Die hier aufgelisteten Feier- und Gedenktage stellen nur einen Teil dar. Kennen Sie noch Feier- oder Gendektage und wollen dazu etwas schreiben. So melden Sie sich bitte bei der Internetredaktion der Kathkirche-Weiterstadt.
Nach jüdischer Vorschrift galt die Frau nach der Geburt eines Knaben 40 Tage als unrein. Als Reinigungsopfer hatte sie dem Priester ein Schaf und eine Taube zu übergeben.
Zudem wurde der erstgeborene Sohn in Erinnerung an die Pessach-Nacht als Eigentum Gottes angesehen (Ex 13,2.15 EU) und ihm im Tempel übergeben („dargestellt"), wo er durch ein Geldopfer (Num 18,16 EU) bzw. Tierersatzopfer (Lev 12,6-8 EU) auszulösen war. Das Lukasevangelium berichtet, dass der Knabe Jesus gemäß dieser Gesetzesvorschrift von Maria und Josef zum Tempel gebracht und das vorgeschriebene Opfer gereicht wurde (Lk 2,22-24 EU). Dort erkannten ihn Simeon und Hanna als Erlöser. Simeon stimmte seinen Lob- und Sterbegesang Nunc dimittis („Nun lässt Du, Herr, Deinen Knecht, wie Du gesagt hast, in Frieden scheiden... " ) (Lk 2,29-32 EU) an.
Das kirchliche Fest entstand im 4. Jahrhundert in Jerusalem und wurde im 5. Jahrhundert durch den Brauch der Lichterprozession ergänzt. Das Festdatum war hier anfangs der 14. Februar (berechnet vom Fest der Erscheinung des Herrn ab), ab dem 6. Jahrhundert der 2. Februar (berechnet vom 25. Dezember). Mit der Darstellung des Herrn im Jerusalemer Tempel feierte man zugleich den ersten Besuch Jesu Christi in der Heiligen Stadt.
In der Antike bereiteten die Bewohner der Stadt den ersten Einzug des Herrschers vor, indem sie ihm entgegengingen, um dann mit ihm in die Stadt zu ziehen. Seinem Kommen entspricht ihr Entgegengehen. Als das liturgische Fest in Jerusalem entstand, lag auf dem Weg nach Betlehem ein Kloster, das eine Frau namens Hikelia gegründet hatte. Hikelia soll ihre Mönche mit Kerzen ausgestattet haben für diesen Weg Christus entgegen - und dann mit ihm in die heilige Stadt hinein. Mit Kerzen in den Händen gehen fortan - und bis heute - die Menschen an diesem Tag Christus entgegen. Im Licht der Kerzen begleiten sie sein Kommen.
So werden an diesem Tag die Kerzen für den Gebrauch in der Kirche und zu Hause geweiht.
Lichtmess galt in der katholischen Kirche früher als Ende der Weihnachtszeit. Noch heute bleiben in vielen katholischen Kirchen und Häusern Krippe und Weihnachtsbaum bis zum 2. Februar stehen. Nach dem liturgischen Kalender endet die Weihnachtszeit im Kirchenjahr am Fest der Taufe des Herrn, dem Sonntag, der dem Hochfest der Erscheinung des Herrn (Epiphanie) am 6. Januar folgt.
Wir lassen uns mit dem Aschenkreuz bezeichnen, weil wir wissen, dass unser Leben vergänglich ist. Das Kreuz ist es aber auch, was Himmel und Erde verbindet. Mit dem Aschermittwoch beginnt auch die Fastenzeit.
Verzicht gibt es in allen Kulturen und Religionen. Für Christen ist das Vorbild Jesu entscheidend, der vor seinem öffentlichen Auftreten 40 Tage lang gefastet hat. Zur Fastenzeit gehört aber nicht nur der Verzicht auf körperliche Nahrung, sondern auch eine aufrichtige Bußhaltung. Vielleicht auch eine Gelegenheit, das eigene Tun zu überdenken und im Sakrament der Versöhnung vor Gott zu bringen. Es ist ein Zeichen von Stärke, ehrlich zu seinen Schwächen zu stehen und sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. In unserer Gemeinde gibt es jede Woche mehrere Beichtgelegenheiten: montags nach dem 16-Uhr-Gottesdienst in Braunshardt und samstags nach der Vorabendmesse in Weiterstadt. Sprechen Sie einfach Pfarrer Klein, Pfarrer Chamik oder Father Jude an.
Aschermittwoch ist wie Karfreitag ein Fast- und Abstinenztag. Fasttag bedeutet, dass Ewachsene von 18 bis 60 Jahren nur einmal eine sättigende Speise essen. Abstinenztag heißt: Kein Fleisch kommt auf den Tisch.
Begleiter durch die Fastenzeit
Mit dem Aschermittwoch hat auch die Geistliche Vorbereitungszeit begonnen, der Start des Pastoralen Weg unseres Bistums. Hierzu finden Sie unter https://bistummainz.de/pastoraler-weg/geistliches/vorbereitung/ eine Reihe von Materialien zur Gestaltung dieser Vorbereitungszeit.
