Am letzten Sonntag im Januar wird der Welt-Lepra-Tag begangen. Die Idee dazu hatte 1954 der Franzose Raoul Follereau. Er wollte die Welt daran erinnern, dass es Menschen gibt, die in der „Einen Welt" immer noch an Lepra erkranken.
In Erinnerung an den Todestag von Mahatma Gandhi - der Staatsmann hat sich für die Leprakranken sehr eingesetzt - fällt dieser Gedenktag auf den letzten Sonntag im Januar. Ein Tag, der uns die Menschen ins Bewusstsein ruft, die heute unter dieser Krankheit leiden.
Seit 30 Jahren ist Lepra heilbar und mehr als 15 Millionen Menschen konnten seither geheilt werden. Doch geheilt werden kann nur die Krankheit an sich: die reine Infektion, hervorgerufen durch das Mykobakterium Leprae. Bekommen die Menschen früh genug die rettenden Medikamente, entstehen nicht einmal die für diese Krankheit so typischen Behinderungen. Was aber bleibt und was keine Medizin auf dieser Welt heilen kann, ist das Stigma der Lepra. Nicht von ungefähr wurde die Krankheit früher „Aussatz" genannt - eine exakte Beschreibung, was mit den Menschen geschieht, die daran erkranken.
Oft passiert dies auch heute, wo es Lepra noch gibt. Viele Menschen dort können oder wollen kaum glauben, dass Lepra heilbar ist und diskriminieren die von dieser Krankheit der Armut Betroffenen. Sie werden also weiterhin von ihren Mitmenschen verstoßen.
Dies zu ändern, die Heilung der Patienten nicht nur rein medizinisch zu betrachten, ist die Aufgabe, der sich das DAHW (Deutsches Aussätzigen-Hilfswerk) annimmt. Denn jedes Jahr erkranken mehr als 200.000 Menschen neu an Lepra und rund 4 Millionen Menschen müssen nach der rein medizinischen Heilung mit Behinderungen leben. Diesen Menschen müssen wir eine Zukunft ermöglichen, indem sie ihr Leben selbst bestimmen können ohne Angst vor Stigmatisierung, Ausgrenzung oder Benachteiligung. Eine echte Hilfe für Lepra-Patienten hört leider nicht mit der letzten Tablette der Therapie auf. Diese Hilfe ist intensiver als die rein medizinische Behandlung. Lepra gibt es heute in den armen Ländern ohne funktionierendes Sozial- oder Gesundheitssystem, das für diese Menschen sorgen könnte. Daher benötigt das DAHW Menschen, die dieses Anliegen unterstützen - mit Spenden, mit Aktionen, mit ihrer Solidarität.
Die katholische Pfarrgemeinde Johannes Paul II. unterstützt das DAHW schon seit vielen Jahren und lädt am Welt-Lepra-Tag zum Gottesdienst in die Kirche St. Matthias ein und am Nachmiitag zur Kaffeetafel und Basar mit fair gehandelten Waren in den Pfarrsaal.
Der Erlös der Kaffeetafel, sowie die Kollekte des Gottesdienstes kommt der wichtigen Arbeit des Hilfswerk DAHW zu Gute.