Zum Seelsorgegebiet der Kirchen St. Joseph in Romrod und St. Johann Baptist in Groß-Felda gehören die Orte Romrod-Nieder-Breidenbach, Ober-Breidenbach, Strebendorf, Zell, Alsfeld-Billertshausen, Feldatal-Ermenrod, Kestrich, Koeddingen, Stumpertenrod, Windhausen, Zeilbach und Ulrichstein-Helpershain.
Erst 1946 nach dem Zweiten Weltkrieg gründeten Heimatvertriebene, die hauptsächlich aus dem Sudetenland stammten, eine katholische Pfarrgemeinde in Groß-Felda. Da diese Gemeinde noch keine eigene Kirche hatte, stellten dankenswerterweise die evangelischen Kirchenvorstände ihren katholischen Mitchristen die evangelischen Gotteshäuser zur Verfügung.
Erst 1956 konnte der lang gehegte Wunsch nach einer eigenen Kirche in Erfüllung gehen. Mit der finanziellen Hilfe des Bistums Mainz und des Bonifatiusvereins konnte in der Hauptstraße in Groß-Felda ein Gasthaus erworben werden.
Es wurde mit Hilfe von Architekt Happ aus Seibelsdorf zu einem Missionshaus mit Kapelle und Pfarrhaus umgebaut. Der neu errichtete Kirchenraum konnte 1957 konsekriert und St. Johannes dem Täufer geweiht werden. Auf Veranlassung vom Bischof der Diözese Mainz, Hermann Kardinal Volk, erfolgte im Juli 1960 unter Pfarrer Wolfgang Walter die Zusammenlegung der Pfarr-Rektorate Romrod und Groß-Felda.
Bis heute ist die Kirche in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben; lediglich die Gestaltung des Altarraumes und des Eingangsbereiches hat sich geändert.
Am Beginn der langen Einfahrt zur Kirche blickt man auf ein Metall-Relief des Heiligen Johannes des Täufers, welches in Zusammenarbeit mit Pfarrer Mühlen und der Schlosserei Josef Fischer aus Strebendorf entworfen bzw. hergestellt wurde.
Durch einen kleinen Windfang betritt man den Kirchenraum. Gleich auf der rechten Seite, in einer etwas größeren Nische, befindet sich das von R. Kämmerer entworfene und angefertigte Taufbecken. An der Fußseite der Nische steht eine Mondsichelmadonna mit Jesuskind und Kniebank. Auf dem Weg zum Altar begleiten links und rechts an der Wand Bilder des Kreuzweges den Betrachter sowie ein Ölgemälde mit Kreuzigungsszene.
Der Altarraum ist durch eine Stufe erhöht. Auf der rechten Seite steht ein mit stilisierten Ranken eingefasster Ambo. Auf der linken Seite sieht man die Heiligenfigur „Johannes der Täufer mit dem Lamm"‚ die vom Bildhauer Alfred Langer aus Kestrich/Groß-Felda gefertigt wurde. Dieser hat auch für viele andere Kirchen unserer Gemeinden und weit darüber hinaus gearbeitet.
Der Altar in der Mitte ist in Form eines Baumes mit Tischplatte gestaltet. Der Baum wächst aus einem alten Baumstumpf hervor und erinnert an „den Spross aus der Wurzel Isais" (Jes 11,10 und Röm 15,12) Am Fuße des Stammes befindet sich links ein Ährenstrauß und rechts ein kleiner Rebstock mit Trauben. Dieser wurde ebenso wie alle anderen gleichartigen Schlossereikunstarbeiten von der Schlosserei Josef Fischer geschaffen.
An der Stirnseite hinter dem Altar ist links ein großes Holzkreuz mit dem lebensgroßen gekreuzigten Heiland. Es ist eine mittelfränkische Holzschnitzarbeit aus dem 18. Jahrhundert. Rechts hinter dem Altar ist der Tabernakel mit der Aufschrift „Seht das Lamm Gottes."
Die bleiverglasten Fenster auf der linken Seite des Altarraumes zeigen jeweils in ihrer Mitte ein Kreuz, einen Anker und ein flammendes Herz. Die Symbole für Glaube, Liebe und Hoffnung. An den Kirchenraum schließen eine Sakristei und ein kleiner Pfarrsaal an.
Astrid Lukas, Groß-Felda (Quelle für die Zeit 1946-1960: Heimatbuch von Feldatal, E.U. Offhaus)