Außerdem liegen hinten in den Kircher einige gedruckten Exemplare des Hirtenwort unseres Bischofs aus, ebenso Flyer unter der Überschrift "6 Wochen - 6 Fragen", die zum Verweilen und zum Gespräch einladen. Sie orientieren sich am Hirtenbrief des Bischofs und an den liturgischen Texten zu den Fastensonntagen.
Ein Begleiter zur Fastenzeit ist auch der Fastenkalender, der ebenfalls hinten in der Kirche ausliegt (wer kann: gegen einen Unkostenbeitrag von 3 €). Er möchte Anregungen geben zur Auseinandersetzung mit Gott und der Welt und Impulse zum konkreten Handeln, besonders im Blick auf die Armen und auf Gottes Schöpfung. Dazu gehören auch Tipps zur Wiederverwertung von Lebensmitteln und gegen Lebensmittelverschwendung.
Am 25. März wird das Hochfest Verkündigung des Herrn gefeiert. Es war früher unter dem Namen „Mariä Verkündigung" bekannt. Wir erinnern uns daran, dass der Engel Gabriel Maria die Botschaft brachte, dass sie ein göttliches Kind unter ihrem Herzen trägt - sozusagen ein Tag, an dem sich Himmel und Erde berühren. Angesichts der Verkündigung des Engels verbirgt sie ihre Verwunderung nicht, dass Gott ausgerechnet sie, ein einfaches Mädchen aus Nazareth, für die Menschwerdung Gottes erwählt hat. Sie hat keine Heldentaten verbracht, ist aber offen für Gott und fähig, ihm zu vertrauen, auch wenn sie nicht alles versteht. Wenn wir genau hinhören, überrascht Gott auch uns immer wieder und bricht unsere festen Vorstellungen auf. Wir sind in seiner Hand geborgen und können ihm grenzenlos vertrauen.
Der Palmsonntag trägt den Anfang und das Ende in sich. Beim triumphalen Einzug in Jerusalem wird Jesus gefeiert wie ein König. Ein wundertätiger, friedlicher Herrscher, dessen weiteres Schicksal aber schon besiegelt ist - die Karwoche und damit die Tage des Leidens und Sterbens Jesu stehen bevor. Doch dieser König der Juden, der auf einem Esel in die Stadt geritten kommt, stellt sich dieser unvorstellbaren Aufgabe. Der Evangelist Matthäus (21,7-11) beschreibt, wie die Jünger Jesus eine Eselin brachten und ihn daraufsetzten. "Sehr viele aus der Volksmenge aber breiteten ihre Kleider auf den Weg, andere hieben Zweige von den Bäumen und streuten sie auf den Weg", schreibt Matthäus begeistert.
So ähnlich wie damals feiern Christen auf der ganzen Welt den Palmsonntag, den sechsten und letzten Sonntag der Fastenzeit - hier in Weiterstadt vor ein paar Jahren sogar mit einem lebenden Esel.
Sowohl in Braunshardt als auch in Weiterstadt werden bei den Gottesdiensten an Palmsonntag die Palmzweige gesegnet, die bei uns traditionell aus Buchsbaum sind. In Weiterstadt ist am Palmsonntag der Treffpunkt am Gemeindezentrum. Danach ziehen wir in einer Palmprozession in die Kirche.
Auch am Palmsonntag zeigt sich, wie Leben und Tod untrennbar miteinander verbunden sind. Die Christen singen dem Sohn Davids ein "Hosanna in der Höhe", preisen ihn als König, aber auch als Erlöser.
In Europa sind die Palmprozessionen bereits seit dem 8. Jahrhundert bekannt. Mit großem Aufwand wurde der Einzug Jesu in Jerusalem nachvollzogen und die Gläubigen konnten den Beginn der Karwoche somit mit einem besonderen Erlebnis verbinden.
Palmzweige gelten schon lange als Gegenstände des Schutzes, des Heils und des Segens. Nach der Messe nehmen wir Christen unsere geweihten Zweige mit nach Hause und stecken sie etwa hinter ein Kreuz über dem Türrahmen - dies soll einen besonderen Schutz für das Haus und seine Bewohner bewirken. Das Aufstecken ist ein alter Brauch, es soll die Menschen segnen und an das von Christus neu gewonnene Leben erinnern. Im Folgejahr werden die Zweige bei uns im Pfarrbüro und im Pfarrhaus verbrannt und die Asche wiederum fürs Aschekreuz verwendet.
(Text aus Katholisch.de Bilder: Kathkirche-Weiterstadt ML)
In der Karwoche recht leben heißt,
sich immer auf die Logik Gottes einlasen,
auf die Logik der Liebe und Hingabe.
(Papst Franziskus)
Am Gründonnerstag denken wir an das letzte Abendmahl
und damit an die Einsetzung der Eucharistie.
Unter den Gestalten von Brot und Wein,
den erfüllten Zeichen des Leibes und Blutes Christi,
gibt der sich, der uns zusammen zu jener Einheit macht,
die Kirche oder Gemeinschaft der Glaubenden heißt.
Erfüllung finden heißt, gebraucht werden und geben können,
was nur die Lebe zu geben vermag.
Eben diese Grundordnung unseres Lebens
hat Christus aufgedeckt.
Das ist das "Zeichen", das "Beispiel", das er gab,
als er seinen Jüngern die Füße wusch.
