Bischof Kohlgraf zur Notwendigkeit klarer Strukturen

Immer wieder begegnet uns die Frage, ob wir auf dem Pastoralen Weg nicht zu sehr mit Strukturfragen beschäftigt und damit zu wenig geistlich sind.
Beim Mainzer Bonifatiusfest im Juni hat unser Bischof Peter Kohlgraf die Notwendigkeit klarer Strukturen deutlich gemacht. "Um die Kirche geistlich zu leiten und zu gestalten, braucht es klare Strukturen", sagte Kohlgraf in seiner Festpredigt. Bonifatius habe "mit heute unglaublichem Einsatz an der Schaffung verlässlicher Kirchenstrukturen" gearbeitet.
Ohne derartige Strukturen gäbe es kein kirchliches Leben, sagte der Bischof. Jedoch seien sie ohne "Geist und Glauben" wertlos. Kohlgraf betonte, dass kirchliche Strukturen immer wieder den aktuellen Herausforderungen von Raum und Zeit angepasst werden müssten: "Während Bonifatius und viele seiner Nachfolger Strukturen aufbauen mussten, Klöster und Kirchen bauen konnten, um Seelsorge und Verkündigung in der Fläche des Bistums zu ermöglichen, muss ein Bischof, müssen die Gläubigen heute, Ressourcen konzentrieren, um dem Verkündigungsauftrag gerecht werden zu können."
Die vielfach berufene „gute alte Zeit“ sei eine Illusion: "Ich glaube, dass es eine kirchlich heile Welt nie gegeben hat", sagte Kohlgraf.
Wenn wir nun neue Pfarreien gründen, wird auch daraus kein kirchliches Bullerbü entstehen. Einen Idealzustand werden wir in dieser Welt nicht erreichen. Aber wir können miteinander auf dieses Ideal hinarbeiten. Wenn wir auf dem Weg zur neuen Pfarrei aufeinander zugehen, einander zuhören, miteinander diskutieren und um Konsens ringen, dann kommen wir uns näher und wachsen menschlich und geistlich miteinander.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen nun erholsame Sommerwochen. Vielleicht führt Sie Ihre Reise ja ins schwedische Bullerbü oder an einen anderen Sehnsuchtsort dieser Erde. Wo auch immer, genießen Sie die Urlaubszeit und kommen Sie danach gut wieder im Alltag an.