte mit der Uraufführung der Lieder und Inspirationen des Projekts „Sinnsuche(n) – mit allen Sinnen – Fragen nach Sein, Mensch und Gott“ von (und mit) Stefanie Englert am Sonntag, den 26. Mai 2024 in unserer Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Vorgestellt wurde die Collage durch die Chöre CREscenDO, St. Johannes der Täufer, Weiterstadt, und Quo vadis, St. Johannes der Täufer, Fürth, Maria Himmelfahrt, Krumbach und St. Elisabeth, Rimbach. Ein wahrhaft fulminantes Feuerwerk an Melodien, Rhythmen und Texten in anspruchsvollen, teils ruhigen und tiefgründig-besinnlichen, teils lebhaften, temperamentvollen, ja sogar recht frechen Varianten. Hinter all dem war aber ein roter Faden und innere Zusammenhänge erkennbar. Abwechslungsreich gestaltet wurde das Ganze durch instrumentale Darbietungen und Sologesangseinlagen. Nach dem Schlussakkord folgte ein Moment intensiver Stille, bevor sich die Wertschätzung der enormen Leistung in einem begeisterten und langanhaltenden Applaus des Publikums entlud.

Zutiefst beeindruckende und gelungene Präsentation

CREscenDO - Sinnsuche(n) von Stefanie Englert, 2024 (c) Gerlinde Englert
CREscenDO - Sinnsuche(n) von Stefanie Englert, 2024

Danach beglückwünschte auch Pfarrer Eckstein alle Mitwirkenden zu dieser sehr durchdachten, zutiefst beeindruckenden und gelungenen Präsentation: Man spüre, dass das Werk nicht auf die Schnelle auf dem Reißbrett heruntergebrochen wurde, sondern über viele Jahre hindurch entstanden sei.

Die ältesten Teile stammen vom Jahreswechsel 2008/2009; so wirke es durch eine große innere Tiefe.

Es sei heute nur noch wenig präsent, dass - so Martin Heidegger und Josef Ratzinger/Papst Benedikt XVI. - die menschliche Vernunft auf zwei Ebenen arbeite:

zum einen die berechnende Vernunft, die danach fragt, WIE die Dinge funktionieren;

und zum anderen die besinnliche Vernunft, die nach dem Sein und dem Wesen der Dinge fragt (also nach dem WARUM).

Dieses „Oratorium“, wie Pfarrer Eckstein es nannte, bezog sich auf die zweite Ebene und beschrieb musikalisch sehr eindrucksvoll die inneren Prozesse, die man auf der Suche nach Sinn durchlebe. Die Kernbotschaft war, dass wir Sinn nicht konstruieren können, sondern dass wir Sinn vorfinden, wenn wir ihn suchen und dass uns der letzte und höchste Sinn in der Begegnung mit Jesus Christus erwartet.

Musikalischer Abend, der nachwirkt

Osterkerze 2024 - Sinnsuche (c) Maria Lorenz
Osterkerze 2024 - Sinnsuche

Es war ein musikalischer Abend, der nachwirkte. Die Kirche war gut besetzt, das Publikum bunt gemischt aus Alt und Jung. Die Chöre beeindruckten durch exakten und sauberen Gesang und eine gute Ausdrucksweise und Betonung – ein Werk wie geschaffen für ein größeres anspruchsvolles Publikum. Pfarrer Eckstein könnte sich gut vorstellen, es auch im Mainzer Dom aufzuführen.

Für alle die, die es - warum auch immer - verpasst haben sollten: Bisher ist eine weitere Veranstaltung geplant, und zwar am Sonntag, den 30. Juni um 18 Uhr in Maria Himmelfahrt, Reichelsheimer Straße 5, 64658 Fürth-Krumbach.