(Jörg Zink)
Schau auf die Armut des Gekreuzigten
und empfange
den Reichtum seines Erbarmens.
(Rolf Stöcklin)
Karsamstag - stille Zeit.
Zwischenzeit.
Der Mensch - Karsamstagsexistenz.
Zwischen Bangen und Hoffen.
Zwischen Erde und Himmel.
Zwischen Tod und Auferstehung.
Noch sind die Gräber geschlossen.
Aber der Vorhang ist zerrissen
zwischen Erde und Himmel.
Die Erde habt gebebt
und die Steine haben geschrien
unter dem Gewicht der Welt.
(City-Pastoral Bonn)
Ostern ist das älteste und höchste Fest der Christen. Die Botschaft von der Auferweckung Jesu ist das Fundament christlichen Glaubens schlechthin.
Diese "Frohe Botschaft" (griechisch: Evangelium) ist Zumutung und Hoffnung zugleich. Paulus schriebt in seinem Brief an die Gemeinde in Rom, dass Jusus "dem Fleische nach geboren ist als Nachkomme Davids, und dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der Auferweckung von den Toten."
Und in seinem Brief an die Gemeinde von Korinth schreibt er: "Wir verkündigen Christus als den Gekreuzigten: Für die Juden ein empörendes Ärgernis, für die Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Chistus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit."
Nach Ausweis des Neuen Testaments ist der Tag der Auferweckung Jesu der erste Tag der Woche (nach der damaligen Zählung, die bis 1976 galt), das heißt der Sonntag. Folglich trat für die Christen im Unterschied zu den Juden als höchster wöchentlicher Feiertag der Sonntag an die Stelle des Sabbats.
Der Sonntag ist also die wöchentliche Wiederholung des Osterfestes. Auch darin kommt seine über alle anderen Feste herausragende Bedeutung zum Ausdruck.
Der Bischof von Dresden-Meißen, Heiner Koch, schreibt dazu im Pauluskalender 2015:
Die Osterbotschaft verküfndt: auf dich, Mensch, wartet im Tod Gott, der dich von Herzen liebt. Der Tod ist nicht das Ende des Lebens, sondern die tiefe Begegnung mit Gott, der dich liebt, lange bevor du im Mutterschoß warst (vgl. Jer 1,5). Mit dem Gott, der dich ins Leben rief und der dich durch dieses Leben führte, auch wenn du es oft nicht gespürt hast, und dem Gott, der dir treu bleibt und der seine Liebe zu dir nie widerruft, auch nicht im Tod. Gott widerspricht sich nicht. Wen Gott einmal ins Leben rief, den lässt er nicht fallen. Gottes Liebe hat keine Grenzen. Ein Gott, der eine Grenze in sich hat, wäre ein Wiederspruch in sich. Deshalb gilbt das Wort des Propheten Jeremia: "Mit ewiger Liebe habe ich dich, Mensch, geliebt" (Jer 31,3).
Frohe Ostern!
Wir feiern das Licht des Lebens,
das sie Nacht des Todes besiegt hat.
Wer das Ave Maria betet,
betet kein Feiertagsgebet,
sondern ein Gebet für das tägliche Leben.
Wer Maria grüßt,
grüßt in ihr den begnadeten Menschen,
aber nicht minder Gott und seine ganze Schöpfung.
Wer in dieser Gebetshaltung
seinen Mitmenschen begegnet,
macht ihnen erfahrbar:
Auch du bist von Gott gegrüßt.
Auch mit dir ist der Herr unterwegs.
Auch du bist wie Maria begnadet.
Wer von dieser Grundstimmung getragen ist,
bei dem mündet Leben in Gebet
und Gebet in Leben.
von Paul Martone
Der 1. Mai wurde im Jahr 1889 als "Kampftag der Arbeiterbewegung" ausgerufen und wird seidem als "Tag der Arbeit" begangen.
1955 gab Papst Pius XII. diesem Tag eine christliche Note, indem er ihn dem heiligen Josef als Schutzpatron der Arbeiter widmete. Damit sollen auch der Wert und die Würde der menschlichen Arbeit geehrt werden.
Die Schönheit des "Wonnemonats" hat dazu geführt, den Mai der Gottesmutter Maria zuzueignen. Maiandachten, seit gut 150 Jahren bei uns behimatet, ergänzen die Liturgie der österlichen Freudenzeit.
Christi Himmelfahrt lädt uns ein, auf die Suche zu gehen nach Orten, Stätten, Menschen, Erfahrungen und Begegnungen, die uns und für uns den Himmel offen halten.
(Abt Christian Schütz, OSB)
Jeweils genau 39 Tage nach dem Ostersonntag gedenken die Gläubigen der Rückkehr des Gottessohnes zu seinem Vater im Himmel. In der Apostelgeschichte steht geschrieben, dass Jesus nach seiner Auferstehung noch vierzig Tage zu seinen Jüngern gesprochen habe, dann sei er "aufgehoben" worden und eine "Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg".
Die vierzig Tage nach Ostern bilden dabei ein Pendant zur 40-tägigen Fastenzeit vor Ostern. Im Brauchtum ist auch verankert, dass an den Tagen vor Christi Himmelfahrt - den so genannten „Bitttagen" in Prozessionen durch Wald und Wiesen um ein gutes Erntejahr gebetet wurden.
