Grußwort

Liebe Gemeinde in Weiterstadt,

ganz herzlich möchte ich Sie als neuer Pfarrer von Weiterstadt in dieser Jahresausgabe des Pfarrbriefes begrüßen. Über die langjährige Arbeit als Diözesankurat in der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) ist mir Weiterstadt ja nicht ganz fremd, aber einen ersten allumfassenderen Einblick habe ich über diese Internetseiten www.kathkirche-weiterstadt.de  bekommen.

„Das ist doch da, wo der Segmüller ist“, musste ich in den letzten Wochen und Monaten immer mal wieder bejahend antworten, wenn mich Freunde und Bekannte in meiner Heimatstadt Mainz dazu befragten, wo es mich nach meiner auslaufenden zweiten Amtszeit bei den Pfadfindern und der halben Stelle als Pfarrvikar von St. Stephan in Mainz-Gonsenheim hinziehen würde. Das zeigt schon mal einen groben geographischen Grundüberblick, den man in der Bistumshauptstadt von Weiterstadt durchaus hat, aber die riesengroße Vielfalt an Angeboten und Engagement in der Gemeinde St. Johannes der Täufer kann man natürlich erst so richtig kennenlernen und wahrnehmen, wenn man hier wohnt und lebt. In dem Moment, wo ich diese Zeilen schreiben, ist das Pfarrhaus noch eine Baustelle und ich pendle nach wie vor von Mainz nach Weiterstadt, was etwas mühsam ist. Umso mehr freue ich mich, wenn ich in absehbarer Zeit endlich auch in Weiterstadt wohnen werde und in die vielen Aufgaben und Herausforderungen eintauchen kann, als Pfarrer und als getaufter Christ, der mit Ihnen Kirche in den kommenden Jahren gestalten und attraktiv und lebendig halten darf.

Im vergangenen Jahr hat Pfarrer Klein hier im Vorwort noch vom Pastoralen Weg gesprochen. Auch in den kommenden Jahren werden wir noch auf diesem besonderen Weg gemeinsam unterwegs sein mit all dem Neuen und Ungewohnten, das auf diesem Weg hin zum Ziel noch auf uns wartet. Die Zeit als Jugendpfarrer hat mich gelehrt, die Dinge sportlich zu nehmen, so wie es Jugendliche und junge Erwachsene tun. Immer einen guten Sinn und ein gutes Gespür dafür zu haben, was Wichtig und Wesentlich ist, und immer mit einer prophetischen Scharfsinnigkeit das im Auge zu behalten, was bewahrenswert und identitätsstiftend ist. Was heißt das für uns als Kirche in Zeiten, wo Volkskirche dem Ende entgegen geht? In Zeiten, wo wir uns in einer Strukturreform auf den Pastoralen Weg machen? Wo wir immer mehr Menschen begegnen, denen wir gleichgültig sind und die nichts mehr vermissen, wenn sie uns nicht kennen und kein Teil mehr von uns sind. Wo bleiben wir als Pfarrei, wenn wir mit anderen kooperieren müssen und zusammengelegt werden? Was geben wir unseren Kindern und Jugendlichen überhaupt noch mit auf den katholischen Lebensweg - an kirchlichen Erfahrungen, an liturgischen Feiern, an biblischem Wissen und christlichem Gebetsleben? Knifflige Fragen, die wir beantworten dürfen, weil wir in einer Zeit leben, in der diese Fragen uns nun mal gestellt und aufgegeben sind.

Ich freue mich auf die gemeinsame Zeit mit Ihnen und mit Euch und verbleibe mit herzlichen Grüßen,

Pfarrer Clemens Kipfstuhl