Kirche Christkönig in Alsfeld
Kirche Christkönig in Alsfeld
Kirche Christkönig in Alsfeld
Kirche Christkönig in Alsfeld
Kirche Christkönig in Alsfeld
St. Michael, Ruhlkirchen
St. Michael, Ruhlkirchen
St. Michael, Ruhlkirchen
St. Michael, Ruhlkirchen
St. Michael, Ruhlkirchen
St. Matthias Homberg
St. Matthias Homberg
St. Matthias Homberg
St. Matthias Homberg
St. Matthias Homberg

Firmung

"Sei besiegelt mit der Gabe Gottes, dem Heiligen Geist!"

Taufe, Kommunion und Firmung bilden eine Einheit. Ursprünglich wurden diese drei Sakramente nach altkirchlicher Tradition in einer gottesdienstlichen Feier gespendet. In der orthodoxen Kirche hat sich diese Form der Initiation in die Gemeinschaft der Christen bis heute erhalten, in der römisch-katholischen Kirche wird sie nur noch bei Erwachsenen (ab 14 Jahren) praktiziert. Warum eigentlich?

Eine Grundbedingung für den Empfang eines Sakraments ist, dass ein Mensch aus freier Entscheidung und freiem Willen darum bittet. Ein Täufling muss also eigentlich seiner Taufe und dem damit verbundenen Glauben der Kirche bewusst und frei zustimmen. Natürlich ist ein Kind oder Neugeborenes dazu noch nicht in der Lage. Die Eltern entscheiden daher für ihr Kind. Die Paten erklären sich bereit, den Täufling in den katholischen Glauben einzuführen und ihm zu helfen, ein guter Christ zu werden. Ein Kind wir daher in der Regel nach seiner Geburt getauft, empfängt im Grundschulalter das Sakrament der Versöhnung und der Eucharistie (Kommunion) und bestätigt im Jugendalter seinen Glaubensweg in der Firmung - im „Sakrament der Mündigkeit".

In unseren Gemeinden laden wir die Jugendlichen in der Regel im 9. Schuljahr zur Firmung ein. Ein halbes Jahr vor der Firmung beginnt der Firmkurs. Hier werden die Jugendichen auf den Empfang des Firmsakraments vorbereitet.

Das lateinische Wort „firmare" bedeutet: „tauglich machen", „zum Stehen bringen", „Stehvermögen schenken", „bestärken". Die Firmung ist also das Sakrament, das die Taufe vollendet und in dem ein Mensch mit der Gabe des Heiligen Geistes bestärkt wird. Unter den Zeichen der Salbung mit Chrisam und der Handauflegung erhält ein Christ in der Firmung die Kraft, Gottes Liebe in Wort und Tat zu bezeugen. Es ist ein nun ein mündiger Christ, ein verantwortliches Mitglied der Kirche und ein Zeuge für Jesus Christus in der Welt: „Der Geist des Herrn ruht auf mir, denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung (aus dem Buch Jesaja 61,1).

 

Zeichenhandlungen im Ritual der Firmung

Handauflegung: Zeichen für den Segen Gottes

Ausdruck

  • für die Zusage Gottes: „Ich bin mit dir!"
  • für die Mitteilung des Geistes: „Du bist begabt!"
  • für den Auftrag Gottes: „Ich traue dir zu, ein Segen für andere zu sein!"

Der Pate steht hinter dem Firmbewerber und legt ihm die Hand auf die Schulter. Er bringt damit zum Ausdruck: „Ich stehe hinter dir, ich stehe zu deiner Entscheidung!"

Der Bischof legt seine Hand auf den Kopf des Firmlings. Sie ist ein Zeichen für die Hand Gottes: „Von allen Seiten umschließt du mich und legst deine Hand auf mich." (Ps 139,5) Die Firmung ist eine Beauftragung: „Lebe aus dem Glauben!"

 

Salbung mit Chrisam

Chrisam ist ein Ölgemisch aus Balsam und Gewürzen. Im Judentum wurden damit Könige und Propheten gesalbt.

„Christus hat dir aus dem Wasser und dem Heiligen Geist neues Leben geschenkt. Er salbe dich zum Priester, damit du durchlässig wirst für Gottes Liebe, zum König, damit du als freier Mensch lebst, im Bewusstsein deiner göttlichen Würde, und zum Propheten, damit du das Wort verkündest, das Gott allein durch dich in dieser Welt zum Klingen bringen will." (Anselm Grün)

Die Salbung zeigt also:

  • wir sind königliche Menschen: „Menschen, die über sich selbst herrschen und von niemandem beherrscht werden, die selber leben, statt gelebt zu werden, die mit sich selbst in Frieden sind und von denen daher auch Frieden ausgehen kann. Wir sind Menschen mit einer unantastbaren Würde, mit einer göttlichen Würde und Schönheit." (Anselm Grün)
  • wir sind prophetische Menschen: Ein Prophet ist einer, der die Wahrheit sagt, der ausspricht, was er denkt und fühlt und der nicht schweigt, wenn Unrecht geschieht, nur damit er dem Zeitgeist und der Mode entspricht.
  • wir sind priesterliche Menschen: „Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde" (1 Petr 2,9).