Ob aus diesen Prozessionen heraus auch die Vatertagsumzüge entstanden sind, ist nicht sicher.
Für uns hier in Weiterstadt hat Christi Himmelfahrt noch eine andere Bedeutung: Da wird traditionell Erstkommunion gefeiert. Dazu laden wir Sie alle natürlich herzlich ein!
Der Himmel gehört auch uns
Die Himmelfahrt Christi, seine Heimkehr in das Reich des Vaters, hat uns den Himmel als Heimat geschenkt. Sein Himmel gehört auch uns, nicht wie. Wir ihn verdient hätten, nicht weil er die Erfüllung verständlicher Träume ist, sondern allein deshalb, weil ihn Jesus für uns gestiftet und gegründet hat. Er ist das Haus des Vaters, das er für uns bereithält. Da wir zu ihm gehören, gehören wir auch in sein Haus; weil wir Kinder sind, sind wir auch Erben, und es wird uns „in ihm", in Christus, alles geschenkt. Schon jetzt sind wir Mitbürger und Hausgenossen Gottes und der Heiligen, und wir werden in der himmlischen Heimat für immer und ewig sein.
(Alois Albrecht, in „Gottes Volk", Verlag Kath. Bibelwerk)
Christi Himmelfahrt
Frieden und Freude bannen alle Trauer.
Heute ging Christus heim zum Vater,
um für uns alle bei ihm einzutreten als unser Anwalt.
Drangsal und Leiden tragen wir voll Hoffnung,
da Christi Liebe alles überwindet.
Er hat verheißen,
seinen Geist zu senden,
um uns zu stärken.
Bald wird er kommen,
um uns heimzuholen
an seine Stätte, die er uns bereitet.
Sein Geist wird wirken,
wird die Welt vollenden
nach seinem Willen.
Dank sei dem Vater,
Ruhm dem Sohn gesungen,
Lopreis dem Geist,
der in allem waltet.
Aus seinem Frieden
schöpfen wir die Freude
als unseren Anteil.
Amen.
Hymnus zum Scheyerer Psalter
Wo gibt es außer dem Wort Herz-Jesu ein anderes Wort,
das so den einen und alles einenden Herrn nennt
und die Fülle dessen, den es nennt, selber nochmals einig und innig macht?
Es gibt keines; es ist kein anderes erklungen als das Wort vom Herzen Jesu.
Karl Rahner
Was das Herz eines Gottmenschen bewegt,
lässt sich zwar letztlich nicht begreifen,
aber diese echte Herz,
das verklärt im Himmel weiterschlägt,
muss von unsäglicher Glut und Zuversicht,
von höchstem Feingefühl,
von unerschöpflicher dynamischer Liebe erfüllt sein.
Dieses Herz wird von uns blinden, engstirnigen Trägern
der wahren, lichtvollen Religion
mit so kindischer Frömmigkeit verehrt,
dass die Welt der großartigen technischen Fortschritte
heute keinen Zugang mehr dazu findet.
Und doch ist dieses Herz wie eine Sonne,
gerade für unsere Welt
und für die ganze Menschheit.
Diesem Herzen sollen wir vertrauen.
Chiara Lubich
Allmächtiger, ewiger Gott,
du hast die selige Jungfrau Maria,
die uns Christus geboren hat,
vor aller Sünde bewahrt
und sie mit Leib und Seele
zur Herrlichkeit des Himmels erhoben.
Gib, dass wir auf dieses Zeichen
der Hoffnung und des Trostes schauen
und auf dem Weg bleiben,
der hinführt zu deiner Herrlichkeit.
Darum bitten wir durch Jesus Christus
unseren Herrn. Amen.
Tagesgebet
Sommerliches Marienfest
Marienfeste haben mich stets fasziniert. Auch „Mariä Himmelfahrt". Da nimmt mich noch heute die Freude mit, dass Gott Marias und unser Leben vollendet. Das Marienfest stärkt meine Hoffnung und mein Vertrauen, mich wie Maria letztlich Gott zu überlassen. Er wird mit mir, mit uns, an ein gutes Ende kommen.
Ich bin Maria dankbar, sie hat mir neue Seiten meines Frauseins eröffnet. Empfänglich sein für das überraschende Hereinbrechen des Göttlichen, Einwilligen in das ganz andere, das eintreten kann ...
Dankbar bin ich auch jener Frau, die mir Maria einst nahegebracht hat. Sie hat mir eine liebende, verständnisvolle, starke Mutter geschenkt.
Anita Masshardt (ev.-reformierte Christin)
Segne uns, Maria!
Liebst Mutter, wollest schauen
auf dein Volk, das voll Vertrauen,
dich als seine Mutter ehrt,
von dir Hilf und Trost begehrt.
Segne uns in deinem Herzen,
tröste uns in unsern Schmerzen,
steh uns bei in aller Not,
zeig uns Jesus nach dem Tod.
