„A mụrụ mmadụ nile n'ohere nakwa nkwanye ugwu na ikike. E nyere ha uche na mmụọ ime ihe ziri ezi nke na ha kwesiri ịkpaso ibe ha agwa n'obi nwanne na nwanne.“
Das ist Ibo, die Muttersprache unseres neuen Pfarrvikars Father Jude Nnanna und heißt „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“ Ibo ist die Sprache der gleichnamigen I(g)bo und wird ungefähr von 18 Millionen Menschen gesprochen; sie ist neben Englisch eine der nigerianischen Amtssprachen. Das Verbreitungsgebiet ist vorwiegend der Südosten von Nigeria.
Von dort, aus Umuye Ihechiowa in der kath. Diözese von Umuahia im Süden Nigerias stammt Father Jude. Er ist 38 Jahre alt und seit 12 Jahren Priester. Er war immer in der Seelsorge tätig, unmittelbar nach seiner Weihe als Kaplan in einer Studentengemeinde und danach 3 ½ Jahre als Kaplan in der Pfarrgemeinde St. Josef in Alayi. Von dort wurde er als Gemeindepfarrer nach St. Michael in Idima Abam berufen und zuletzt war er bis Juli 2010 Pfarrer in Hl. Rosenkranz in Ueba Na Nkata/Ibeku.
Sein Bischof schickte ihn im September nach Deutschland, um hier unsere Sprache zu lernen und seinen Doktor in Philosophie zu machen. Dazu studiert er an der Jesuitenhochschule St. Georgen in Frankfurt.
Der Bischof von Mainz, seine Eminenz Karl Kardinal Lehmann, ernannte ihn nun zum Pfarrvikar hier in St. Johannes der Täufer in Weiterstadt. So unterstützt er seit Oktober Pfarrer Klein mit einer halben Stelle. Er freut sich auf seine Aufgaben bei uns und dankt Pfarrer Klein und der Gemeinde für die freundliche Aufnahme.
Vieles ist natürlich neu für Father Jude, aber die Heilige Messe wird in Nigeria selbstverständlich nach demselben Ritus gefeiert wie hier in Deutschland – sie kann aber zwischen 2 und 3 Stunden dauern. Das liegt an der besonderen Art, Gott zu preisen: dazu gehören viele Tanzelemente und sehr viel Gesang. Orgelspiel ist dagegen so gut wie unbekannt. Und man darf sich die Eucharistiefeiern keinesfalls als eine Art Gospelgottesdienst vorstellen. Auf den ersten Blick sind nigerianische Gottesdienste auch viel besser besucht. Father Jude hat allerdings den Eindruck, dass die hiesigen Katholiken, die regelmäßig am Glaubensleben teilnehmen, viel mehr mit dem Herzen dabei sind.
Wir wünschen Father Jude alles Gute und Gottes Segen für seine Zeit hier in Weiterstadt, viele bereichernde Erfahrungen und wohltuende Begegnungen und sind dankbar für sein Hiersein.
Maria Lorenz