(Hildegard von Bingen, 1098 - 1179)
Der bäuerliche Kalender markiert Mariä Namen als den Abschluss des Sommers:
Für die ländlich geprägte Gesellschaft hatte der 12. September zudem eine rechtliche Bedeutung: Ab diesem Stichtag durfte von den Armen das liegengebliebene Korn von den abgeernteten Feldern gesammelt werden. Quelle: Wikipedia
In fast allen Kulturen finden sich schon aus der Frühzeit Hinweise auf besondere Feiern zum Dank für die jährliche Ernte. Durch die geographische Lage und das damit verbundene Klima bestimmt, kennen die Israeliten seit der Zeit des Alten Testaments zwei Feste dieser Art. Im Buch Exodus finden wir die Anweisung dazu: „Du sollst auch das Fest der Ernte, des ersten Ertrags deiner Aussaat auf dem Feld, halten, ebenso das Fest der Lese am Ende des Jahres, wenn du den Ertrag deines Feldes eingebracht hast." (Exodus 23, 16) An Pfingsten wird für die Getreideernte gedankt. Das Fest am Ende des Jahres ist das Laubhüttenfest.
Ernte am Wochenmarkt Freiburg
Der liturgische Kalender der katholischen Kirche kennt kein eigenes Erntedankfest mit bestimmtem Termin. Seit der Reformationszeit wurde jedoch der Michaelistag (29.9) als Termin für dieses Fest gewählt. In Preußen wurde 1773 der Sonntag nach Michaelis als Termin festgelegt. In unserer Zeit wird das Erntedankfest allgemein und konfessionsübergreifend am 1. Sonntag im Oktober gefeiert. Dabei wird der Altarraum mit Erntefrüchten geschmückt und das Fest mit einem feierlichen Dankamt begangen. In manchen Gemeinden ist auch ein Opfergang zu Gunsten von Bedürftigen und Armen üblich.
Im Neuen Testament gilt die Ernte im übertragenen Sinn als Ausdruck der Vollendung des Erlösungswerkes Christi. „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenige Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden." (Matthäus 9, 37.38) Und im Evangelium nach Johannes lesen wir: „Blickt umher und seht, dass die Felder weiß sind, reif zur Ernte. Schon empfängt der Schnitter seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben, so dass sich der Sämann und der Schnitter gemeinsam freuen." (Johannes 4, 35.36)
Erntedankaltar
In unserer aufgeklärten Gesellschaft wächst das Gespür für unsere Abhängigkeit von der Natur, die für jeden - deshalb nicht minder aufgeklärten - Gläubigen letztlich das Werk Gottes ist. Die Aufforderung im Buch der Psalmen ist zeitlos gültig: „Stimmt dem Herrn ein Danklied an, spielt unserem Gott auf der Harfe! Er bedeckt den Himmel mit Wolken, spendet der Erde Regen und lässt Gras auf den Bergen sprießen." (Psalm 147, 7.8)
Helmut Link
Allerheiligen richtet unseren Blick auf die Vollendung, auf das Endziel, für das Gott uns geschaffen und bestimmt hat. Noch seufzen wir unter der Last der Vergänglichkeit, aber uns trägt die Gemeinschaft der durch Gottes Erwählung Berufenen und Geheiligten; uns treibt die Hoffnung, dass auch wir zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder Gottes gelangen werden.
Und schon besitzen wir als Anfangsgabe den Heiligen Geist.
(Schott-Messbuch)
Am 1. und 2. November feiert die Kirche die Feste Allerheiligen und Allerseelen.
Allerheiligen kann man als „kleines Osterfest" begreifen, das an die Auferstehung Christi erinnert. Der Bischof von Basel, Kurt Koch, hat Folgendes zum Fest Allerheiligen geschrieben: „Das heutige Fest spricht uns die Verheißung zu, dass die neue Vision von Welt und Mensch, die in den Seligpreisungen Jesu durchscheint, in der Gemeinschaft aller Heiligen bereits in Erfüllung gegangen ist, weil Gott in ihrem Leben endgültig angekommen ist. Auch für uns ist Gott lebendig in seinen Heiligen... Von dieser vollendeten Gemeinschaft der Heiligen dürfen wir uns getragen wissen und Kraft schöpfen für unser eigenes Bemühen um die Verwirklichung der Heiligkeit. Denn wer glaubt, ist nie allein, weil Gott selbst lebendig ist in seinen Heiligen."
Das Totengedenken mit dem Gebet für die verstorbenen Angehörigen an Allerseelen lässt sich für manche mit einem Friedhofsbesuch zur Gräbersegnung verbinden. Ein kleines Licht am Grab zeigt auch hier den Auferstehungsglauben.
Jesus Christus ist unser Heiland, Erlöser, Bruder und Freund.
Mit dem heutigen Christkönigsfest und dem Evangelium gerät aber auch diese andere Dimension in den Blick: Jesus ist König und Richter der Menschen.
Ein sehr tröstlicher Gedanke: Den Entrechteten wird zu Recht verholfen, die ungerecht Behandelten und Verleumdeten werden rehabilitiert. Wer Recht hat, wir auch Recht bekommen. Die Gerechtigkeit wird wiederhergestellt.
Gott behandelt uns so, wie wir die Menschen behandelt haben. Das gilt für den Ausbeuter, Sklavenhändler und den Kriegsherren genauso wie für den eiskalten Firmenchef und den lieblosen Elternteil.
Davor brauchen wir keine Angst zu haben:
Einen strengen Richter fürchtet nur der, der Dreck am Stecken hat. Und selbst der kann noch hoffen, denn der Maßstab, an dem wir gemessen werden, ist ganz einfach: „Alles, was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan!"
Einführung als neues Fest im Jahr 1925
Das Christkönigsfest, ein Ideenfest, wurde in der römisch-katholischen Kirche anlässlich des Heiligen Jahres 1925 zur 1600-Jahr-Feier des Konzils von Nicäa 325 von Papst Pius XI. mit seiner Enzyklika Quas primas vom 11. Dezember 1925 eingesetzt, wenige Jahre nach dem Untergang von König- und Kaiserreichen mit dem Ende des Ersten Weltkriegs, etwa in Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland. Das Fest wurde erstmals am 31. Dezember 1925 gefeiert und dann jeweils am letzten Sonntag im Oktober. Im Zuge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde das Fest 1970 auf den letzten Sonntag des Kirchenjahres Ende November verlegt. Zugleich wurde in den liturgischen Texten die Königsherrschaft Christi stärker unter dem eschatologischen Aspekt betont. Quelle: Wikipedia
Die ursprünglich in griechischer Sprache aufgezeichnete Heiligenlegende Vita Blasii beschreibt sein Leben und Martyrium.
Bevor Blasius Bischof wurde, soll er Arzt in Sebaste gewesen sein. Seine unermüdliche Hilfsbereitschaft und Toleranz allen Menschen gegenüber, ob arm, ob reich, ob Christ oder Heide, sollen ihm zur Wahl zum Bischof verholfen haben. Zahlreiche Legenden haben seine Heilkraft zum Thema. Die bekannteste Erzählung berichtet, dass er während seiner Gefangenschaft in einem römischen Gefängnis einem jungen Mann, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte, das Leben rettete.
Bevor er zum Bischof ernannt wurde, floh Blasius während einer Christenverfolgung des Kaisers Licinius in eine Höhle des argeischen Gebirges (?), wo er mit den Tieren des Waldes lebte, sich um sie kümmerte, wenn sie verletzt waren, und sie aus Fallen befreite. Bei einer Jagd wurde er entdeckt und gefangen genommen. Der Statthalter Agricola versuchte, ihn mit Versprechungen zum Abfall vom Glauben zu bringen. Als Blasius ablehnte, ließ man ihn mit Stöcken schlagen, mit Striegeln oder einer eisernen Hechel quälen. Nach der Folter fragte ihn der Statthalter „Willst du nun unsere Götter anbeten?" Blasius antwortete: „Ich fürchte dich nicht, tu was du willst, aber ich werde meinem Herrn und Gott treu bleiben." Da hieß ihn der Statthalter in einen Teich werfen. Blasius schlug das Kreuz über dem Wasser, das fest wie gutes Erdreich wurde und er stand und rief seinen Peinigern zu: „Wenn eure Götter wahre Götter sind, so will ich ihre Macht sehen. Gehet her zu mir auf dem Wasser". Das versuchten 65 Mann, aber sie ertranken.
Vor der Hinrichtung betete Blasius, dass alle, die ein Übel an der Kehle oder sonst ein Siechtum hätten, Erhörung fänden, wenn sie in seinem Namen um Gesundung bäten. Eine Stimme vom Himmel gewährte ihm die Bitte. Mit zwei Gefährten wurde er enthauptet.
Christophorus erinnert uns jedes Jahr daran,
dass Christen wie er Christusträger sind:
sie tragen den Namen Christi
und tragen damit seine Botschaft
und sein Leben
in die Welt.
Jean Pohlen
Christsein heißt ...
... den Namen dessen tragen, der uns trägt,
wenn wir den Boden unter den Füßen verlieren,
wenn das Leben unerträglich erscheint,
wenn jede Sicherheit schwindet.
... den Namen dessen tragen,
der mit uns trägt,
wenn unsere Kreuze uns niederdrücken,
wenn wir Leid und Unrecht erfahren,
wenn Schuld uns belastet.
... den Namen dessen tragen,
dessen Namen wir tragen
auf unseren Armen, die einander nicht fallenlassen,
auf unseren Schultern, die einander über Wasser halten,
in unseren Herzen, die einander verstehen.
... Ihn tragen, dessen Namen wir tragen.
Christophorus - Christusträger sein.
Gisela Baltes
Lass mich blind, Herr, die Wege gehen,
die Deine sind.
Will Deine Führung nicht verstehn,
bin ja Dein Kind.
Bist, Vater der Weisheit, auch Vater mir.
Führst durch Nacht Du auch,
führst Du doch zu dir.
Herr, lass geschehen, was Du willst,
ich bin bereit,
auch wenn Du nie mein Sehnen stillst
in dieser Zeit.
Bist ja der Herr der Zeit,
das Wann ist Dein.
Dein ew'ges Jetzt, einst wird es mein.
Mach alles wahr, wie Du es planst
in Deinem Rat.
Wenn still Du dann zum Opfer mahnst,
hilf auch zur Tat!
Lass übersehn mich ganz mein kleines Ich,
dass ich, mir selber tot, nur leb für Dich.
Hl. Edith Stein (1891 - 1942)
Wenn Gott es gut findet, dass es so ist wie am Ölberg,
dass unsere Bitte nicht erhört wird
und wir den Kelch bis zur Neige trinken müssen,
dann wollen wir nicht vergessen,
dass Jesus nicht nur gelitten hat,
sondern danach auch in Herrlichkeit auferstanden ist.
Hl. Maximilian Kolbe, + am 14.8.1941
Ehre nicht Christus hier mit seidenen Gewändern,
während du dich draußen auf der Straße nicht um ihn kümmerst,
wo er vor Kälte und Blöße zugrunde geht.
Gott braucht keine goldenen Kelche,
sondern goldene Menschen.
Alle Zeit für Gott
Wir sollten unseren Geist nicht nur beim Nachsinnen während der Gebetszeiten zu Gott erheben, sondern unsere Sehnsucht nach Gott und unsere Gedanken an ihn auch mit anderen Tätigkeiten verbinden: wenn wir uns um die Armen kümmern oder wenn wir uns auf nützliche Weise freigiebig zeigen, und zwar so, dass sich alles, was wir tun, in eine süße Speise für unseren Herrn verwandelt, gewürzt mit dem Salz der Liebe Gottes. Wir können aber nur dann immerwährend Gottes Überfluss genießen, wenn wir ihm viel Zeit widmen.
Nikolaus von der Flüe mahnt uns zum Frieden im eigenen Land und zum Frieden in der Welt, er ermahnt uns aber vor allem zum Frieden im eigenen Herzen ...
Macht den Zaun nicht zu weit, aber scheut euch nicht, über den Zaun hinauszuschauen. Macht euch die Sorge anderer Völker zu euren eigenen, und bietet über Grenzen hinweg eine helfende Hand, und dies auch auf der Ebene eurer staatlichen Organe und Finanzmittel.
Papst Johannes Paul II. in seiner Friedenspredigt im Flüeli am 14. Juni 1984
Man muss wenigstens soviel Zeit aufwenden,
Gott für seine Wohltaten zu danken,
als man gebraucht hat, ihn darum zu bitten.
Hl. Vinzenz von Paul, + 1660
Liebe zu den Armen
Weil Gott den Armen liebt, liebt er auch alle Menschen, die den Armen lieben.
Darum hoffen auch wir, dass Gott uns wegen der Armen liebt.
Wir wollen sie darum besuchen und uns der Schwachen und Armen annehmen,
und zwar mit einem so herzlichen Mitleid,
dass wir das Gefühl des Apostels teilen können:
„Allen bin ich alles geworden" (1 Kor 9,12).
Wir wollen danach streben,
dass wir, im Herzen von der Sorge und dem Elend der Mitmenschen bewegt,
Gott um das Gefühl des Mitleids und Erbarmens bitten:
Er möge unser Herz damit erfüllen und,
wenn es erfüllt ist, drin bewahren.
Hl. Vinzenz von Paul, + 1660
Bitte an die Erzengel
Michael, kämpfe für die Ehre Gottes,
Engel des Friedens,
banne Krieg und Unheil,
schütze die Kirche, schütze die Erlösten
vor allem Bösen.
Gabriel, künde Gottes Plan und Ratschluss,
Bote des Heiles, lehre uns zu glauben
und das Geheimnis,
das du offenbartest,
neu zu verkünden.
Raphael, heile Krankheit und Gebrechen,
lindre die Schmerzen,
spende Trost und Hilfe,
führe uns Blinde aus der Erde Dunkel
zum Paradiese.
nach „Christe, sanctorum decus angelorum" (10. Jh.)
Vor allem ist es das Evangelium,
das mich während meiner Betrachtungen beschäftigt.
Daraus nehme ich alles, was meine arme, kleine Seele nötig hat.
Da entdecke ich immer wieder neue Erleuchtungen,
verborgene und geheimnisvolle Sinndeutungen.
Ich verstehe und weiß aus Erfahrung, dass das Reich Gottes in uns ist.
Hl. Theresia vom Kinde Jesu 1873 - 1897
Der Kern der Heiligkeit
Wir müssen nach Heiligkeit streben,
nach einem glaubwürdigen Christsein.
Der Kern des Strebens nach Heiligkeit ist die Liebe.
Die Hl. Theresia von Lisieux hat das zutiefst erfasst,
wenn sie im Vergleich mit einem Leib,
der aus verschiedenen Gliedern zusammengesetzt ist,
über die Kirche sagt:
„Ich begriff, dass sie ein Herz haben muss, das von Liebe glüht."
Allein die Liebe nämlich sei in der Lage,
die anderen Glieder zum Handeln zu bewegen,
und sollte sie je erlöschen,
würden „die Apostel aufhören, das Evangelium zu verkünden,
und die Märtyrer sich weigern, ihr Blut zu vergießen."
Nach Theresia umschließt sie alle Berufungen,
ist alles in allem und umfasst alles Zeiten und Orte,
mit einem Wort:
"Die Liebe ist ewig".
Heinrich Mussinghoff, Bischof von Aachen,
in der Monatszeitschrift „Magnificat", Verlag Butzon und Bercker
Der Engel schützt nicht nur gegen die Gefahr,
die von außen,
sondern auch gegen jene,
die aus dem Menschen selbst kommt:
seine Unbotmäßigkeit, seine Unredlichkeit, sein Unmaß.
Er tut es in der Stimme des Gewissens,
in den Warnungen des Herzens,
im Wort der Freunde.
Romano Guardini
Der Schutzengel
Er ist aus der Ewigkeit zu dir getreten,
als du zum Kinde Gottes wiedergeboren wurdest.
Er geht mit dir durch dein Leben
und tritt einst mit dir vor Gottes Gericht.
Denke ihn nicht als schwächliches Wesen,
wie ihn so manches Bild zeigt.
Er ist ein gewaltiger Geist, rein wie die Glut der Sonne,
unbestechlich klar seine Erkenntnis, unbezwinglich sein Wille.
Er ist dein unsichtbarer Gefährte, dein lebendiges Gewissen.
Er spricht dir Gottes Forderungen in die Seele,
dass du werdest, was er will.
„Heilig, heilig, heilig bist du, Herr der Heerscharen", rufen die Engel dem Ewigen zu.
Und einen Widerhall davon in unser Gewissen:
„Heilig sollst du werden, Kind Gottes!"
Romano Guardini
Der Beiname Thaddäus bedeutet wohl so viel wie großmütig, ein Mann des weiten Herzens ...
Judas Thaddäus hat Jesus im Abendmahlssaal gefragt, warum er sich nicht der Welt, sondern nur den Seinen zeigen wollte. Und Jesus hat ihm erklärt, dass man ihn von innen her, mit dem Herzen sehen muss.
Dieser Apostel hat der Überlieferung nach die Urheberschaft des Judasbriefes im neuen Testament, der uns nachdrücklich zu einem gelebten Christentum auffordert, dazu auffordert, nicht wie Irrlichter herumzulaufen, sondern klar und entschieden den Weg Jesu Christi zu gehen.
(Papst Benedikt XVI.)
Petrus ist von Jerusalem aus über Antiochia nach Rom gelangt,
um dort seinem universellen Missionsauftrag nachzukommen.
Sein Bruder Andreas dagegen ist Apostel der griechischen Welt.
So treten sie im Leben und im Tod als wahre Brüder auf -
ihre brüderliche Verbundenheit findet in der besonderen Beziehung
zwischen den Kirchen von Rom und Konstantinopel,
wahrhaft schwesterlichen Kirchen, ihren symbolischen Ausdruck.
(aus dem Internet)
Auch die Berufung des Petrus nimmt gemäß der Schilderung des Evangelisten Johannes ihren Weg über das Zeugnis seines Bruders Andreas. Nachdem dieser dem Meister begegnet und seiner Einladung, bei ihm zu bleiben, gefolgt ist, verspürt er das Bedürfnis, sofort seinem Bruder mitzuteilen, was er entdeckt hatte, als er beim Herrn „geblieben ist": „Wir haben den Messias gefunden." ...
Ebenso wie der Apostel Andreas, der seinem Bruder mitteilt, dass er den Meister kennengelernt hat, muss derjenige, der Jünger und Zeuge Christi sein will, ihn persönlich „gesehen" und kennengelernt haben; er muss gelernt haben, ihn zu lieben und bei ihm zu sein.
Papst Benedikt XVI
Charles de Foucauld, der nach seiner Bekehrung Jesus so eng wie möglich nachfolgen wollte, hatte entdeckt, welche Bedeutung die dreißig Jahre des verborgenen Lebens in Nazaret für Jesus hatten - das "Geheimnis von Nazaret". Deshalb verbrachte er einige Jahre dort, als Hausdiener in einem Klarissenkloster. ...
Aus der Berufung von Nazaret folgerte Charles de Foucauld weiter, dass wir das Evangelium durch unser Leben verkünden sollen. "Mein Apostolat soll ein Apostolat der Güte sein. Die Leute sollen sich sagen: Da dieser Mensch so gut ist, muss seine Religion gut sein".
(in einer Notiz von ihm)
Nirgends ist göttliche Wahrheit
überredender, gewinnender
als im Munde der sich
aufopfernden, hilfreichen Liebe.
Sel. Adolph Kolping (1813 - 1865), Gesellenvater
Nikolaus, du Freund der Kinder,
Bischof, guter Hirt,
sieh uns - hör uns, wie wir rufen.
Wir sind so verirrt.
Nikolaus, du Freund der Armen,
lass sie nicht allein,
hör doch ihren großen Hunger
auf zum Himmel schrei'n.
Nikolaus, du Gottes Freund,
hast ein weites Herz,
stillst mit übergroßer Güte
Hunger und auch Schmerz.
Wilhelm Willms
Odilia-Hymnus:
Christus gab dir das Licht, heil'ge Odilia,
nahm die Blindheit hinweg von deinen Augen,
als dein Glaube ihn sah bei deiner Taufe.
Als dein Auge im Tod wieder erlosch,
Christus selbst dich empfängt, dem du gedient hast.
Nimm die Lampe, das Licht, zeige uns Christus!
Lösch die Finsternis aus, leuchte im Dunkel,
dass nicht Nacht uns verwirrt, helle die Pfade!
(Abtei Münsterschwarzach)
Gott sagt uns:
In Christus habe ich dir alles gesagt und offenbart,
und in ihm wirst du mehr finden, als du erbittest und ersehnst.
Schau auf den Menschgewordenen,
und du wirst mehr finden, als du denkst.
Hl. Johannes vom Kreuz, + 1591